Pressemitteilung: Hugendubel und
Weltbild beschließen eindeutige Trennung im Filialgeschäft; Verkauf in den
Filialen läuft normal weiter
Weltbild Plus-Filialen unter Schutzschirmverfahren direkt an Verlagsgruppe angeschlossen
Augsburg, 21.02.2014 – Mit einer ersten strukturellen Veränderung werden die Chancen für eine Gesamtsanierung des Buchhandelsunternehmens Weltbild gestärkt. Im Filialgeschäft, das durch die DBH Buch Handels GmbH & Co. KG betrieben wurde, findet eine eindeutige Trennung der Gesellschafter statt. Das Weltbild-Filialgeschäft (Weltbild Plus Medienvertriebs GmbH & Co. KG) wird aus dem Vertriebsverbund DBH Buch Handels GmbH & Co. KG herausgelöst. Alleiniger Gesellschafter von Weltbild Plus wird die Verlagsgruppe Weltbild (zuvor: 50 Prozent). Alleiniger Gesellschafter der DBH Buch Handels GmbH & Co. KG mit sämtlichen weiteren darin befindlichen Gesellschaften wird Hugendubel (zuvor: 50 Prozent).
Ausnahme ist Pubbles: An dem e-Book-Großhandel werden die Verlagsgruppe Weltbild und die DBH zu je 25 Prozent beteiligt sein (zuvor: DBH-Anteil 50 Prozent). Die Weltbild Filialen bei Karstadt verbleiben zu 100 Prozent bei Hugendubel. Für den Markenauftritt werden hier einvernehmliche Lösungen gesucht.
In dieser neuen Konstellation hat die Geschäftsführung von Weltbild Plus beim Amtsgericht Augsburg ein Schutzschirmverfahren beantragt. Zum vorläufigen Sachwalter von Weltbild Plus hat das Amtsgericht den Rechtsanwalt Christian Plail von der Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner ernannt.
Arndt Geiwitz, der vorläufige Insolvenzverwalter der Verlagsgruppe Weltbild, begrüßt die Vereinfachung der Gesellschafterstruktur und bezeichnet diese als wegweisend: „Die Entflechtung der Gesellschafterstruktur erhöht die Chance, eine Gesamtsanierung von Weltbild zu erreichen, da Weltbild so seine Marktstellung als Multichannel-Unternehmen mit Versandaktivitäten über Katalog und Internet sowie dem stationären Handel in den Filialen behält.“ Geiwitz zeigt sich davon überzeugt, dass auch Investoren diesen Wettbewerbsvorteil erkennen.
In den sehr kooperativen Gesprächen wurde auch deutlich, dass Hugendubel und Weltbild weiterhin in Teilbereichen zusammenarbeiten werden. Im Marktsegment „Digitales Lesen“ sind dabei insbesondere die tolino-Produkte hervorzuheben. Kooperiert wird auch weiter bei Einkauf, Logistik und IT-Themen.
Der Vertriebsgeschäftsführer von Weltbild Plus, Hans-Jürgen Junker, hat die Mitarbeiter der Filialen bereits am Vormittag über die Änderungen informiert. „Unsere Mitarbeiter werden ihr Geld pünktlich zum Monatswechsel auf dem Konto haben. Für unsere Kunden ändert sich nichts durch die neue Gesellschafterstruktur. Der Verkauf in den Filialen geht ganz normal weiter“, sagt Junker. Auch in Schutzschirmverfahren erhalten die Mitarbeiter ihren Gehaltsanspruch für drei Monate über das Insolvenzgeld ausbezahlt.
Die Weltbild-Plus-Filialen werden in Eigenverwaltung saniert. Diese spielt in Schutzschirmverfahren eine wichtige Rolle. Mit der noch recht jungen Form des Schutzschirmverfahrens verfolgt der Gesetzgeber die Absicht, dem Management die Sanierung des Unternehmens zu ermöglichen, und zwar unter Nutzung der Mechanismen des Insolvenzrechts. Gleichzeitig soll der Anreiz geschaffen werden, die Sanierung des Unternehmens frühzeitig, vor allem aber rechtzeitig zu betreiben, bevor eine Zahlungsunfähigkeit eintritt. Die Besonderheit ist, dass die Sanierung in Eigenverwaltung vorbereitet und umgesetzt wird, das heißt, sie erfolgt selbstbestimmt: Das Management bleibt weitgehend verwaltungs- und verfügungsbefugt und verantwortet die wesentlichen operativen und strategischen Entscheidungen. Zur Kontrolle und Unterstützung des Managements bestimmt das Gericht einen vom Unternehmen ausgewählten Sachwalter.
