Mittwoch, 20. Juli 2016

Skandalöse Reichtumspflege



Steuergeschenke, Erbschaftsteuer

Eine gigantische Welle großer Erbschaften und Schenkungen rollt über unser Land. Jedes Jahr werden 200 bis 300 Milliarden Euro weitergegeben. Der große Vermögenstransfer verläuft nach dem Matthäus-Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben. Acht Prozent der Bevölkerung bekommen zwei Fünftel des zu vererbenden Vermögens. Jede/r Zweite geht leer aus.
Damit verschärfen Erbschaften die soziale Spaltung. Die Politik fördert die vererbte Ungleichheit. In der Steueroase Deutschland zahlen
Erben im Schnitt nur sieben Prozent Steuern, sofern sie überhaupt über den Freibeträgen liegen. Verantwortlich dafür ist die weitgehende Verschonung von Betriebsvermögen. Jetzt hätte die große Chance bestanden, diese Reichtumspflege einzuschränken.


Das Verfassungsgericht hat gefordert, die Erbschaftsbesteuerung neu zu regeln. Die große Koalition will jedoch Firmenerben weiter schonen. Besonders Horst Seehofer will auch die superreichen Firmenerben von der Steuer befreien. Jetzt einigten sich Schäuble, Seehofer und Gabriel: Nur die Erben sehr großer Unternehmensvermögen – ab 26 Millionen Euro – sollen Erbschaftsteuer zahlen. Und auch dann nur niedrige, langsam steigende Steuersätze.


Das neue schwarz-rote Steuergeschenk ist eine Kapitulationserklärung vor der Macht und dem Einfluss reicher Firmenerben. Wer der Konzentration privaten Reichtums derart tatenlos zusieht, kann sich die Sonntagsreden über Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit künftig sparen.


Vielleicht kann dieser unsägliche Entwurf noch im Bundesrat gestoppt werden. Campact hat dazu einen Appell gestartet, den ver.di unterstützt. Bitte hier klicken zum unterzeichnen!
Unterzeichnen Sie jetzt den Appell gegen die ungerechte Erbschaftssteuer.






Quelle: www.wipo.verdi.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.