Die Rückkehr der Zensur
Die spezielle Mischung aus katholischer Doktrin und kommerziellem Druck ist nach wie vor hochexplosiv und leicht entzündbar. Dies zeigt der Buchreport-Artikel über die Nicht-Listung des Aufklärungsbestsellers Make Love in den Online-Shops von Hugendubel und Weltbild. Dies zeigt die Presseerklärung des Weltbild-Konzerns zum Vorwurf der Doppelmoral im Fall 50 Shades of Grey.
Das Hugendubel-Management sieht wie üblich keinen Kommunikationsbedarf. Dabei steckt das Unternehmen in einem viel größeren Dilemma als der sich selbst einen Persilschein ausstellende Weltbild-Chef Halff. Denn die beiden inkriminierten Titel bilden nur die Spitze eines Eisberges und verdecken eine noch viel grundsätzlichere Frage:
Ist Hugendubel ein konfessionell ausgerichtetes Unternehmen?
Man mag von der Weltbild-Führung und den kirchlichen Eigentümern halten, was man will, aber sie beziehen unmißverständlich Position, welche Werte für das Unternehmen gelten sollen:
"Christliche Weltanschauung mit den Erfordernissen des Marktes überzeugend in Einklang zu bringen, heißt die tägliche Herausforderung. Die Orientierung an Werten ist Maßstab."
Weltbild spielt auf den ersten Blick mit offenen Karten: eine Nichtlistung von Titeln entspricht dieser ethischen Haltung und ist ärgerlich, aber zu akzeptieren. Welcher Spagat jedoch in Wirklichkeit stattfindet, zeigt ein paar Zeilen weiter folgender Satz:
Zusätzlich zum aktiv von der Programmredaktion ausgewählten Angebot im Katalog, den Weltbild-Filialen und auf den redaktionellen Internetseiten haben die Kunden im Internet den selbstverständlichen Zugriff auf das gesamte lieferbare Sortiment der Großhändler KNV und LIBRI.
Dieser Satz ist nachweislich falsch. Halff hat sich sein eigenes Regelsystem zurechtgebastelt:
Regel 1: Für alle Titel, die keine "Omnipräsenz am Markt" haben (so das Argument in der Presseerklärung),
gilt der christliche Wertmaßstab.
Regel 2: Erfüllt ein Titel nicht diesen Wertmaßstab, hat aber Omnipräsenz am Markt, wird er trotzdem verkauft.
Bei Hugendubel gibt es kein derartiges moralisches Grundsatz-Statement. Man hat zwar die Konzeption der stationären Läden zu "Familienbuchhandlungen" verkündet - dies hat seinen Grund aber weniger in ethischen als ökonomischen Gründen, nämlich der Konzentration auf die weniger krisenanfälligen Sortimentsbereiche Belletristik, Kinderliteratur und Besser leben. Auch bei Hugendubel findet sich ein (älteres) Statement, was den freien Zugang zur Literatur propagiert und sich eher auf die Innenarchitektur bezieht:
Bei Hugendubel gibt es kein derartiges moralisches Grundsatz-Statement. Man hat zwar die Konzeption der stationären Läden zu "Familienbuchhandlungen" verkündet - dies hat seinen Grund aber weniger in ethischen als ökonomischen Gründen, nämlich der Konzentration auf die weniger krisenanfälligen Sortimentsbereiche Belletristik, Kinderliteratur und Besser leben. Auch bei Hugendubel findet sich ein (älteres) Statement, was den freien Zugang zur Literatur propagiert und sich eher auf die Innenarchitektur bezieht:
"Mit Rolltreppen, Leseinseln und einem völlig ungehinderten Zugang zum Buch erfasste Hugendubel die Bedürfnisse der Kunden und veränderte die Branche damit nachhaltig."
(Quelle: www.hugendubel.com/unternehmen/ueber-uns.html)
Im Gegensatz zu Weltbild ist Hugendubel kein konfessionell ausgerichtetes Unternehmen.