Die dargestellten Veränderungen im Bereich des Weltbild-Filialgeschäfts haben keine Auswirkungen auf das Auslandsgeschäft der Verlagsgruppe Weltbild sowie alle weiteren Gesellschaften der Verlagsgruppe.
Weitere Infos mit Stellungnahme der Hugendubels
- im Buchreport-Artikel: Aufgelöste Allianz
- im Börsenblatt-Artikel: DBH-Gesellschafter Hugendubel und Weltbild trennen sich
Weitere Infos mit Stellungnahme der Hugendubels
- im Buchreport-Artikel: Aufgelöste Allianz
- im Börsenblatt-Artikel: DBH-Gesellschafter Hugendubel und Weltbild trennen sich
In der Information an die Filialmitarbeiter in den Weltbild/Jokers Filialen verteilt die Geschäftsführung mal wieder Beruhigungspillen, dergestalt, dass sich für die Mitarbeiter nichts ändert, das Schutzschirmverfahren im Gegenteil eine tolle Chance wäre und der Verkauf in den Filialen ganz normal weitergeht.
AntwortenLöschenDie Tatsachen sehen aber leider, zumindest aus meiner Sicht, ein wenig anders aus.
Die Braut namens Weltbild soll hübsch gemacht werden und den möglichen Investoren, die sich für den Kauf dieses ganzen überholten Ozeanriesen interessieren, schmackhaft gemacht werden.
Das wird jetzt durch das Schutzschirmverfahren möglich. Es gibt etliche Filialstandorte, die seit Jahren bereits rote Zahlen schreiben, aber die Geschäftsführung kommt aus den Mietverträgen nicht raus. Viele Filialen in den Centern oder auch Jokers in Leipzig. Doch jetzt kommt man aus den Mietverträgen raus, wohl den Filialen, die bereits jetzt über einen Betriebsrat verfügen.
Außerdem gibt es in den Weltbild Filialen noch viele altgediente "Schlachtrösser", meistens die Filialleiter. Seit 15 Jahren teilweise im Unternehmen. Die sechs Monate Kündigungsfrist schrumpfen jetzt auf 3 Monate zusammen.
Hmmm, und Abfindungen bei den jetzt anstehenden Filialschließungen? Denn das diese kommen werden ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Viel an Abfindungen wird wohl nicht bei rumkommen.
Dass nun auch die "Weltbildplus Medienvertriebs GmbH & Co. KG" in die Insolvenz folgt (ja, ich weiß, es ist eine sogenannte Planinsolvenz/Schutzschirmverfahren, trotzdem bleibt es eine Insolvenz), verwundert und überrascht mich nicht.
Das Verfahren wird bei Weltbildplus schnell und geräuschlos über die Bühne gehen. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, doch ich gehe davon aus, dass es von der Belegschaft keinerlei öffentliche Proteste oder überhaupt irgendeine Art von Gegenwehr geben wird.
Sehr schlecht gewerkschaftlich organisiert, viele Duckmäuser und unpolitisch denkende Menschen.
Naja, wie ich schon oftmals geschrieben habe. Wenn man sich die Arbeitsplätze in den Weltbild/Jokers Filialen unter gesellschaftspolitischen Aspekten betrachtet, wäre es nicht besonders schade, wenn die meisten von ihnen verschwinden würden.
Es handelt sich zumeist um prekäre Beschäftigungen. Minijobs, Teilzeitjobs, befristet und schlecht bezahlt.
Dieses Geschäftsmodell von Weltbildplus finanzieren wir alle mit unseren Steuern.
Die Kollegen bei Weltbild+ tun mir sehr leid. Die wird es sehr hart treffen. Könnte man dort noch schnell Betriebsräte gründen oder ist es dafür schon zu spät?
AntwortenLöschenHat die Kirche nun die 10 Mill. für Hugendubel gegeben? Woher kommt das Geld? Was bedeutet das für uns? Wenn es einen Investor gibt, was hat dieser vor?
http://www.boersenblatt.net/743433/
AntwortenLöschenWas wird aus Hugendubel.de?
AntwortenLöschenwie ich es schon sagte nur spielerei von weltbild kirche verdi was soll das
AntwortenLöschenwir wollen einfach die wahrheit wissen sonst nichts
ich arbeite sehr lange bei weltbild u.die wisn mehr als wir wissen sollen
abfindung o.k
Das sind erstmal richtig gute Nachrichten und die Chance auf einen Neustart. Auf Wiedersehen Kirchenfilter, servus Topfset und Willkommen Buchhandlung Hugendubel.
