Montag, 7. März 2022

8. März: Internationaler Frauenkampftag

 365 Tage im Jahr: 

Gemeinsam als Frauen streiken und kämpfen!


Foto: www.vernetzung.org

Die Frauenbewegung ist in den letzten Jahren zu neuem Leben erwacht und Frauenstreiks und Frauenproteste sind zu einer globalen Bewegung geworden. Insbesondere der Frauenstreik am 8. März 2018 in Spanien mit fast 6 Millionen Streikenden hat großen Mut gemacht und neuen Auftrieb gegeben, auch für die Frauenbewegung in Deutsch-land. Lasst uns den 8. März 2022 zu einem kämpferischen Frauentag machen – es gibt mehr als genug Gründe.

In den letzten Jahren hat die Frauenbewegung gewerkschaftliche Frauenstreiks begleitet. So z.B. die Streiks in der Hauswirtschaft, im Gesundheitswesen und im Einzelhandel. Am diesjährigen Internationalen Frauentag steht die Unterstützung der Tarifrunde der Sozial- und Erziehungsdienste (S&E – über 80 % Frauen) im Mittelpunkt. In dieser Tarifrunde geht es um 3 wichtige Themen: Verbesserung der belastenden Arbeitsbedingungen, finanzielle Aufwertung der Arbeit und Maßnahmen gegen den großen Fachkräftemangel. 

Das bundesweite Frauenstreikbündnis wird diese Tarifauseinandersetzung bei S&E durch begleitende Veranstaltungen wie aktive Mittagspausen, Kundgebungen, Diskussionsveranstaltungen und Solibündnisse solidarisch unterstützen, um den Kolleginnen den Rücken zu stärken. In vielen Orten werden zum Verhandlungsauftakt am 25.Februar sowie am 8. März gemeinsame Aktionen, Kundgebungen, Demos und auch Streiks vorbereitet. 

Diese intensive Zusammenarbeit zwischen Frauenbewegung und Gewerkschaften ist neu. Als VKG begrüßen wir diese Entwicklung eines gemeinsamen Kampfes, denn es bringt alle dem Ziel eines großen Frauenstreiks einen Schritt näher.

Die Pandemie hat die Diskriminierung der Frauen weiter verschärft. Aber ein Zurück zur Normalität davor ist keine Lösung. Auch da gab es systematische Benachteiligung von Frauen, doppelte Ausbeutung und Unterdrückung – durch Lohnarbeit sowie unbezahlte Haus- und Sorgearbeit, Lohndiskriminierung, häusliche Gewalt und Femizide. 

Die Pandemie hat diese Probleme verschärft und sichtbarer gemacht. Die weitreichenden Folgen der Krise stehen noch bevor. Die hohe Inflation, insbesondere bei Energie, Lebensmittel und Mieten wird zu weiterer Verarmung führen. Härtere Verteilungskämpfe stehen in den kommenden Monaten und Jahren an und sie werden Frauen verstärkt treffen.

Als Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG) unterstützen wir Frauen in ihrem Kampf gegen Diskriminierung, Ausbeutung, Unterdrückung, sexuelle Belästigung und Gewalt, für gleiche Rechte, gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit, für gleichmäßige Aufteilung der Familien- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern, sowie für ein ausreichendes öffentliches Angebot, um Frauen von Haus- und Sorgearbeit zu befreien, für das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper und für eine solidarische, nicht am Profit orientierte Gesellschaft. 

Und an diesem 8. März und darüber hinaus unterstützen wir ganz besonders die Kolleg*innen des Sozial- und Erziehungsdienstes in der Tarifrunde für Aufwertung, wie auch Kolleg*innen in den Uniklinika in NRW, Dresden und Hamburg in ihrem Kampf für Entlastung und verbindliche Personalschlüssel.

Frauenkampf ist Teil des Klassenkampfes, denn sie kämpfen gegen Ausbeutung und Unterdrückung des Kapitals. Die Gewerkschaften müssen hier eine zentrale Rolle spielen. Wichtige Ziele wären die deutliche Anhebung der Löhne in typischen „Frauenberufen“ und der Kampf für eine allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Damit würden sich die Voraussetzungen für eine ökonomische Unabhängigkeit enorm verbessern.

 Auf der DGB-Bundesfrauenkonferenz im November 2021 wurde beschlossen: „In der Frauenbewegung lernen wir alle voneinander und kämpfen solidarisch für eine bessere gleichberechtigte Zukunft ohne Diskriminierung, Ausbeutung und Unterdrückung.“ Das zeigt, dass auch die Gewerkschaften offener geworden sind für eine Zusammenarbeit und einen gemeinsamen Kampf. 

Aber auch beim Kampf gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und häusliche Gewalt sowie der Überwindung alter Rollenbilder könnten Gewerkschaften eine wichtige Funktion übernehmen, indem sie dies zum Thema in den Betrieben und Dienststellen machen. In allen gewerkschaftlichen Kämpfen gilt es, die Frauen einzubeziehen, ihre Kämpfe zu unterstützen und die Frauenbewegung inclusive die Protestform des Streiks zu stärken.

Als VKG fordern wir:

  • Mehr Personal, bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen für alle Berufe, die in der Krise als systemrelevant bezeichnet wurden (Krankenpfleger*innen,
    Altenpfleger*innen, Hebammen, Erzieher*innen,
    Verkäufer*innen, Sozialarbeiter*innen…)
  • Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit
  • 30-Stundenwoche mit vollem Lohn- und Personalausgleich
  • Lohnfortzahlung auch bei notwendiger Kinderbetreuung bei
    KiTa- und Schulausfall
  • Ausbau von Schutzräume für Frauen

Quelle:     Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften      www.vernetzung.org


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