Zumindest wurde dies bislang weder gegenüber den Mitarbeitern noch gegenüber den Kunden so kommuniziert.Bei Hugendubel dürfte es daher offiziell keine wertbasierte Aussortierung von Titeln (von "Nazi- und Pädophilen-Literatur" abgesehen, wie Dr. Maximilian Hugendubel Anfang 2011 mitteilte).
D.h. es müßte eigentlich jeder nicht indizierte Titel bestellbar sein. Diese Aussage gilt für Bestellungen in der Filiale. Sie gilt für telefonische Bestellungen im Hugendubel Service Center.
Gilt sie auch für den Hugendubel-Online-Shop?
Wahnsinn mit Methode? Der Fall Wagenknecht
Im Januar 2011 berichteten FAZ, Spiegel, Süddeutsche und viele weitere Medien über die merkwürdige Nichtlieferbarkeit verschiedener kirchenkritischer, linker, esoterischer oder schwul-lesbischer Titel auf der Hugendubel-Internet-Seite. In einer dürren Pressemitteilung verwies die Hugendubel-GL auf "technische Engpässe", die aber in Kürze behoben sein würden. Bastian Reinert schrieb daraufhin in der Frankfurter Rundschau in seinem Artikel "Ausgefiltert": "
"Nachdem sich zahlreiche Kunden in Internet-Foren von Hugendubel distanzierten, weil sie sich fragten, ob mit diesem „Filter“ Esoteriker allen Ernstes zu Rechtsradikalen und Homosexuelle zu Pädophilen erklärt werden, hat der Konzern offenbar stillschweigend eingelenkt. (...) In letzter Minute hat der Konzern einen größeren Imageschaden abwenden können."
"Nur mit Sahra Wagenknecht klappt´s noch immer nicht", mokierte sich die FAZ damals über die Nichtlieferbarkeit ihres kapitalismuskritischen Buches "Wahnsinn mit Methode". Auch einige weitere Titel waren trotz GL-Ankündigung im Januar 2011 immer noch nicht lieferbar. Nun, der im Kirchenfilter hängengebliebene Wagenknecht-Titel ist heute ganz normal lieferbar, auch ihr aktuelles Buch "Freiheit statt Kapitalismus". Ob es wohl daran liegt, daß Frau Wagenknecht seit einiger Zeit ihre Mitgliedschaft in der Kommunistischen Plattform "ruhen" läßt, neuerdings ihre Vorliebe für die ordoliberalen Gründungsväter der Sozialen Marktwirtschaft zu erkennen gibt oder in der Finanzkrise unlängst dem IFO-Präsidenten Sinn zugestimmt hat? Wohl kaum, sondern eher Zufall, wie die folgenden Entdeckungen zeigen.
Fifty Shades of black: schwarz, schwärzer, Schwarzbuch
Gibt man in der Suchmaske auf http://www.hugendubel.de/ den Begriff "Schwarzbuch" ein, bekommt man 60 Treffer, darunter (teilweise als eBook) folgende lieferbare Titel: Schwarzbuch WWF, Schwarzbuch Bundeswehr, Schwarzbuch Deutschland, Schwarzbuch Gold, Schwarzbuch Leben, Schwarzbuch Esoterik, Schwarzbuch Hundeschule, Schwarzbuch Scientology, Schwarzbuch Deutsche Bahn, Schwarzbuch Soziale Arbeit, Schwarzbuch Markenfirmen, Schwarzbuch Landwirtschaft Schwarzbuch Öl, Schwarzbuch Kapitalismus, Schwarzbuch USA, Schwarzbuch Beamte, Schwarzbuch KGB, Schwarzbuch Feminismus, Schwarzbuch Banken und Finanzvertriebe, Schwarzbuch Baumwolle, Schwarzbuch der Bekloppten und Bescheuerten und interessanterweise den im Untertitel als Schwarzbuch bezeichneten Titel "10 Argumente für den Zölibat".
Und wo ist das bei Amazon, Thalia und der Mayerschen sowohl als Hardcover, Paperback und E-Book lieferbare "Schwarzbuch Kirche"? Fehlanzeige!