AntwortenLöschenAb jetzt beginnen bei Hugendubel "die härtesten Zeiten, die es je gab". Warm anziehen allein wird da nicht ausreichen!!!
AntwortenLöschenIch frage mich wer der Geldgeber ist und was hugendubel nun vor hat. Bleiben wir in Familienbesitz oder wird alles Stück für Stück verscherbelt?
AntwortenLöschenDieses Jahr wird ein heftiges Jahr werden. Mit der Kündigung des mtvs ist eigentlich schon klar in welche Richtung es gehen wird
Ich bin auch gespannt, was wir am Dienstag zu hören bekommen...
AntwortenLöschenNur Eins im Voraus: Ich bin nicht bereit auf Gehaltsbestandteile zu verzichten oder mehr Stunden zu arbeiten!!!!!
Wir leben in München und München ist teuer...
Das schreibt Jemand, der noch immer gerne bei Hugendubel arbeitet und sich mit seiner Arbeit identifiziert.
Aber lieber Max H und liebe Nina H:
Beliebt macht man sich mit ihrem Verhalten nicht. Es wirkt so, als interessieren Sie sich nicht die Bohne für ihre Mitarbeiter. Wirklich. Leider.
Ändern Sie das, es ist ein grosser Fehler seine Belegschaft zu verprellen.
Und: ich erwarte am Dienstag keine Jammerei, sondern Motivation.
Bin auch gespannt, wie die weitere Finanzierung aussieht...
Gute Nacht und stellen Sie sich öfter ihren Mitarbeitern.Alles Andere ist feige.
Anfügen möchte ich, dass Sie MaxH noch relativ viele Sympathiepunkte bei der Belegschaft haben. Diese verspielen Sie jetzt grade.
AntwortenLöschenich sehe die Hugendubel-Zukunft nicht so rosig wie viele hier. von den 77 buchhandlungen werden am ende auch nur noch die Hälfte bleiben, machen wir uns da keine Illusionen. und was wir in zukunft verkaufen werden, das bestimmt kardinal marx. keine erotik, keine esoterik, nichts kirchenkritisches ... fragen kunden danach, werde ich die zu thalia oder amazon schicken müssen. so wird´s kommen. die kirchenmillionen machen´s möglich. und wenn wir nicht spuren, gehen wir auch insolvent. so ist das.
AntwortenLöschenDer Kirche gehört doch jetzt kein Teil von Hugendubel, nur weil sie einen Kredit gegeben haben! Irgendwie wird hier immer alles so gedreht, dass es grad passt... Und wer unsere Kunden zur Konkurrenz schickt, hat in diesem Unternehmen eh nix mehr zu suchen :(
LöschenWir sollten uns nicht zu lange darüber freuen, dass die unmittelbare Gefahr für Hugendubel erst einmal gebannt ist. Mit den sog. "Stabilisierungsmaßnahmen" wird es munter weitergehen. Gehälter sollen gekürzt, Arbeitszeiten erhöht und weitere Filialen geschlossen werden.
AntwortenLöschenMachen wir uns nichts vor. Ob Hugendubel ohne den Verbund mit Weltbild besser fahren wird, muss sich noch zeigen.
Was die Rettung durch die von der Kirche und den Banken (Einschub: Wer ist der Investor, der ebenfalls 10 Millionen zur Verfügung gestellt haben soll?) bewilligten Gelder anbelangt, ist sicherlich mit harten Bandagen gekämpft worden. Gerne wird der Insolvenzverwalter von Weltbild Hugendubel sicherlich nicht hat ziehen lassen. Und dem Erzbistum München-Freising ging es ja ursprünglich darum, auch Arbeitsplätze bei Weltbild Plus zu sichern. Dass diese Bedingung für den Kredit fallengelassen wurde, hat meiner Meinung nach damit zu tun, dass eine mögliche Insolvenz von Hugendubel die schlechtere Alternative war. Deshalb ging das Geld allen an die Familie Hugendubel.
Wir müssen aufpassen, dass wir Mitarbeiter nicht über den Tisch gezogen werden:
AntwortenLöschenWie der Kollege von 4Uhr früh sage ich: Ich verzichte nicht auf Gehalt etc.
Essensgeld und Fahrgeld kamen auch nicht wieder.
Dito
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