Freitag, 2. Juni 2017

2. Tarifverhandlung am 29.Mai in Bayern





9 Kommentare:

  1. Wenn der Arbeitgeber jetzt wirklich auch noch an unser Weihnachtsgeld heranwill bin ich wirklich fassungslos.Der einzige Puffer den wir noch haben.Für Urlaub, unvorgesehene Ausgaben, Altersvorsorge, Reperaturen etc.Wo bleibt denn da irgendeine Wertschätzung unserer Arbeit wenn über einen Wegfall nachgedacht wird.Mit was für einer Motivation soll man noch zur Arbeit gehen wenn man finanziell nicht über die Runden kommt? ?

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  2. Die Kürzung oder Streichung des Weihnachtsgeldes ist keine leere Drohung: außerhalb von Bayern gibt es Vergütungsordnungen, in denen steht, dass neu eingestellte Kollegen kein Weihnachtsgeld mehr kriegen.

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    1. Deshalb sollten unsere Streiks auch keine leere Drohung bleiben. Sollen im nächsten Weihnachtsgeschäft sich doch die Chefs in den Laden stellen und auf sein Gehalt verzichten, damit sein Arbeitsplatz schön sicher bleibt.

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  3. Je länger ich über das unverschämte ARbeitgeber-Angebot nachdenke, desto mehr Wut kriege ich. Letztes jahr gab´s mickrige 1,9% nachdem es vorher drei (!) Jahre nichts gegeben hat. Und jetzt sollen wir noch Geld mitbringen. Bevor sie wieder versuchen, das personal noch mehr auszuquezschen, sollten sie mal bei sich selber anfangen und ihre miesen Management-Leistungen selbstkritisch hinterfragen.

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  4. Der Manteltarifvertrag muss unverändert wieder eingesetzt werden. Und mehr Lohn brauchts auch.

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  5. Der Kampf muss weitergehen!Montag, 5. Juni 2017 um 02:22:00 MESZ

    Nach der gescheiterten Tarifrunde am 29.05.17 erklären uns die Arbeitgeber der Buchhandlungen und Verlage in Bayern, warum keine Einigung zustande kam: sie hatten halt mal wieder ein viel zu weiches Herz - weicher, als selbst die weichste Arbeitnehmerbirne je sein könnte. Das möchte man zumindest meinen, wenn man in der jüngsten Tarifinformation des Arbeitgeberverbandes so warme Worte liest wie: "Bei unverändert schwierigen Rahmenbedingungen, insbesondere durch massive Verlagerungen der Umsätze in den Onlinebereich, ist für die Arbeitgeber ... der Erhalt der Arbeitsplätze von entscheidender Bedeutung."

    Klischeehafter und scheinheiliger lässt sich ein Erpresserschreiben kaum formulieren. Doch die Drohbotschaft ist klar: entweder ihr verzichtet auf Gehaltserhöhungen, auf Spätzuschläge, auf Weihnachts- und Urlaubsgeld oder eure Arbeitsplätze sind futsch. Oder präziser: wir garantieren sonst für nichts mehr, für was wir bisher auch nicht garantieren. Denn - so will es die Arbeitgeberlogik - jeder Euro mehr, den eine Firma für Leute ausgibt, die in ihr derlei Unwichtiges machen wie Arbeit, ist verschwendetes Geld und wird sie schnurstracks in den Ruin treiben.

    Im Umkehrschluss heisst das: je schlechter die Arbeitsbedingungen und je niedriger die Arbeitslöhne, desto sicherer der Arbeitsplatz. Den sichersten Arbeitsplatz hatten nach dieser Arbeitgeberlogik die Sklaven auf den Baumwollplantagen in den Südstaaten der USA - was ja auch irgendwie stimmt. Solomon Northups Buch "Twelve Years a Slave" müsste, wenn es vom Arbeitgeberverband verfasst wäre, also den Titel tragen: Zwölf Jahre auf einem sicheren Arbeitsplatz. - Prosit!

    Ich würde unsere Chefs eines gern fragen: wie können Sie im Zusammenhang mit Ihren verantwortungslosen Forderungen an uns, ohne zu erröten, vom "Erhalt der Arbeitsplätze" reden? Ist Ihnen entgangen, was Sie in Ihren Firmen seit Jahrtausendbeginn veranstaltet haben? Dies dürfte nicht der Ort sein, um all die Maßnahmen aufzuzählen, mit denen während der letzten fünfzehn Jahre Personal eingespart und abgebaut wurde. Aber es ist geschehen - mal offen durch betriebsbedingte Kündigungen, meist schleichend durch auslaufende Befristungen, Aufhebungsverträge oder Umstrukturierungen - und es wird vermutlich weitergehen.

    Wenn es freilich eine Sache gibt, die damit rein gar nichts zu tun hat, dann sind das Entgeltforderungen unserer Gewerkschaft. Sie haben weder die Einzelhandelskrise noch die Weltbildpleite, nicht die Kündigungswelle von 2009 und auch keine unserer vielen Filialschließungen ausgelöst. Wenn je eine Firma direkt infolge vorheriger Tariferhöhungen Beschäftigte entlassen oder Konkurs anmelden müsste, wäre das ein weltgeschichtliches Unikum - unwahrscheinlicher, als nach einem Sieg des TSV 1860 über Jahn durch einen notlandenden Airbus überrollt zu werden.

    Erfolg und Existenz eines Handelsunternehmens hängen davon ab, wie gut es Handel treibt, und nicht davon, wie schlecht es seine Beschäftigten behandelt - oder bezahlt! Arbeitnehmer, die nur einen Funken Verstand und Stolz besitzen, dürfen sich deshalb auf so ein schmutziges Spiel niemals einlassen. Der Kampf muss weitergehen!

    Jürgen Horn

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    1. Genau so ist es! Wir müssen nochmal streiken, und dieses Mal besser mit mehr Leuten und ein paar Tage lang. Herr Nitz soll sehen, dass wir keine dummen Weihnachtsgänse sind, die er einfach nach Belieben ausnehmen kann.

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    2. Unser letzter Streik war schon sehr gelungen. Das nächste Mal streiken wir wieder in den ersten Reihen.
      Wir brauchen bei steigenden Lebenshaltungskosten mehr Lohn.

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  6. "Mit jedem Atem wächst mir Kraft -
    Wie sehnt ich diese Stunde,
    Da Herzblut Wort und Wort zur Tat wird."

    "Bin ich es noch, die Streik verkünden wird?
    Mensch ruft Streik, Natur ruft Streik!
    Mir ists, als bellts der Hund der an mir aufspringt,
    Betrete ich mein Haus ...
    Als gischtet Streik der Strom!"

    Aus: Ernst Toller, Masse Mensch

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