Montag, 22. Juli 2019

Mehr Geld im Kampf gegen die Altersarmut

Tarifabschluß im bayerischen Einzel- und Versandhandel

Kämpferisch und unbequem: Beschäftigte im Handel haben den Buchhandel gehaltsmäßig abgehängt

Nach über eintausend Warnstreiks in über 150 Betrieben im bayerischen Einzel- und Versandhandel wurde in der 3. Verhandlungsrunde ein Tarifabschluss für die 530.000 Beschäftigten erreicht. Ab dem 1. Juli erhalten die Beschäftigten, die bis zum Endgehalt der Verkäuferinnen eingruppiert sind (2.583€), 3 % mehr Lohn und Gehalt. Beschäftigte, welche über 2.583 € Tarifgehalt haben, bekommen 77,50 € mehr. Ab dem 1. Mai 2020 kommen nochmal 1,8 % für alle darauf. Die Ausbildungsvergütungen werden überproportional zwischen 45 Euro und 60 Euro zum Beginn des Ausbildungsjahres 2019 und zwischen 50 Euro und 80 Euro zu Beginn des Ausbildungsjahres 2020 erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate.

„Nur durch den mutigen Einsatz der vielen tausend Streikenden im Handel konnte dieser Tarifabschluss erreicht werden. Er bedeutet, dass sich die Arbeitgeber mit ihrem Programm der Reallohnsenkung nicht durchsetzen konnten, die Beschäftigten mehr Geld bekommen und wir einen Schritt im Kampf gegen die drohende Altersarmut im Handel weitergekommen sind“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungs-führer in Bayern.

Keine Einigung gab es zur Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im Einzelhandel.

„Im Kampf gegen prekäre Beschäftigung und den dramatischen Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel, ist die Allgemeinverbindlichkeit der existenzsichernden Tarifverträge ein wesentlicher Beitrag um Beschäftigte zu schützen und verbindliche Regeln für alle Konzerne und Unternehmen zu erreichen. Deshalb werden wir hier nach der Tarifrunde weiterkämpfen und nicht nachlassen“, kündigte Hubert Thiermeyer an.

Und wann gibt es im Buchhandel 
einen Tarifabschluß, Herr Nitz?



 

3 Kommentare:

  1. Ja, Zeit wäre es jetzt mal endlich auch den Mitarbeitern im Buchhandelsgewerbe eine faire Lohnerhöhung (wenigstens einen vernünftigen Inflationsausgleich) zuzugestehen und nicht nur Almosen zu verteilen. Diese Hinhaltetaktik und mangelnde Wertschätzung sind wahrlich eine Schande!!!

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  2. Ja, da kann man dann ruhig schon ein wenig wütend werden.
    Interessant wäre mal zu wissen, wie sich die Gehälter von Nitz, Drouet & Co. in der Zwischenzeit entwickelt haben...

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  3. Ja, das wäre doch mal ein schönes Beispiel für Transparenz. Darauf werden wir aber wohl lange warten können...

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