Wo bitte geht´s zu Gott...
fragte das kleine Ferkel und erhält im Hugendubel-Onlineshop keine Antwort. Denn dort ist das Buch des bekennenden Atheisten Michael Schmidt-Salomon nicht aufgeführt. Fündig wird das kleine Ferkel dagegen wo? Richtig: bei Amazon, Thalia, Mayersche und wohl fast allen anderen Buchhandlungen in Deutschland.
Betrachten wir, wie die offiziell nicht konfessionell gebundene Buchhandlung Hugendubel mit atheistischen oder kirchenkritischen Titeln verfährt, die ebenfalls bei Amazon, Thalia, Mayersche und wohl fast allen anderen Buchhandlungen in Deutschland erhältlich sind (bei Hugendubel auch, aber nur direkt in der Filiale oder telefonisch über das Service Center):
- Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums (diverse Bände): Fehlanzeige!
- Michel Onfray, Wir brauchen keinen Gott. Warum man jetzt Atheist sein muss: Fehlanzeige!
- Fritz Mauthner, Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande (Das Standardwerk!): Fehlanzeige!
- Richard Dawkins, Der Gotteswahn: Printausgabe: Fehlanzeige! Komischerweise als E-Book lieferbar (?)
Bruch des letzten Tabus? Selbst abholen und Porto sparen!
Wohl um sich bereits im Vorfeld gegen mögliche Angriffe der "katholischen Taliban" zu wappnen (so ein äußerst treffender Begriff unserer Redaktionskollegen vom Weltbild-Infoblog für die rechtskonservativen Fundamentalisten) wird dem SM-Bestseller "Shades of Grey" ein Warnhinweis mit auf den Weg gegeben (vg. Ohne Worte).
Um auf die notwendige Anzahl kritischer Stimmen zu kommen, bedient man sich sogar einfacher Leser-Kommentare (!) von der britischen Amazon-Seite. Damit kein Mißverständnis aufkommt: wir stimmen der FAZ zu, die das Buch sehr klug analysiert hat und zu dem Resultat kommt, daß der Titel "Sadomasochismus im Blümchenstil" anbietet und letztendlich ein "Softporno mit reaktionärem Weltbild" ist.
Wenn schon dieses schlecht geschriebene Buch einen Warnhinweis bekommt, was ist dann mit anderen, ebenfalls "problematischen" Titeln? Tritt man auch hier mit - bitte den Kalauer zu verzeihen - erigiertem Zeigefinger auf? Machen wir auf http://www.hugendubel.de/ eine Stichprobe:
Beginnen wir mit einem Klassiker:
- Donatien A. Fr. Marquis de Sade: Justine und Juliette: lieferbar, selbst abholen und Porto sparen!
Während also Shades of Grey einen Warnhinweis verpaßt bekommt, wird der de Sade-Titel fast schon euphorisch beworben: "...in dieser nach wie vor unzensierten Übersetzung von Sades Hauptwerk als Bruch des letzten Tabus..." (Quelle: http://www.hugendubel.de/3/14549748-1/buch/justine-und-juliette.html#produktbeschreibung). Also ein Titel, der zwar ein Schlüsseltext der Moderne ist (vgl. das betreffende Kapitel in Adorno/Horkheimers "Dialektik der Aufklärung"), aber zugleich eben ein höchst problematisches, sozialdarwinistisches und mitleidloses Frauen- und Menschenbild vermittelt, wird durchgewunken. (Auf der Weltbild-Seite bietet man nur französischsprachige Titel an. Hat man so dem Kirchenfilter Genüge getan?)
Und was ist mit weiteren Klassikern des Genres?
- Pauline Reage, Geschichte der O. : Fehlanzeige! (lieferbar bei Amazon, Thalia, Mayersche)
- Georges Bataille, Das Blau des Himmels: lieferbar.
- Guillaume Apollinaire, Die elftausend Ruten: Fehlanzeige! (nicht lieferbar bei Thalia, aber aufgeführt ).
- Nicholson Baker, Haus der Löcher: Fehlanzeige! (lieferbar bei Amazon, Thalia, Mayersche)
Und wie sieht es mit Sachbüchern zum Thema Sadomasochismus aus?
