Tarifabschluß im bayerischen Einzel- und Versandhandel
Kämpferisch und unbequem: Beschäftigte im Handel haben den Buchhandel gehaltsmäßig abgehängt
Nach über eintausend Warnstreiks in über 150 Betrieben im bayerischen
Einzel- und Versandhandel wurde in der 3. Verhandlungsrunde ein Tarifabschluss
für die 530.000 Beschäftigten erreicht. Ab dem 1. Juli erhalten die
Beschäftigten, die bis zum Endgehalt der Verkäuferinnen eingruppiert sind
(2.583€), 3 % mehr Lohn und Gehalt. Beschäftigte, welche über 2.583 €
Tarifgehalt haben, bekommen 77,50 € mehr. Ab dem 1. Mai 2020 kommen nochmal 1,8
% für alle darauf. Die Ausbildungsvergütungen werden überproportional zwischen
45 Euro und 60 Euro zum Beginn des Ausbildungsjahres 2019 und zwischen 50 Euro
und 80 Euro zu Beginn des Ausbildungsjahres 2020 erhöht. Die Laufzeit des
Tarifvertrages beträgt 24 Monate.
„Nur durch den mutigen Einsatz der vielen tausend Streikenden im Handel
konnte dieser Tarifabschluss erreicht werden. Er bedeutet, dass sich die
Arbeitgeber mit ihrem Programm der Reallohnsenkung nicht durchsetzen konnten,
die Beschäftigten mehr Geld bekommen und wir einen Schritt im Kampf gegen die
drohende Altersarmut im Handel weitergekommen sind“, so Hubert Thiermeyer,
ver.di Verhandlungs-führer in Bayern.
Keine Einigung gab es zur Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im
Einzelhandel.
„Im Kampf gegen prekäre Beschäftigung und den dramatischen
Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel, ist die Allgemeinverbindlichkeit der
existenzsichernden Tarifverträge ein wesentlicher Beitrag um Beschäftigte zu
schützen und verbindliche Regeln für alle Konzerne und Unternehmen zu
erreichen. Deshalb werden wir hier nach der Tarifrunde weiterkämpfen und nicht
nachlassen“, kündigte Hubert Thiermeyer an.
Und wann gibt es im Buchhandel
einen Tarifabschluß, Herr Nitz?
Ja, Zeit wäre es jetzt mal endlich auch den Mitarbeitern im Buchhandelsgewerbe eine faire Lohnerhöhung (wenigstens einen vernünftigen Inflationsausgleich) zuzugestehen und nicht nur Almosen zu verteilen. Diese Hinhaltetaktik und mangelnde Wertschätzung sind wahrlich eine Schande!!!
AntwortenLöschenJa, da kann man dann ruhig schon ein wenig wütend werden.
AntwortenLöschenInteressant wäre mal zu wissen, wie sich die Gehälter von Nitz, Drouet & Co. in der Zwischenzeit entwickelt haben...
Ja, das wäre doch mal ein schönes Beispiel für Transparenz. Darauf werden wir aber wohl lange warten können...
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