Freitag, 3. Februar 2017

Acht vs. 3,72 Milliarden


Quelle: www.oxfam.de

7 Kommentare:

  1. Richard Tawney hatte ja so Recht, als er schrieb: "Was nachdenkliche reiche Menschen das Problem der Armut nennen, bezeichnen nachdenkliche arme Menschen mit der gleichen Berechtigung als ein Problem des Reichtums."

    Während ich hier gerade zum x-ten Mal in meinem langen Leben lese, dass ein paar Milliardäre ebensoviel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, läuft im Hintergrund der Fernseher und einer der üblichen Wirtschaftsexperten erklärt (ebenfalls zum x-ten Mal), dass Mr. Giant Walls doofe Wählerschaft irgendwie einfach nicht verstanden habe, welch nützliche Sache doch Globalisierung sei - und ich denke mir: vor allem für ein paar Milliardäre!

    Leute, die Trump gewählt haben oder in Europa demnächst rechten Populisten und Nativisten auf den Leim gehen werden, verstehen sicherlich vieles nicht, aber eines haben die meisten sehr gut verstanden: dass sie das Gegenstück zu diesen paar Milliardären sind. Die großen Verlierer der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte: die Harry Potters, für die es kein Hogwarts gibt! - Die Frage ist: wie geht das jetzt weiter?

    Seit mehr als einem Vierteljahrhundert sind unsere liberalen Demokratien eifrig dabei, sich durch eine massive Ungleichheitswende ihr eigenes Grab zu schaufeln und der Plutokratie das Feld zu räumen. Ob das auf die harte oder auf die sanfte Tour (Trump versus Clinton) geschieht und ob die Ablenkungsmanöver fürs Wählervolk entsprechend eher chauvinistisch polternd oder politisch korrekt ausfallen: Tapete mit oder ohne Blümchen! Alternative bleibt uns nur die eine: Sozialismus oder Barbarei!

    Will der Westen seine Werte wirklich wahren, sollten wir uns daher besser heute als morgen von der Illusion einer glücklichen Versorgungsehe zwischen Demokratie und Kapitalismus verabschieden. Je klarer sich zeigt, dass er ihrer nicht länger bedarf, desto mehr muss sie lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Aber das wird nicht irgendwie funktionieren, sondern allein in Gesellschaften und mit Regierungen, die für soziale Gerechtigkeit sorgen.

    Jürgen Horn

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    1. Tut mir leid, aber Demokratie und Sozialismus das ist für mich ein Widerspruch in sich. Schon mal was von der DDR gehört?

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    2. Schon mal was von Chile und Salvador Allende gehört? Für mich ist eher Kapitalismus und Demokratie ein Widerspruch.

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    3. Ist das Trump-Regime soviel besser wie die DDR?

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  2. Der Unterschied ist ungefähr so gross wie der zwischen einer Mauer, damit keiner reinkommt, und einer Mauer, damit keiner rauskommt. Ich würde aus beiden Staaten gern abhauen. Deshalb wäre das Trump-Regime für mich praktischer.

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  3. Wie fast immer hat das ganze Geschrei mit der Realität wenig zu tun.
    Neueste Statistiken belegen, dass es eine jährliche Zuwanderung von 800.000 lateinamerikanischer Immigranten in die USA gibt, gleichzeitig aber 1 Millionen wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Es verlassen also netto 200.000 die USA. Gründe sind u.a. ein Ende des Baubooms, der in den 90er Jahren noch für halbwegs gutbezahlte Arbeitsplätze sorgte. Diese Zeiten sind im Zuge der Deindustrialisierung der USA mittlerweile vorbei. Der einzige, der von der Trump-Mauer profitiert, ist die Zement-Industrie.

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    1. Womit wir dann wieder bei dem oben geäußerten Gedanken wären, dass wir jenseits aller Mauerfolklore für Nicht-Fakten-Checker ein Reichtumsproblem haben, das der Kapitalismus voraussichtlich nicht mehr lösen wird. Wer mal den Wikipedia-Artikel "Sozialismus" gelesen hat, kann dort nachlesen, dass das Wort über hundert Bedeutungen hat. Ich glaube als nicht, dass der Kollege ausgerechnet die DDR-Variante gemeint hat, die ja wohl auch nicht gerade die besten Startbedingungen hatte. Es wäre Zeit für einen neuen Anlauf!

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