- Claudia Varrin, Kunst der weiblichen Dominanz: Fehlanzeige! (lieferbar bei Amazon, Thalia, Mayersche)- Matthias Grimme, Das SM-Handbuch: Fehlanzeige! (lieferbar bei Amazon, Thalia, Mayersche)
- Bücher vom Marterpfahl-Verlag? Fehlanzeige! (lieferbar bei Amazon, Thalia, Mayersche)Standardsex? Ja! - Regenbogenfamilie? Nein!
Bücher von Verlagen wie Himmelstürmer, Männerschwarm, Quer oder Bruno Gmünder?
Fehlanzeige!
Man muß dazu gar nicht einen so provozierenden Titel wie: Marco Förster, "Priester gesucht- Lover gefunden" oder eingeben, um das erwartbare Resultat zu bekommen. Lieferbar bei Amazon, Thalia, Mayersche. Bei Hugendubel:
Fehlanzeige!
Auch sehr ernsthafte und seriöse Ratgeber zum Thema "Regenbogenfamilie" sind aussortiert worden, z.B.:
Stephanie Gerlach/ Uli Streib-Brzic: Was sagen die Kinder dazu? Gespräche mit Töchtern und Söhnen lesbischer und schwuler Eltern, - Lieferbar bei Amazon, Thalia, Mayersche. Bei Hugendubel:
Fehlanzeige!
Ultrafaschismus? Bitte vorbestellen!
Wie bereits erwähnt, verwies Dr. Hugendubel auf "Nazi-Literatur", die im Hugendubel-Onlineshop nicht angeboten werde. Nach einem Hinweis auf die revisionistischen Memoiren von Görings Witwe, der von der Frankfurter Rundschau aufgegriffen wurde, flog dieser Artikel aus dem Programm. Bis heute ist er dort - im Gegensatz übrigens zu Thalia - nicht mehr verzeichnet. Bis heute sind allerdings online Dutzende von Waffen-SS-Titeln lieferbar, die sich weniger an ernsthaft Interessierte an der Zeitgeschichte, sondern vielmehr an Waffen- und Uniformfetischisten richten, z.B.: www.hugendubel.de/9/waffen-ss+michaelis.html?fc=100000&tt=1&ts=1
Nochmal: diese Titel sind bei allen anderen auch lieferbar. Wir finden diese Titel nicht gut, sondern bestenfalls überflüssig. Es geht hier um den freien Zugang zu nicht indizierten Büchern über eine Buchhandlung, die nicht
konfessionell ausgerichtet, sondern weltanschaulich neutral ist. Wenn man vor Shades of Grey warnt, was soll man dann erst über folgenden Autor sagen?
Die historische Forschung streitet sich noch daum, ob sein Werk als als "idiosynkratisch-faschistisch" oder als "Ultrafaschismus" bewertet werden soll. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Evola#cite_ref-0)
Die Rede ist von Julius Evola. Vorbestellbar auf hugendubel-online ist sein Werk "Revolte gegen die moderne Welt" vom einschlägig bekannten Arun-Verlag.
Vor Sadomasochismus im "Blümchenstil" wird gewarnt, vor Evolas "Ultrafaschismus" nicht.
Nochmal: Ist Hugendubel ein konfessionell ausgerichtetes Unternehmen?
"Ist es doch Wahnsinn, so hat es doch Methode". Es ist nicht ganz einfach, dieses Shakespeare-Zitat aus Hamlet auf die Zensur-Praxis des Online-Shops zu übertragen - zu willkürlich, zu planlos erscheint einem vieles. Halten wir deswegen einige Fakten fest:
- die Behauptung von Dr. Hugendubel vom Januar 2011, daß es sich um einen "technischen Engpaß" gehandelt hätte, der zur "Ausfilterung" diverser Titel geführthabe, die der katholischen Kirche nicht in den Kram passen, ist falsch. Viele Titel ,die nach der Berichterstattung in der Presse freigeschaltet wurden, sind wieder rausgeflogen. Warum?
