Demo gegen Mißbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen
Der Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen nimmt immer
mehr zu, in allen Branchen, ob Automobilhersteller, Schlachthöfe, am Bau, im
Einzelhandel und in Krankenhäusern, in Druckbetrieben, in Schulen, und
Verkehrsbetrieben. So werden hunderttausende Kolleginnen und Kollegen
schlechter bezahlt und schlechter behandelt als die Stammbelegschaft – und
damit zum Lohndumping missbraucht.
Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD
zugesagt: „Den Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit werden wir
verhindern.“ Die CSU blockiert den
Entwurf des Arbeitsministeriums zum Thema Werkverträge und Leiharbeit. Jetzt bekommen die Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer: NICHTS.
Kundgebung am Samstag, den 9. April in München
ab 11 Uhr auf dem Odeonsplatz
Der Missbrauch von
Leiharbeit nimmt immer mehr zu.
Viele Arbeitgeber reduzieren
die Leiharbeit nicht, sondern bauen sie sogar weiter aus. Im Juni 2015 waren in
Deutschland über 960.000 Menschen in Form von Leiharbeit beschäftigt. Im
Vergleich zum Juni 2013 sind das fast 100.000 Beschäftigte mehr.
Problem Werkverträge
Neben
zeitlich befristeten Arbeitsverträgen und Leiharbeit haben die Arbeitgeber mit
dem Werkvertrag einen weiteren Weg für sich entdeckt, die Schutzmechanismen des
Arbeitsrechts auszuhebeln. Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung stuft
viele Werkverträge als rechtlich problematisch ein.
Alle Branchen betroffen
Der DGB Bayern stellt branchenübergreifend eine zunehmende
Spaltung der Beleg-schaften durch Leiharbeit und Werkverträge fest. Es besteht
eine Art Mehrklassengesellschaft in den Betrieben und Dienststellen.
Hunderttausende Kolleginnen und Kollegen werden schlechter bezahlt und
schlechter behandelt als die Stammbelegschaft, sei es in der Automobilindustrie,
im Baugewerbe oder im Krankenhaus. Lohndumping und geringere Sozialstandards
sind die Folgen. Damit nimmt auch der Druck auf die Stammbelegschaften zu.
Regulierung notwendig
Eine sinnvolle Nutzung der Leiharbeit und Werkverträge stellt
niemand in Frage. Wo jedoch Löhne gedrückt, Arbeitnehmerrechte unterlaufen und
Mitbestimmungsrechte ausgehebelt werden, ist die Grenze deutlich überschritten.
Leiharbeit muss auf seine Kernfunktion der Spitzenabdeckung zurückgeführt
werden. Werkverträge müssen besser von der Leiharbeit abgegrenzt werden. Der DGB
Bayern fordert von den politisch Verantwortlichen, dem systematisch betriebenen
Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen endlich ein Ende zu setzen.
Koalitionsvertrag dank CSU auf Eis
Im Koalitionsvertrag schrieben Union und SPD fest: „Den Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit werden wir verhindern.“ Der DGB und die Mitgliedsgewerkschaften halten diese Vereinbarung weiterhin für richtig. Die Koalition hat sich darauf verständigt, „die Leiharbeit auf ihre Kernfunktionen hin zu orientieren. Auch „rechtswidrige Vertragskonstruktionen bei Werkverträgen zulasten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern müssen verhindert werden.“Es ist mehr als befremdlich, dass das geplante Gesetz vor allem durch Druck des Koalitionspartners CSU und der Arbeitgeber auf Eis liegt. Wir brauchen ein wirksames Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen.
Lasst uns auf der Kundgebung in München Druck für eine faire Arbeitswelt machen!
Wir
lassen uns nicht spalten!
Kommt
zur Kundgebung am
9.
April 2016 in München um 11
Uhr, Odeonsplatz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.
Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.