Deutschlands Millionäre – genauer das reichste ein Prozent der Bevölkerung – besitzen nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ein Drittel des gesamten Vermögens. Die reichsten 0,1 Prozent allein ein Fünftel. Eine Vermögensabgabe der Millionäre könnte die Staatseinnahmen kräftig erhöhen, ohne die unteren 99 Prozent zu belasten.
Dazu liefert eine neue DIW-Studie jetzt genauere Daten. Trotz eines großzügigen Freibetrags von zwei Millionen Euro Nettovermögen pro Person und zusätzlich fünf Millionen für Betriebsvermögen könnten über 300 Milliarden Euro eingenommen werden. Der Abgabesatz würde von zehn Prozent auf dreißig Prozent ab 100 Millionen Euro steigen. Die Studie schlägt vor, den Betrag über 20 Jahre abzuzahlen. Bei realistischen Zinsen wären das knapp 20 Milliarden Euro im Jahr. Die reichsten 0,1 Prozent mit pro Kopf Vermögen von über fünf Millionen Euro müssten über 90 Prozent der Einnahmen aufbringen. Bei geringeren Freibeträgen wären über 500 Milliarden Euro Einnahmen möglich.
Der deutsche Staat muss 2020 und 2021 voraussichtlich 400 Milliarden Euro neue Schulden machen, um die Folgen der Pandemie zu bekämpfen. Wenn anschließend wieder die Schuldenbremse greift und Schulden getilgt werden sollen, darf das nicht zu Lasten der Beschäftigten oder des Sozialstaats gehen. Dann müssen die Reichen herangezogen werden, durch eine Vermögensabgabe oder eine Vermögensteuer!
Quelle: www.wipo.verdi.de
"Dann müssen die Reichen herangezogen werden, durch eine Vermögensabgabe oder eine Vermögensteuer!" Dieses "Dann" ist nicht erst seit Corona angesagt. Aber leider der Konjunktiv "müssten" auch.
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