- laut Börsenblatt wächst im E-Book-Sektor der Sortimentsbereich "Erotik" am stärksten. Sollen potenzielle Kunden durch moralinsaure Appelle vergrätzt werden? Was ist mit unseren Arbeitsplätzen?
- http://www.buecher.de/ gehört ebenfalls zum Weltbild-Konzern (zusammen mit den Partnern Springer und Bertelsmann). Warum ist es dort möglich, alle die hier ausgefilterten Titel problemlos - und im Falle Shades of Grey ohne Zeigefinger - zu bekommen? Etwa, weil sich die beiden mächtigen Medienkonzerne von der katholischen Kirche nicht auf der Nase herumtanzen lassen, wenn es um ihren Umsatz und Profit geht?
Ist die Eigentümerfamilie Hugendubel innerhalb der DBH ein Juniorpartner, der nichts zu melden hat?
- Der Onlineshop von Hugendubel ist innerhalb der Multi-Channel-Strategie der zentrale Eckpfeiler.
Sind wir mit einer derartigen Zensur-Praxis gegenüber unseren Mitbewerbern konkurrenzfähig?
Was ist mit dem Imageschaden, der 2011 gerade noch abgewendet werden konnte?
Wieso konnte das alles passieren? Unterwerfung unter die Kirchendoktrin? Schlamperei? Desinteresse?
Im Handelsblatt stand unlängst, daß für die Insolvenz vieler Unternehmen der letzten Jahren nicht die Finanzkrise, sondern individuelle Fehler des jeweiligen Managements verantwortlich gewesen sind.
Betrachtet man die hier geschilderten Vorgänge, dann wundert man sich darüber nicht mehr.
Als wenn wir sonst keine Sorgen hätten...
AntwortenLöschenGibt es keine anderen Themen? Ist grad nichts zu tun? Das Hugendubel-Bashing, also das Fertigmachen und Schlechtmachen unserer eigenen Firma, nervt mittlerweile gewaltig.
AntwortenLöschenDie Firma basht sich gerade selbst; und das nicht wenig:
Löschen"Der Masochismus von Weltbild"
"Flagellantismus bei Hugendubel"
"Die DBH und ihr Lustschmerz"
Vielleicht liegt hier tatsächlich eine Erklärung für derart unverständliches Verhalten und permanentes Eigentorschießen beim Zensur- und Erotikthema?
In der Filiale fehlen Mittel für einfachste Renovierungsarbeiten, alle befristeten KollegInnen bekommen keine Verlängerung. Und jetzt verzichtet man - aus welchen Gründen auch immer - auf wichtige Sortimenstbereiche im Internet, d.h. auf wichtige Umsätze. Der Kunde findet nichts, klickt zweimal weiter, kauft bei der Konkurrenz - und bleibt dort. Die Internetseite steht, wie der Artikel völlig zurecht beschreibt, im Mittelpunkt der Multi-Channel-Strategie. Eine Internetseite, die aus Unfähigkeit oder Unterwerfung gegenüber der Kirche wichtige Titel nicht bereit hält. "Make Love" war auf dem Titelbild des Stern, es gibt dort eine Fortsetzungsgeschichte zum Thema. Wir hier in der Filiale sollen immer auf die Hugendubel-Homepage verweisen - und dort ist nichts zu finden! Was soll dieser ganze Eiertanz in Sachen Shades of Grey? Wir machen uns nur noch lächerlich, vergraulen durch diese Bevormundung Kunden und schaufeln uns unser eigenes Grab. Ich bin fassungslos über soviel Unprofessionalität, vor allem, weil es den ganzen Zirkus vor zwei Jahren ja schon mal gegeben hat! Wieso hat man daraus nichts gelernt. Dem Blog "Bashing" vorzuwerfen, finde ich völlig daneben. Soll das alles vertuscht werden? Wie der vorherige Kommentzar richtig sagt: Die Firma basht sich selbst! Und zwar auf Kosten unserer Arbeitsplätze.
AntwortenLöschenWieso kann es auf der hugendubel-Homepage nicht so gemacht werden wie auf www.buecher.de? Dann hätten wir uns den ganzen Ärger erspart. Oder sind wir mittlerweile tatsächlich nur noch Weltbild-XXL?
