Unternehmerverbände beklagen regelmäßig einen
Fachkräftemangel. Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ist
da gerne ganz vorne mit dabei: Fast jedes zweite Unternehmen habe aktuell
offene Stellen, die nicht besetzt werden können. Insgesamt gehe es um 1,6
Millionen Jobs, für die sich niemand finde, behauptete der Verband.
Was von solcher Panikmache zu halten ist, hat jüngst
die Hans-Böckler-Stiftung untersucht. Ihr Fazit: Das Gerede vom
flächendeckenden Fachkräftemangel ist völlig überzogen. So meldet das
wissenschaftliche Institut der Bundesagentur für Arbeit weniger als eine
Million offene Stellen – obwohl es mehr Branchen berücksichtigt als der DIHK.
Hinzu kommt: Über diesen „Fachkräftemangel“ klagen ausgerechnet Unternehmen aus
Branchen mit überwiegend schlechten Löhnen und Arbeitsbedingungen, etwa aus der
Leiharbeit, dem Sicherheitsgewerbe, dem Straßengüterverkehr und dem Gastgewerbe.
Das Problem ist
also hausgemacht. Das zeigt sich auch daran, dass sich vor allem jene
Unternehmen über fehlende Fachkräfte beschweren, die zugleich steigende
Arbeitskosten beklagen. Im Klartext: Die Unternehmen wollen für ihre
Beschäftigten schlicht nicht mehr Geld ausgeben. Genau darin aber läge die
Lösung. Wer gute Leute will, muss sie gut bezahlen.
Wer höhere Löhne und
bessere Arbeitsbedingungen bietet, findet auch die benötigten Arbeitskräfte.
Quelle: www.wipo.verdi.de
Genau. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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