Montag, 13. Dezember 2021

Wie lange müßtest du für ein Manager*innen-Gehalt arbeiten?

2290 Jahre schuften für ein Jahresgehalt von 46 Millionen Euro

Fahrradfahrer hält große Papiertüte
Foto. DGB/kantver/123.rf

45,7 Millionen Euro: Das ist der Jahresverdienst von Niklas Östberg, Chef von Delivery Hero. Mit Foodpanda, einem Lieferdienst für Essen und Supermarktartikel, will der Konzern zurück auf den deutschen Markt. Doch während Unternehmen wie Delivery Hero Milliardenumsätze machen, werden die Fahrer*innen oft nicht mal nach Tarif bezahlt. Sie müssten 2290 Jahre ununterbrochen in die Pedale treten, um auf ein Vorstandsgehalt zu kommen. Wie lange müssten Sie dafür arbeiten?

Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg verdiente im Jahr 2020 45,7 Millionen Euro. Hauptsächlich aus Aktienoptionen soll das Jahreseinkommen von Östberg stammen. Damit war er im vergangenen Jahr der bestverdienende Vorstandsvorsitzende eines DAX-Unternehmens nach Steve Angel, dem Chef von Linde.

Aber wie lange müssten Fahrer*innen von Delivery Hero für das Jahresgehalt ihres Chefs in die Pedale treten? Angenommen ein Lieferfahrer arbeitet zum Mindestlohn (aktuell: 9,60 Euro). Bei einer 40-Stunden-Woche bräuchte er rund 2290 Jahre, um auf das zu kommen, was Östberg in nur einem Jahr verdient hat.

Selbst testen: Wie lange müsste ich für Niklas Östbergs Jahreseinkommen arbeiten?

                

                    DGB-Managerrechner 

 https://www.dgb.de/themen/++co++72716b06-e5b9-11eb-9707-001a4a160123#!/AuswahlEinkommen

 

 

Quellewww.dgb.de


 

 

 

 

 


3 Kommentare:

  1. Das ist doch klar. Das geht nach dem Leistungsprinzip. So ein Low Performer wie unsereiner arbeitet am Tag maximal 9 Stunden. Die meisten sogar weniger! Was so ein Ultrahochperformer ist, wenn ich richtig rechne, folglich 20444 Stunden täglich - und in denen leistet er vermutlich auch noch ganz toll viel als unsereiner, müsste also eigentlich bei leistungsgerechter Entlohnung sogar noch mehr verdienen. Wir sollten also wirklich froh sein, dass wir solchen Menschen haben. Sie sind von wahrhaft unschätzbarem volkswirtschaftlichem Nutzen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das Wort "unschätzbar" trifft es genau. Kein Mensch kann sagen, wozu eine solche Einkommens- und Vermögensverteilung gut sein könnte. Dafür aber ist der Schaden, den sie anrichtet ganz offensichtlich - weil dem Markt auf diese Weise eine Menge Kohle entzogen wird, die eigentlich zirkulieren sollte. Es ist eine alte Weisheit: Wer wenig verdient, gibt alles aus, wer viel verdient, nicht - und deshalb ist der Euro eines Armen volkswirtschaftlich betrachtet sehr viel mehr wert als des Reichen.

      Löschen
    2. Meine Kinder haben im Wirtschaftsunterricht am Gymnasium beigebracht bekommen, dass es solche Einkommensunterschiede geben muss, weil die Menschen ja sonst keine Motivation hätten, etwas zu leisten und die Wirtschaft voranzubringen. Daraufhin hätte ich natürlich zu gern gewusst, ob der Lehrer dieser Lehre sich persönlich eher für reich oder eher für unmotiviert hält; denn eins von beiden muss er seiner eigenen Logik zufolge ja sein. Aber leider haben meine Kinder sich nicht getraut, ihn zu fragen - und so tappe ich diesbezüglich bis heute im Dunklen. Aber eins habe ich zumindest gelernt: Dummheit kann auf einem hohen intellektuellen Niveau stattfinden - und pflegt es auch zu tun.

      Löschen

Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.