Donnerstag, 1. Juni 2023

Warten auf Godot

 






4 Kommentare:

  1. Ganz sicher, dass der Kollege wirklich auf ein respektables Gehaltsangebot gewartet hat? Mir sieht das eher nach einem Benutzer der ISA aus, der nach genauer Eingabe eines Autoren oder Titels erst einmal 1 205 800 793 andere durchsehen musste, die mit dem eingegebenen Autor und Titel nicht das geringste zu tun haben, und an eine ungeduldige Kundin geraten ist, die ihm auf dem Nachhauseweg aufgelauert hat, weil sie der Ansicht war, dass er den Tod verdient. - Vielleicht war es auch Suizid oder aber jemand hatte Mitleid und wollte ihm ersparen, dass er sich länger sinnlos quälen muss! Wenn man allerdings die Mordhypothese ablehnt, wofür spricht, dass am Skelett keine Hinweise auf Fremdeinwirken zu erkennen sind, läge die Vermutung nahe, der arme Kerl habe sich einfach nur totgelacht, entweder weil ihm erzählt wurde, was die ISA ist, oder weil er im Netz den Satz gelesen hat: "Die neue App ermöglicht mit vielen neuen Tools und individuellen Einstellungen einen noch einfacheren Zugang zum gesamten Hugendubel-Sortiment."

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    1. Glaub ich nicht! Der war bestimmt in der Tarifgruppe I und hat auf die Inflationsprämie gewartet, bis er schließlich verhungert ist. Wetten, dass gleich in der Nähe dieser Bank, auf der er sitzt, ein Supermarkt steht? Da ist er nach Feierabend wahrscheinlich immer hin, hat sich die vollen Regale angeschaut und davon geträumt, was er sich alles gönnen würde, wenn er das Geld dafür hätte. Vielleicht hat er sich dann wehmütig an die Zeiten erinnert, als er sich das alles noch halbwegs leisten konnte - und manchmal ist ihm dabei der Buchtitel eingefallen: "Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch". Es ist ihm also - um in der Sprache der literarisch gebildeten Buchhändlerin zu sprechen, die sich außerhalb der Arbeitszeit noch virtuelle Verlagsabende reinzieht, weil unser Arbeitgeber auch dafür keinen Cent locker machen will - ergangen wie dem Valerio in Büchners Leonce und Lena, der sagt: "O Gott, ich laufe schon seit acht Tagen einem Ideal von Rindfleisch nach, ohne es irgendwo in der Realität anzutreffen." So gesehen war der arme Kerl ein echter Idealist. Ihn uns deshalb als einen glücklichen Menschen vorstellen dürfen wir (trotz möglicher Parallelen zu Sisyphus) aber leider nicht.

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  2. Wenn er tatsächlich so doof war, beim Bibliographieren die ISA zu benutzen, hat er vielleicht wirklich den Tod verdient. Normalerweise benutzen wir bei Hugendubel die Seiten von Amazon oder Thalia. Das ist zwar irgendwie ein Armutszeugnis. Aber warum sollte ein Arbeitgeber, der sich nicht schämt, fünf Jahre lang Tarifverhandlungen zu blockieren, bis seine Beschäftigten weit unter das Lohnniveau des Einzelhandels rutschen, dafür oder überhaupt für irgendwas schämen?

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  3. Leute, das sagt aber doch schon der Name.
    ISA - IssScheiße

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