KAB sagt Nein zu Amazon Smile
Im ersten Augenblick klingt das neue "Smile" Programm von Amazon wie eine gute Sache: Ein halbes Prozent jedes Einkaufs können Amazons Kunden damit durch einem Klick an eine wohltätige Organisation aus einer Liste spenden lassen. Ungefragt wollte Amazon auch die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) "beglücken". Doch die KAB ließ sich nicht von Amazon kaufen:
Diakon Erwin Helmer (Amazon-Betriebsseelsorger und KAB Diözesanpräses in Augsburg) nahm im Interview mit dem Domradio zu dieser pseudo-sozialen Aktion des betriebsrats- und gewerkschaftsfeindlichen Konzerns Stellung:
"Das klingt gut, ist aber schlecht, weil wir mit den Beschäftigten von Amazon ständig in Kontakt sind, hier in Augsburg und auch bundesweit mit einigen Standorten. Die KAB ist dort aktiv und hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es dort Missstände gibt, die in Deutschland eigentlich nicht üblich sind. Zum Beispiel, dass es nicht gern gesehen ist, wenn man mit Gewerkschaften über Tarifverträge spricht. Das gefällt uns gar nicht, weil wir der Meinung sind, Tarifverträge sind Friedensverträge, Ordnungsverträge. Es ist im Grundgesetz auch vorgesehen, dass die Arbeitnehmer sich versammeln sollen und Verhandlungen mit Arbeitgebern führen. Auf dieses Gesamtklima bei Amazon, wo die Vorgesetzen doch teilweise sehr willkürlich mit den Menschen am Arbeitsplatz umgehen, weisen wir immer wieder hin. Und deshalb haben wir ein Problem mit der Aktion."
Würde die KAB nun Gelder von Amazon annehmen, müssten sich die Seelsorger der Kritik stellen, ihre Ziele womöglich nicht mehr ernsthaft zu verfolgen. Diakon Erwin Helmer winkte deshalb per Brief bei Amazon ab. Stattdessen wird sich die KAB weiter verbissen um bessere Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen bei Amazon einsetzen.
Quelle: domradio.de
mit Dank an den Caritas-verdi-blog und den Weltbild-verdi-blog
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