Die vor zehn Jahren gegründete Initiative Arbeiterkind.de e.V. ermutigt Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne
Hochschulerfahrung dazu, als Erste in ihrer Familie zu studieren. Bundesweit
engagieren sich 6.000 Ehrenamtliche in 75 lokalen ArbeiterKind.de-Gruppen, um
Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeit eines Studiums zu informieren und
sie auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss
und Berufseinstieg zu unterstützen.
Denn in Deutschland lässt sich die
Wahrscheinlichkeit, ob ein Kind studieren wird, immer noch am Bildungsstand der
Eltern ablesen. Laut der aktuellen 20. Sozialerhebung des Deutschen
Studentenwerks (DSW) nehmen von 100 Akademikerkindern 77 ein Studium auf.
Dagegen studieren von 100 Nicht-Akademikerkindern lediglich 23 obwohl doppelt
so viele die Hochschulreife erreichen. Die finanzielle Belastung ist dabei nur
einer von vielen Gründen, die diese Abiturienten von einem Studium abhalten.
Bildung ist elementar für den eigenen Lebensweg. Die soziale
Herkunft darf folglich nicht über den Bildungsweg eines Menschen entscheiden.
Die Vision von ArbeiterKind.de ist es, hier eine Chancengleichheit
herzustellen. In Deutschland soll jedes Kind aus einer nichtakademischen
Familie die Chance auf einen Bildungsaufstieg haben. Mit Hilfe eines
niedrigschwelligen und flächendeckenden Peer-to-peer-Mentorings will
ArbeiterKind.de erreichen, dass der Anteil der Studierenden der ersten
Generation an Hochschulen steigt und parallel die Zahl der Studienabbrecher
sinkt.
Die Ursache dafür, dass Studierende aus nichtakademischen
Familien an deutschen Hochschulen im Verhältnis unterrepräsentiert sind, liegt
nicht in ihrer fehlenden Begabung. Vielmehr fehlen Rollenvorbilder im
familiären Umfeld. Der Zugang zu den notwendigen Informationen ist für sie
ungleich schwieriger. Dieser Herausforderung begegnet ArbeiterKind.de durch
umfassende, vielfältige und leicht zugängliche Unterstützung für Schülerinnen,
Schüler, Studierende und Eltern:
- persönliche
Unterstützung durch rund 6.000 Ehrenamtliche in 75 lokalen Gruppen mit offenen
Treffen, Sprechstunden und individuellem Mentoringangebot
- Erfahrungsaustausch zur Studienfinanzierung und
Zusammenarbeit mit den Begabtenförderwerken bezüglich Stipendien
-
Informationsveranstaltungen in Schulen, bei denen ErstakademikerInnen
ihre eigene Bildungsgeschichte erzählen, sowie Infostände an Hochschulen und
auf Bildungsmessen
- Info-Telefon
für SchülerInnen, Studierende und Eltern an vier Tagen in der Woche
- Informationsportal:
www.arbeiterkind.de
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