AntwortenLöschenAn die beiden ersten Kommentare: Über die Sache haben bisher Buchreport, Süddeutsche (großer Artikel am Samstag), Münchner Merkur, tz etc berichtet.
AntwortenLöschenGilt für diese Medien auch Euer Begriff vom "Fertigmachen und Schlechtreden" der Firma? Ist das in Euren Augen Propaganda gegen die Firma? Ist der Blog an dem Zensur-Mist schuld, der hier aktuell und vor zwei Jahren schon verzapft wurde? Findet Ihr die Aussperrung riesiger Sortimentsbereiche gut?
Dazu würde ich gerne mal von Euch was hören! Aber wahrscheinlich ist wieder mal der Blog an allem schuld. Diese Untertanementalität und Obrigkeitshörigkeit finde ich zum Ko... So das war´s, das mußte jetzt mal gesagt werden.
Quizfrage: was passiert, wenn ein Einkäufer sich weigert, einen Bestseller-Titel zu ordern?
AntwortenLöschenAntwort: Abmahnung, Funktionsentzug, Versetzung, Kündigung
Zweite Quizfrage: was passiert, wenn ein Filialleiter neben einem Bestseller-Stapel ein Schild hinhängt "Bitte nicht kaufen!"
Antwort: Abmahnung, Funktionsentzug, Versetzung, Kündigung
Dritte Quizfrage: was passiert mit dem Verantwortlichen für die Umsatzeinbussen auf der Internet-Seite dank Kirchenfilter?
Antwort:?
Gehaltserhöhung?
AntwortenLöschenWie schon vorgeschlagen, bin ich auch dafür, dass wir diesen ganzen Zensur-Blödsinn nicht mitmachen, sondern einen neutralen Auftritt wie auf buecher.de machen. Wenn sich jemand damit auskennt: geht das technisch oder geht das nicht? Müssen die Titel manuell freigeschaltet werden wie damals vor zwei Jahren? buecher.de sitzt doch auch in Augsburg - ist das technisch eine völlig andere Plattform? Langsam blicke ich da nicht mehr durch. Komme mir immer mehr verar.... vor. Wenn sie aus Hugendubekl eine katholische familienbuchhandlung machen wollen, dann sollen sie es sagen. Dann suche ich mir nämlich gleich einen anderen Job, weil das ökonomisch keine Zukunft haben wird.
AntwortenLöschenWas sagt eigentlich der Betriebsrat zu dem ganzen?
AntwortenLöschenDu solltest dich mal erkundigen, was BR-Themen sind. Das hier jedenfalls nicht.
LöschenMich würde zuerst interessieren, wer in der Hugendubel-GL für die Hugendubel-Internet-seite zuständig ist? Das müsste doch Nina Hugendubel sein oder?
AntwortenLöschenHhmmmm und was sagt eigentlich Alice Schwarzer zu Shades Of Grey?
AntwortenLöschen"Dieser Unterhaltungsroman ist das Gegenteil von Pornografie, in der der Sex entpersonalisiert ist", sagte die Herausgeberin des Magazins "Emma" am Wochenende der Nachrichtenagentur dapd. "Die Frau wird nie zum passiven Objekt degradiert, sondern bleibt denkendes und handelndes Subjekt."
Die junge Protagonistin des Romans lasse sich zwar ein Stück weit auf die Welt ihres dominanten Geliebten ein, ziehe dann aber die Reißleine. "Warum sollte das ein Rückschlag für die Emanzipation sein?", sagte Schwarzer.
"Eine Frau schreibt über männlichen Sadismus - denn der ist das eigentliche Thema! - und über ihre weiblichen Fantasien. Das ist eher emanzipiert."
(Gefunden in RP Online vom 15.07.)
Ich habe vor einigen Tagen im Hugendubel-Buch-Blog eine (kritische) Rezension einer Kollegin zu "Shades of Grey" gelesen. Heute (27.Juli) wollte ich sie mir nochmal anschauen - sie ist verschwunden!
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