Niedriglohnsektor Buchhandel
4,2 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland in Vollzeit zu einem
Niedriglohn. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine
Anfrage der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Als Niedriglohn gilt qua Definition ein Entgelt, das weniger als zwei
Drittel des Durchschnittsgehalts beträgt.
Demnach lagen fast 20 Prozent der
sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im vergangenen Jahr
unter der bundesweiten Schwelle für den Niedriglohn von monatlich 2139
Euro brutto. Im Osten waren das im vergangenen Jahr 33,6 Prozent, im
Westen 16,7 Prozent.
Eine Buchhändlerin bei Hugendubel in Berlin - so konnte man
unlängst einem Blog-Kommentar entnehmen - hat nach der dortigen
Vergütungsordnung einen Brutto-Stundenlohn von 10,04 EUR. Damit gehört
sie eindeutig in Berlin zum Niedriglohnsektor.
Auch der deutlich bessere Tariflohn in Bayern führt nicht aus dem
Niedriglohnsektor, wenn das Lohnniveau vor Ort deutlich höher ist als
ein Buchhändler-Gehalt. Sichtbar ist das am Beispiel München. Wer dort
unter 2779 EUR verdient, arbeitet - so die Definition der Bundesagentur für Arbeit - im Niedriglohnsektor.
Demnach würden in der Landeshauptstadt knapp 22 Prozent der
Arbeitnehmer zu den Niedriglohnbeziehern zählen. Das liegt über dem
Bundesdurchschnitt von 19,8 Prozent. Dies zeigt: Es gibt nicht nur immer
mehr Menschen in München, die gut verdienen, sondern auch immer mehr
schlecht bezahlte Beschäftigte.
Fazit: Eine Gehaltserhöhung für die Hugendubel-Beschäftigten ist dringend notwendig, egal an welchem Standort.
Dem letzten Satz kann ich nur zustimmen
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