260 Einzelhändler reduzieren Plastikausstoß - Hugendubel ist dabei
Längst überfällig: Hugendubel verlangt ein Plastiktüten-Entgelt
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und HDE-Präsident Josef Sanktjohanser haben eine Vereinbarung unterschrieben, nach der Kunststofftüten im Einzelhandel kostenpflichtig sein sollen. Offiziell los geht's am 1. Juli. Die Selbstverpflichtung kommt einer drohenden gesetzlichen Regelung zuvor, da eine EU-Richtlinie die Mitgliedsstaaten verpflichtet, ihren Plastiktütenverbrauch bis Ende 2025 auf 40 Tüten pro Person und Jahr zu reduzieren. In Deutschland werden derzeit 71 Tüten pro Kopf jährlich verbraucht.
"Der Handel steht bereit, seinen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten", so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. "Zum Start der Vereinbarung beteiligen sich etwa 260 Unternehmen." Diese stünden für über 60 Prozent der Tüten im Handel, die von der EU-Richtlinie erfasst werden. Er sei zuversichtlich, dass die vereinbarte Zielquote von 80 Prozent der Kunststofftüten innerhalb von zwei Jahren erreicht werden könne. Entscheidend sei, dass weitere Branchen die Vereinbarung unterzeichneten. Denn über die Ladentheken des Einzelhandels gehen in Deutschland nur gut zwei Drittel aller Tüten.
Laut Bundesumweltministerium haben sich bislang 260 Unternehmen der freiwilligen Selbstverpflichtung angeschlossen. Darunter befinden sich einige Buchhändler und alle großen Buchhandelsfilialisten.
Auch Hugendubel ist dabei, wie das Unternehmen meldet: Ab 2. Mai werden Plastiktüten in den gut 100 Läden nur noch kostenpflichtig angeboten – zum Preis von 20 Cent. Stofftaschen (à 50 Cent) gibt es bereits, darüber hinaus will der Filialist demnächst eine größere Hugendubel-Tasche aus festem Recycling-Material einführen. "Nachhaltigkeit ist für unser Unternehmen seit jeher eine wichtige Größe", sagt Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin. "Wir begrüßen und unterstützen gerne die Initiative zur freiwilligen Selbstverpflichtung und wissen, dass dies auch im Sinne unserer Kunden ist."
Plastiktüten? Nein danke!
In Deutschland gehen 17 Millionen Einweg-Plastiktüten täglich über die Ladentheken – beim Klamottenkauf, im Shoppingcenter, in der Apotheke. Viele dieser Tüten werden gratis herausgegeben. Das sind im Jahr unvorstellbare 6.100.000.000 (sprich 6,1 Milliarden) Plastiktüten. Dabei bestehen Plastiktüten meistens aus Rohöl, einer wertvollen, immer knapper werdenden Ressource. Nach kürzester Nutzungszeit werden sie einfach weggeschmissen. Achtlos in der Natur entsorgt, benötigen sie Hunderte von Jahren zum Abbau.
Die Infoblog-Redaktion berichtete bereits letztes Jahr im Artikel Für jeden mehr Polyethylen drin? über eine Initiative zur Eindämmung des Plastik-Mülls im Handel und forderte Hugendubel auf, sein Plastiktüten-Marketing zu überdenken.
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