Eure Betriebsversammlung
Am Donnerstag, den 10. April ab 9:30 Uhr im Eine Welt Haus, Schwanthaler Str. 80
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die angekündigte Schließung der Filiale am Marienplatz hat uns alle schockiert.
Wir wollen diese Betriebsversammlung, die ursprünglich allein dazu gedacht war, Kandidatinnen und Kanidaten für die Betriebsratswahl vorzustellen, nutzen, um Eure Fragen (nach Möglichkeit) zu beantworten und mit Euch darüber zu diskutieren wie es weitergeht.
Für die Geschäftsleitung werden Herr Nitz und Herr Blenninger teilnehmen.
Herzliche Grüße
Euer Münchner Betriebsrat
An diesem Donnerstag wird es zu einem Aufeinanderprallen der Positionen kommen.
AntwortenLöschenHalten wir fest: Die Geschäftsleitung wird es ablehnen, gegen die Bayerische Hausbau/Schörghuber zu agieren, da der Stachus ebenfalls diesem Konzern gehört.
Ein großer Teil der Belegschaft wird aber dafür sein, über die Öffentlichkeit/Presse/Internet
Druck auf den Immobilienkonzern und unseren potentiellen Nachmieter Telekom aufzubauen. Um entweder den Marienplatz doch noch zu retten, oder um wenigstens ein Zeichen zu setzen.
Der Betriebsrat wird dabei ordentlich zwischen die Fronten geraten.
Es mag sein, daß die Bayerische Hausbau/Schörghuber die Stadtratswahl abgewartet hat, um aus der Angelegenheit kein Politikum werden zu lassen (was es aber immer noch werden kann).
Wir befinden uns jetzt allerdings erneut in einer Wahlkampf-Situation, da ja Betriebsratswahlen anstehen.
Die Kandidaten werden wohl um eine klare Positionierung zu den oben genannten Sachverhalten nicht herumkommen. Die etablierten Betriebsrätinnen und Betriebsräte müssen die Abwahl fürchten, wenn sie sich zu sehr nach der Geschäftsleitung ausrichten. Andererseits können sie - in Erwartung der Wiederwahl - es noch am ehesten wagen, der GL auch in dieser neuen Situation Kontra zu geben.
Vielleicht schlägt jetzt die Stunde der Zweiten Reihe, kommt eine Chance für diejenigen, die jetzt kämpfen wollen.
Ich will noch einmal zusammenfassen um welche strittigen Aktionen es am Donnerstag gehen könnte (und hoffe, daß noch mehr Vorschläge gepostet werden).
Es wurde ja in Eigeninitiative schon einiges gemacht: Es wurden Leserbriefe und E-Mails an Personen des Öffentlichen Lebens geschrieben.
Es wurde auf Facebook gepostet und geliked.
Es wurden Zettel aufgehängt.
Man kann das alles weiter intensivieren, man kann neue Maßnahmen einleiten: Mahnwachen, Sprechchöre, Sitzstreiks.
Man kann die Telekom im Rahmen der Meinungsfreiheit unter Umkehrung des Sender-Empfänger-Prinzips öffentlich kritisieren oder/und ihr als Kunde die Rote Karte zeigen.
Zentral ist jetzt vor allem die Frage, ob Ver.di und Betriebsräte eine Schutz- und Führungsrolle anstreben wollen hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit.
Das betrifft z.B. die Solidaritäts-T-Shirts, die im Blog angeregt wurden. Die allererste Priorität sollte den Beiträgen im Blog zufolge aber eine UNTERSCHRIFTENLISTE genießen, wie sie bei in der Öffentlichkeit umstrittenen Projekte ja nicht unüblich sind.
Wegen der oben skizzierten Umstände kann eine solche Unterschriftenliste aber nur von Leuten lanciert werden, die nicht mit einer Kündigung bedroht werden können. Das können nur Betriebsräte und Ver.dianer machen. Bitte kommt uns Angestellten da entgegen - woanders wurden auf diese Weise auch Unterschriften gesammelt!
Ich hoffe sehr, daß wir am Donnerstag hinsichtlich der vielen offenen Fragen bzgl. Wahlprogramm / Öffentlichkeitsarbeit klare Koordinaten herausarbeiten können.
Die Protestlokomotive ist schon gestartet, Zeitungen und Soziale Medien sind bereits kräftig dabei, und manch ein verärgerter München-Aficionado wird auf diesen Zug noch aufspringen.
