CSU will Sonntagsschutz kippen
Die CSU hatte bislang stets behauptet, am Schutz
gegen die Ausbreitung
verkaufsoffener Sonntage und damit am Sonntagsschutz generell nicht rütteln zu
wollen. „Diese Haltung gibt die
CSU nun in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl
im September glatt auf. Ganz nach dem Motto: Was schert
mich mein Geschwätz von gestern“
kritisierte die Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern, Luise Klemens.
In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl plädiert
nämlich nun auch die CSU für
den Wegfall des Anlassbezugs. Im Wahlprogramm
der CSU heißt es dazu: „Wir
wollen generell vier verkaufsoffene
Sonntage je Jahr ermöglichen. Sie sollen künftig nicht mehr von Märkten, Messen
und Veranstaltungen abhängig sein.
“Damit würde nicht nur die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage in die Höhe schnellen, sondern es würden auch die Aus-dehnungen deutlich zunehmen. „In Bayern so tun, als stünde man hinter dem Schutz des Sonntags, aber an einer gegenteiligen Bundesgesetzgebung schrauben, ist einfach nur scheinheilig“, so Luise Klemens.
In Gesprächen hatte die Staatsregierung solche Pläne nämlich bisher immer abgestritten und sogar behauptet, hier klar auf der Seite der Sonntagsallianz (einem Bündnis aus Gewerkschaft und den Arbeitnehmerorganisationen der Kirchen) zu stehen. ver.di Bayern werde jedenfalls zusammen mit den anderen Bündnispartnern aus der Sonntagsallianz gegen diese Planungen mobilisieren.
„Und wir werden auch nicht zulassen, dass solche Attacken auf unsere Arbeitswelt und Gesellschaft unter dem Deckmantel der Deregulierung zur vermeintlichen wirtschaftlichen Corona-Bewältigung geritten werden“, betonte Klemens.
Quelle:
Informationen der Allianz für den freien Sonntag
https://sonntagsallianz-bayern.de
Willkommen im 21. Jahrhundert.
AntwortenLöschenWillkommen in Europa.
Generell vier Sonntage im Jahr - nicht gekoppelt an seltsame Anlässe - das tut niemandem weh. Wir hören nichts von zerrütteten Familien und leeren Kirchen durch Sonntagsarbeit in den vielen Staaten Europas, in denen das Usus ist. Ganz im Gegenteil, die Kirchen sind leer, obwohl die Sonntage frei sind.
Willkommen im 19.Jahrhundert.
LöschenWillkommen im Rückschritt.
Was erkämpft worden ist, was im Grundgesetz steht, soll also rückgängig gemacht werden?
Willkommen in der Vergangenheit. Willkommen im Konsum.
Wir verschlechtern uns permanent. Gehen Richtung Mittelalter. Nicht lang hin, dass der Unternehmer wieder machen kann was er will u. die Sklaverei einführt.
Das soll das 21.Jahrhundert sein, indem wir Schritte rückwärts gehen und Erreichtes aufgeben?
Nein, Danke.
Kann mir Mr. Willkommenimeinundzwanzigstenjahrhundert bitte mal erklären was so supermodern und -fortschrittlich daran sein soll, am Sonntag zu arbeiten? Es soll ja Leute geben, die reaktionäre Ideologien verbreiten, die sie selbst nicht durchschauen. Ich hoffe, Mr. Willkommenimeinundzwanzigstenjahrhundert, du gehörst nicht dazu.
LöschenNur 4 Sonntage? Berlin: 10 Sonntagsöffnungen, NRW: 11 Sonntagsöffnungen, Mecklenburg-Vorpommern: wg. touristischer Sonderregelungen bis zu 26 Sonntagsöffnungen (wie z.B. eine Zeitlang in der Hugendubel-Filiale in Stralsund). Die Sonntagsöffnungen sind nur der erste Schritt zu einer totalen Entgrenzung hin zur Sonntagsarbeit. Und wenn der Sonntag ein ganz normaler Arbeitstag ist, dann gibt es selbstverständlich auch keine Zuschläge. Anscheinend kapierst Du das nicht.
AntwortenLöschenWer lesen kann, ist klar im Vorteil: es geht hier nicht darum die Kirchen vollzukriegen, sondern um Kritik an einer Partei, die sich selbst als s o z i a l und c h r i s t l i c h definiert. Es geht nicht um Religion, sondern um einen Zeitanker für ein soziales Zusammenleben von Famile und Freunden.
AntwortenLöschenSeit drei Jahrzehnten wird der Ladenschluss aufgeweicht, seit drei Jahrzehnten erzählen uns die Arbeitgeber was von zusätzlichen Arbeitsplätzen und Umsatzsteigerungen. Beides ist nachweislich falsch. Es gibt keine Umsatzsteigerungen, nur zeitliche Umsatzverschiebungen. Neue Arbeitsplätze entstehen nicht, ganz im Gegenteil: die Öffnungszeiten werden ausgeweitet bei gleichem Personalbestand, d.h. es findet eine Arbeitsverdichtung auf dem Rücken der Beschäftigten statt.
AntwortenLöschenGanz richtig, das Ziel der Kapitalseite ist die Einführung der Sonntagsarbeit als Normalzustand, nicht nur im Handel. Was glaubst Du wohl, warum Amazon dem Arbeitgeberverband beigetreten ist? Nicht um einen Tarifvertrag zu übernehmen, sondern um die Sonntagsarbeit zu forcieren. Und wer glaubst Du, profitiert dann am meisten davon, die Läden in der Innenstadt oder Amazon mit Same Day Delivery am Sonntag? Das sollte auch der Dümmste kapieren.
AntwortenLöschenWer bei Hugendubel als Buchhändlerin arbeitet, verdient in Norddeutschland einen Hungerlohn knapp über dem Mindestlohn und auch mit dem besseren bayerischen Tarifvertrag kommt man aus dem Niedriglohnsektor nicht hinaus. Im Alter bekomme ich dann eine Armutsrente. Dafür soll ich dann mit einem am Sonntag schlechten ÖPNV stundenlang zur Arbeit fahren, weil ich mir keine Wohnung in der Innenstadt leisten kann und mir mein Familienleben kaputtmachen lassen, nur weil einer asozialen Konsum-Monade, die weder Familie noch Freunde hat, am Sonntagnachmittag langweilig ist? Nein, danke!
AntwortenLöschenJede Verkäuferin bei DM und Co. verdient mehr als ich als Buchändlerin. Wenn ich an der Kasse bei Aldi arbeiten würde hätte ich auch Euro 500.- mehr in der Tasche.
AntwortenLöschenUnd für diesen Hungerlohn soll ich auch noch sonntags arbeiten?
Never ever!!
Lange vor der CSU ist der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger umgefallen und wortbrüchig geworden. Vor der Landtagswahl tönte er noch:" Keine länfgeren Ladenöffnungszeiten, den Sonntag schützen! Es sind schon genug berufe am Sonntag gefordert!" Um Wählerstimmen abzufischen, unterschrieb er den Sonntagskontrakt der Sonntagsallianz zum Schutz des Sonntags.
AntwortenLöschenKein halbes Jahr später fiel er um, brach sein Wort und agitierte auf Befehl des Kapitals für Sonntagsöffnungen:
http://hugendubelverdi.blogspot.com/2019/04/ein-minister-bricht-sein-wort.html