Freitag, 5. Januar 2018

Wofür wir stehen: Unsere Ziele

Grundsätze unserer Gewerkschaft ver.di (4)

Jede und jeder hat das Recht, sich in einer Gewerkschaft zu organisieren. Das Streikrecht muss ohne jede Einschränkung gelten. Aussperrung muss verboten werden.

Alle Menschen haben ein Recht auf ein Leben in Würde. Dafür muss der aktive Sozialstaat sorgen. Alle müssen gegen Armut und Not bei Arbeitslosigkeit, Krankheit, in Kindheit, Jugend und im Alter ausreichend gesichert sein. Grundlage sozialer Sicherheit ist die gegenseitige Solidarität in der sozialen Sicherung.


Staatliche Leistungen müssen allen Menschen zur Verfügung stehen. Dem dient die öffentliche Daseinsvorsorge, die gestärkt und ausgebaut werden muss. Niemand darf auf private Fürsorge und Mildtätigkeit angewiesen sein. Die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse muss gewährleistet werden.

Der aktive Sozialstaat muss die Beteiligung aller an einer lebensbegleitenden Bildung gewährleisten. Er muss in die Bildung investieren. Alle brauchen gleiche Bildungschancen, niemand darf benachteiligt und ausgegrenzt werden. Wir wollen ein gemeinschaftliches, von Gebühren freies Bildungswesen von der frühkindlichen Förderung, der Kindertagesstätte bis zu den Hochschulen. Lehre und Forschung müssen frei sein und ihre gesellschaftliche Verantwortung beachten.
Der Sozialstaat muss das Recht auf Ausbildung, berufliche Weiterbildung, kulturelle und politische Bildung verwirklichen. Berufliche und allgemeine schulische Bildungswege sind als gleichwertig anzuerkennen und durchlässig zu gestalten.
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Nur ein aktiver Sozialstaat kann die öffentliche Daseinsvorsorge und Daseinsfürsorge garantieren: Er muss die öffentliche Infrastruktur und qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen weiterentwickeln und damit Lebensqualität für alle sichern.
Er muss die Gleichstellung der Geschlechter und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchsetzen und ermöglichen.

Seine Pflicht ist es, die Wirtschaft mit dem Ziel eines umweltverträglichen und nachhaltigen Wirtschaftens, des Beschäftigungsaufbaus und guter Arbeit zu regulieren.

Es liegt in seiner Verantwortung, die Freiheit der Medien zu bewahren, ihre Vielfalt und Qualität zu verbessern und für einen gleichberechtigten Zugang zu Informationen zu sorgen.
Der Staat hat die Freiheit der Kunst zu schützen und die künstlerisch Tätigen zu fördern.
Die Grenzen der natürlichen Ressourcen, die Erwärmung des Erdklimas, aber auch das Recht von Milliarden Menschen auf gleiche Teilhabe an einem guten Leben und damit am materiellen und immateriellen Wohlstand erfordern ein umweltgerechtes, Ressourcen schonendes und damit nachhaltiges Wirtschaften und eine gerechte Verteilung des erwirtschafteten Reichtums gleichermaßen.





Unser Leitbild des nachhaltigen Wirtschaftens orientiert sich an klaren und für alle verbindlichen Regeln und mindert so die Risiken für Mensch und Natur. Nachhaltiges Wirtschaften verlangt Innovationen in neue umweltschonende Produkte und Dienstleistungen, aber auch eine andere Weise des Denkens und des ganzheitlichen Arbeitens, des Lebens und des Umgangs mit der Natur.


Wir wollen ein demokratisches, soziales und friedliches Europa, in dem die sozialen Grundrechte Vorrang vor den Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarktes haben. Unser Ziel ist ein Europa, in dem die Bürgerinnen und Bürger der Souverän sind und ihre Rechte auf Grundlage einer demokratischen Verfassung ausüben.


Wir setzen uns für eine gerechte Weltordnung ein. Sie muss das Recht auf Nahrung, Wasser, ein gesundes Leben, auf körperliche Unversehrtheit, auf Selbstbestimmung und sozialen Zusammenhalt und alle anderen Menschenrechte durchsetzen. Sie muss das Forum für einen gerechten Ausgleich der Interessen, aber auch für die gerechte Verteilung der Reichtümer ebenso wie für den Schutz von Umwelt und Natur sein.


Eine Welt ohne Konflikte wird es niemals geben. Aber eine Welt ist möglich, in der Konflikte friedlich geregelt werden. Allgemeine Abrüstung und eine durch die Völkergemeinschaft legitimierte Weltpolitik sorgen für Frieden. Wir setzen uns für eine Welt ohne Atomwaffen ein.
Wir engagieren uns für das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft und die gegenseitige Anerkennung von Kulturen und Religionen auf der Basis der universellen Menschenrechte.


Grundsatzerklärung der ver.di
 
Beschlossen vom Gewerkschaftsrat am 18. März 2010


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