LesensArt pleite: was wird aus den 350 Beschäftigten?
Dafür hat Wenk vor allem defizitäre Filialen in Centern mit besonders hohen Mieten übernommen. Sein Sanierungskonzept umfasste gerade mal anderthalb DIN A4-Seiten. Branchenkenner zweifelten sofort an der Seriosität des Geschäftsmodells. Der Betriebsrat in Augsburg warnte vor dem Verkauf und fürchtete, das eigentliche Ziel des Deals sei die billige Entsorgung von MitarbeiterInnen ohne Sozialplan. Trotzdem verkaufte Walter Droege die Filialen samt Belegschaft an den dubiosen Geschäftsmann aus Ahaus.
Bizarres Geschäftsgebaren mit Cowboyhut
Danach mehrten sich Meldungen über bizarre Vorgänge bei LesensArt: Eine Büroadresse, für die Wenk keinen Mietvertrag hatte. Ein Berater, der mit Cowboyhut vor die Presse trat und seinen Namen nicht verraten wollte. Ein Immobilienmakler, der Mietverträge neu verhandeln sollte, aber angeblich Hausverbot in den meisten Centern hat. Der „Cowboy“ – Bernhard Ludwig Winkelhaus mit Namen, wie schließlich herauskam – der Filialleiter zur Übernahme ihrer Filialen drängte und gegen hohe Gebühren Kredite vermitteln wollte…
Schließlich die Weigerung vieler Vermieter, die Mietverträge für die Filialen auf Wenk zu überschreiben. Mit der Folge, dass WELTBILD bis heute die meisten der teuren Mieten bezahlen muss. Am Ende Schließungen im Wochentakt, oft ohne Ankündigung, gleichsam „über Nacht“ und die Freistellung des Personals…
Offener Brief an Walter Droege blieb ohne Antwort
Über all das hat der Gesamtbetriebsrat der LesensArt die Öffentlichkeit informiert und sich schließlich in einem Offenen Brief an Walter Droege, Patrick Hofmann und Arndt Geiwitz mit der Bitte um Hilfe gewandt. Vergeblich: Der Brief blieb ohne Antwort.
Jetzt die Pleite. Wie und ob sich die Insolvenz auf WELTBILD auswirkt, ist noch unklar. Für die 350 KollegInnen, die Walter Droege und Rüdiger Wenk vertraut hatten, sind die Folgen jedenfalls fatal: Sie stehen vor dem Nichts.
Quelle: www.weltbild-verdi.de
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