Von Verdi, Betriebsräten, Beschäftigten, kann dieser mit Argumenten und Aktionen nachhaltig befeuert werden.
Die Geschäftsleitung könnte nach dem Vorbild von Pontius Pilatus all das auch einfach mal ignorieren, und gelassen dabei zusehen, wie Telekom und Bayerische Hausbau ein Stück weit an Boden verlieren (oder hoffentlich auf ganzer Linie).
Lieber Anonym,
Löschenals der Bayerische Buchhandel das letzte Mal vor ungefähr einem Jahr im Streik war, haben sich von den Münchener Hugendubel-Mitarbeitern fast ausschließlich die Mitglieder des jetzigen Betriebsrats beteiligt. Deine kämpferische Zweite Reihe ist brav zur Arbeit gegangen und hat dagegen gearbeitet. Ich möchte wissen, wo die Fronten sind, zwischen die der Betriebsrat geraten sollte. Die einzigen, die gegen den Arbeitgeber in letzter Zeit Front gemacht haben, waren ein paar gewerkschaftlich engagierte KollegInnen und unsere Betriebsratsmitglieder. Wenn der Betriebsrat überhaupt etwas zu befürchten hat, dann höchstens, dass ihm die Leute, für die er kämpft, in den Rücken fallen, wie das ja unserem Zweiten Betriebsratsvorsitzenden bei der vorletzten Mitarbeiterversammlung am Marienplatz geschehen ist.
Schöne Grüsse vom BR-Establishment
Komme nicht aus München, erlaube mir aber aus der Ferne zu bemerken - wenn einem BR-Vorsitzenden Mitarbeiter in den Rücken fallen, kann das nicht schlicht und ergreifend den Grund haben, dass er Mist redet oder macht? Meine eigene Erfahrung zeigt, dass nicht jeder, der in ein solches Gremium gewählt wird, sich der Verantwortung gewachsen zeigt. Manch einer lässt sich auch gerne wählen, um Kündigungsschutz zu haben. Leider lassen sich solche Mitglieder und Vorsitzende dann nicht abwählen.
LöschenWas ist mit dem leeren Benettonladen neben dem Mpl? Wär der mix für uns?
AntwortenLöschenDu spichst einige wichtige Punkte an, u.a. diesen:
AntwortenLöschenr
"Zentral ist jetzt vor allem die Frage, ob Ver.di und Betriebsräte eine Schutz- und Führungsrolle anstreben wollen hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit"
Du hast morgen Gelegenheit, alle Betriebsräte und Betriebsrätinnen, die BR-Kandidaten und Kandidatinnen sowie den Vertreter von ver.di zu fragen, was sie bisher gemacht haben bzw. machen wollen. Vorher solltest Du Dich allerdings selbst fragen, was Du selbst gemacht hast bzw. zu tun bereit bist.
Dankenswerter hat die SZ nachgehakt und einen Hintergrundbericht über die Situation in der Münchner Innenstadt gebracht. Unsere Fußgängerzone ist zweifellos einer der Hotspots des Kapitalismus (im Guten, wie im Schlechten).
AntwortenLöschenMan kann sich fragen, was der Marktwirtschaft / der Lebensqualität / dem Bürger dienlicher wäre:
Monopolartige Eigentumsstrukturen oder staatliche Eingriffe, die für nicht so finanzpotente Player ein Auskommen ermöglichen würden.
Man kann das nicht nur den Politikern überlassen; darüber muß die Bürgerschaft insgesamt ins Gespräch kommen.
Ich möchte die Mitbloggerinnen und -Blogger gerne dazu einladen, die Kommentarfunktion in der SZ zu nutzen, um sich in die Diskussion einzubringen, und damit den Kreis der interessierten Öffentlichkeit zu erweitern.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/zukunft-der-innenstadt-geld-verdirbt-den-charakter-1.1930536
Was lief ab? Was passiert jetzt mit den Marienplatzkollegen? Was wird aus dem STV? Fragen über Fragen ,,,,,,,,
AntwortenLöschenLieber Nichtmünchener, liebe Nichtmünchenerin,
Löschen"Fragen über Fragen ,,,,,,,," stellen sich mir auch jedes mal, wenn hier aufgefordert wird, doch über die Betriebsversammlung in München zu berichten. Dies geschieht fast immer, entweder direkt als Blogartikel oder als Kommentar.
