Dienstag, 20. Januar 2015

Betriebsrätekonferenz in München

Betriebsrätekonferenz am 15. Januar in München


Die Betriebsrätekonferenz, zu der alle Betriebsratsgremien im Einzelhandel und Buchandel eingeladen waren, befasste sich mit den Themen: Einzelhandelsentwicklung in München, Auswirkung den Online-Handels auf die Münchener Innenstadt und mit Ladenschluss und Sonntagsöffnungen.

Es diskutierten und referierten:

  • Georg Wäsler, ver.di Bezirk München, Fachbereich Handel
  • Josef Schmid, 2. Bürgermeister der Landeshaupstadt München und Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft
  • Wolfgang Fischer, Geschäftsführer City Partner München
  • Philip Büttner, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche
  • Christian Bindl, Kath. Betriebsseelsorge





Josef Schmid äußerte sich beim Thema Ladenschluss folgendermaßen: "Diese Debatte muss geführt werden". Seiner Meinung nach wird es nichts "Revolutionäres" geben. Er könne sich nicht vorstellen, dass es zu großen Veränderungen kommen werde.


Wolfgang Fischer referierte über die Untersuchung zum Thema "Auswirkungen des Online-Handels auf die Münchener Innenstadt". Hierzu hat eine Haushaltsbefragung in München und der Region statt gefunden. Als Innenstadt-Magneten nannten die Befragten die großen Warenhäuser und die Buchhandlung Hugendubel am Marienplatz. Außer in der Innenstadt kaufen Kunden gerne in den Einkaufszentren und natürlich im Internet ein. Die Multichannel-Strategie wird auch in Zukunft von großer Bedeutung sein.



Philip Büttner stellte die Allianz für den freien Sonntag in den Mittelpunkt seiner Rede.
Er ging auf den Antrag der FDP im Stadtrat ein. Die FDP fordert vier verkaufsoffene Sonntage und darüber hinaus noch mehr Flexibilität bei den Öffnungszeiten. 83 Landtagsabgeordnete haben für die Allianz für den freien Sonntag unterschrieben, was Josef Schmid mit großem Interesse zur Kenntnis nahm.
Seit den 90er Jahren haben sich die verkaufsoffenen Sonntage verdoppelt. Dabei ist der Sonntag, selbst im Grundgesetz, ein besonders schützenswerter Tag. Das Bestreben der Allianz sei es, möglichst viel Sonntagsarbeit in möglichst vielen Branchen zu verhindern, so Philip Büttner.




Christian Bindl von der katholischen Betriebsseelsorge machte deutlich, dass der Sonntag für das Gemeinschaftsleben heilig ist und es für ein Miteinander Ruhezeiten geben muss. Dies gelte für den Sonntag genauso wie für den Feierabend. Die MitarbeiterInnen im Einzelhandel haben nicht nur mit einem geringen Gehalt und mit unsicheren Arbeitsplätzen zu kämpfen, sondern auch noch mit langen Arbeitszeiten. Bindl prangerte Unternehmen an, die den zu erzielenden Gewinn über das Wohl der Beschäftigten stellen.




Georg Wäsler, der Versammlungsleiter der Betriebsrätekonferenz, erklärte, dass es beim Thema Ladenschluss mit ver.di und den Beschäftigten keinen Kompromiss geben werde. Jeder Kompromiss sei die Fortsetzung der Talfahrt, betonte Wäsler. Sein Wunsch ist es, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stadt fortzusetzen; dort wo es notwendig ist. Hier wurde ganz expliziert die Schließung der Hugendubelfiliale am Marienplatz angesprochen.



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