Mittwoch, 9. März 2022

Wie heißt die Mutter von Adam Smith?

 Interview mit der Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach

 

Süddeutsche Zeitung:  Warum ist Sorgearbeit in unseren Volkswirtschaften so unsichtbar? Jede und jeder hängt doch im Alltag davon ab.

Franziska Schutzbach: Das ökonomische Konzept, auf dem unser Denken basiert, ist unter anderem von Adam Smith, dem Wegbereiter der liberalen Marktwirtschaft. Er hatte die Idee, dass, wenn alle Menschen gemäß ihren eigenen Interessen handeln, am Ende Wohlstand für alle dabei herauskomme. Dabei hat Adam Smith selbst bei seiner Mutter gelebt.

Sie hat geputzt, gekocht und alles gemacht für ihn. Und er hat es geschafft, diese unbezahlte Arbeit in seiner Theorie mit keinem Wort zu erwähnen. Dabei ist diese Arbeit die Grundlage der Ökonomie. Weltweit werden pro Tag rund 16,4 Milliarden Stunden unbezahlte Haus- und Familienarbeit geleistet, drei Viertel davon übernehmen Frauen. (...)


Quelle: Süddeutsche Zeitung, 4. März 2022, S. 19



 

1 Kommentar:

  1. "Sie hat geputzt, gekocht und alles gemacht für ihn." Tja, hat sich bis heute nicht viel verändert.

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