Ich frage mich dann immer, was ist eigentlich bei Dir so los?
Gibt es bei Dir keine Betriebsversammlung, keinen Betriebsrat?
Und wenn ja, warum ist das so? Überall werden jetzt Betriebsräte gewählt: wenn Du mit der Situation an Deinem Standort unzufrieden bist, was tust Du persönlich dagegen? Kandidierst Du als Betriebsrat/Betriebsrätin? Wenn nicht, warum nicht?
Mir ist völlig klar, daß es in einer kleinen Filiale ungleich schwieriger ist, etwas auf die Beine zu stellen. Aber es ist doch nicht unmöglich, oder? Das zeigen viele Beispiele.
Und wenn es so ist, dann könnte man doch auch darüber hier im Blog mal etwas schreiben. Anderen Kolleginnen und Kollegen wird es genauso ergehen. Die Isolation könnte so durchbrochen werden.
Passiert das nicht, dann ist der Blog halt eine bloße Meckerecke ohne Konsequenzen, wo man sein Schicksal bejammert. Und das wäre schade. Sehr schade. Nix für ungut, wie man hier in Bayern sagt..
Denk´mal drüber nach.
Nitz: Belegschaft soll ruhig sein; Verhandlungen über einen Interessensausgleich will die GL erst in einem Jahr starten.
AntwortenLöschenBR und ver.di: Verhandlungen über einen Interessensausgleich müssen gemäß Betriebsverfassungsgesetzt sofort beginnen; Nitz wird nach Alternativ-Immobilie für MPL gefragt, N. antwortet wie üblich nur vage. Fragen von Belegschaft und BR zum STA: Lt. Nitz müssen die Verhandlungen mit Schörghuber abgewartet werden, bei Erfolg soll eine "siebenstellige Summe" investiert werden. Die Frage nach der Höhe des Personalabbaus wird von Regionalleiter Blenninger mit Hinweis auf Berlin heruntergespielt.
Stefan Kraft von ver.di weist auf die Notwendigkeit eines Tarifvertrages für Beschäftigungssicherung für den Standort München hin und auf die Folgen des am 31.Juli auslaufenden Manteltarifvertrages hin. Hoffentlich hat es jetzt auch der/die Letzte kapiert. Als Stefan Kraft über die Situation in Berlin mit 40-Std-Woche, Dumpinglöhnen und Kürzung von Zuschlägen/Weihnachtsgeld berichtet, spitzen die Anwesenden die Ohren.
Anschließend wird eine Initiative der Beschäftigten vorgestellt, an der sich jeder beteiligen kann, und die Öffentlichkeitsarbeit für unsere Arbeitsplätze in der Münchner City organisieren soll.
Dann stellten sich von den 23 Kandidatinnen und Kandidaten für die Betriebsratswahl 19 persönlich vor. Man konnte sich - zusammen mit dem ebenfalls ausgeteilten Flyer, der kurze Statements enthielt, ein recht gutes Bild machen. Man kann nur hoffen, daß die KandidatInnen, die klare gewerkschaftliche Positionen vertreten, auch eine starke Unterstützung aus der Belegschaft bekommen. Am 2. Mai, nach der Auszählung der Stimmen, werden wir mehr wissen.
"eine siebenstellige Summe"
Löschenwofür soll die noch in München investiert werden? In eine neue Filiale als Ausweichquartier?
Zweifelsohne wird es Geld sein, das an anderen Standorten fehlen wird nzw eingespart wird. Ist das jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht?
@Anonym 10:33
AntwortenLöschenNitz bezog sich mit der "siebenstelligen Summe" explizit auf den Stachus. Man kann davon ausgehen, daß die GL vermutlich von einer Weiterführung des MPL ausgegangenen ist (bei gleichzeitiger Aufgabe des Stachus), für den auch eine größere Summe eingeplant gewesen sein dürfte, die jetzt in den Stachus fließen könnte.
Die Ausführungen zur "Alternativ-Immobilie" klangen so vage, daß man sich keine großen Illusionen machen sollte. Für die vor Jahren geschlossene Filiale in Nürnberg/Ludwigsplatz wird offiziell auch schon seit Jahren nach einer Alternativ-Immobilie gesucht. Wenn die Hugendubels Geld investieren, dann wohl großteils in das digitale Geschäft.