Freitag, 25. November 2022

ver.di: Katholische Kirche beharrt auf diskriminierendem Arbeitsrecht

 Gesetzgeber muss endlich eingreifen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die heute von der Vollversammlung der Diözesen Deutschlands beschlossene neue Grundordnung der katholischen Kirche. „Die beschlossene Reform ist völlig unzureichend. Es darf nicht länger akzeptiert werden, dass die katholische Kirche in die Lebensführung ihrer Beschäftigten eingreift, Menschen diskriminiert und ihnen weiterhin grundlegende Rechte verweigert“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. „Die Bischöfe scheinen in einer völlig anderen Welt zu leben als der überwiegende Teil der Bevölkerung. Sie reagieren nur nach massivem öffentlichen Druck und dann auch nur mit minimalen Verbesserungen. Die Bundesregierung kann nicht länger dulden, dass unter dem Dach der Kirche in erheblichem Ausmaße Unrecht geschieht.“ 

Montag, 21. November 2022

Solidarischer Herbst

 Protestkundgebung in München am 24.11.2022


Uns alle drückt gerade die Preisexplosion, insbesondere bei den Lebensmitteln und den Energiekosten. Wir in ver.di versuchen in Tarifverhandlungen und mit politischer Lobbyarbeit (bei den Beamten) Einkommenserhöhungen durchzusetzen um die realen Einkommen und damit den Lebensstandard zu sichern.

Die Bundesregierung hat mit den drei Entlastungspaketen dafür gesorgt, die größte Not zu lindern. Das begrüßen wir ausdrücklich. Auch wenn wir im Detail Kritik an der Ausgestaltung haben.

Die Entlastungs- und Rettungspakete müssen aber von irgend jemandem finanziert werden. Woher soll das Geld dafür kommen? In München haben wir dazu im Bündnis „Superreiche zur Kasse“ umfassende Forderungen entwickelt.

Um unseren Forderungen Gehör zu verschaffen, müssen wir jetzt öffentlichen Druck aufbauen. Deshalb rufen wir zu einer Protestkundgebung unter dem Motto „SolidarischerHerbest auf:

am Donnerstag, 24. November 2022
um 18:00 Uhr
in München, auf dem Odeonsplatz


Quelle: www.dgb.de

Dienstag, 15. November 2022

Writers in Prison Day

 

Über 140 PEN-Zentren weltweit erinnern jedes Jahr am 15. November an bedrohte und inhaftierte Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

Der Gedenktag wurde im Jahr 1980 durch das „Writers in Prison“-Kommittee des internationalen PEN ins Leben gerufen als Reaktion auf die bedrohlich wachsende Zahl der Länder, die versuchen, Autorinnen und Autoren durch Repressionen mundtot zu machen.

Der PEN rückt am diesjährigen Tag des inhaftierten Schriftstellers die Fälle von Tsitsi Dangarembga (Simbabwe), José Rubén Zamora Marroquín (Guatemala), Narges Mohammadi (Iran) und Server Mustafayev (Ukraine/Russland) in den Blick. Die Kolleginnen und Kollegen stehen mit ihrem Schicksal beispielhaft für die Repressionen, denen sich Autorinnen und Autoren auf der ganzen Welt ausgesetzt sehen. Nur wegen ihrer Reden und Texte.

„PEN-Zentren weltweit benennen Menschenrechtsverletzungen in rund hundert Ländern. Demokratische Länder sind dringend gefordert, ihre eigenen Werte auch anderswo zu verteidigen und ihre Beziehungen zu solchen Staaten zu überdenken, sei es zu Ägypten, Katar, China oder Indien“, sagt Cornelia Zetzsche, Vizepräsidentin und Writers in Prison-Beauftragte des deutschen PEN.

Montag, 7. November 2022

Nazi endlich abmontiert

 Hilblestraße wird in Maria-Luiko-Straße umbenannt






Nachdem schon seit längerem ein Beschluss des Münchener Stadtrates vorliegt, ist es seit dem 1. November 2022 nun offiziell: Die Hilblestr. wird in Maria-Luiko-Straße umbenannt.

Die Künstlerin Maria Luiko (Künstlername), geborene Marie Luise Kohn, wurde am 25.01.1904 in München geboren. Sie wuchs in München auf und besuchte zunächst das Kindergärtnerinnenseminar, ab 1924 die Münchner Kunstakademie. Sie entfaltete eine reichhaltige künstlerische Tätigkeit, unter anderem illustrierte sie Ernst Tollers „Hinkemann“ und Schalom Ben-Chorins Gedichtband „Die Lieder des Brunnens“. 

Sie war Mitglied in mehreren Künstlervereinigungen und gründete ein Marionettentheater. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde sie mit einem Ausstellungsverbot belegt. Am 20.11.1941 wurde Maria Luiko deportiert und am 25.11.1941 im Fort IX bei Kaunas in Litauen ermordet.

Donnerstag, 3. November 2022

"Herr Benko, so billig kommen Sie nicht davon!"

 Wut und Enttäuschung: Kampf um jeden Arbeitsplatz bei Galeria Karstadt Kaufhof

Protest von Galeria-Beschäftigten am 22. Oktober 2022 in Berlin,               Foto: André Scheer / ver.di Handel

Galeria Karstadt Kaufhof hat am Montagabend den erneuten Start eines Schutzschirmverfahrens angekündigt. Darunter wird ein Insolvenzverfahren verstanden, bei dem das Management unter Aufsicht eines Sachwalters die Sanierung selbst durchführt. Für die Beschäftigten ist das nach der einseitigen Kündigung des  Integrations- und Überleitungstarifvertrages durch das Unternehmen eine weitere böse Nachricht. Galeria-Chef Miguel Müllenbach hat angedroht, mindestens 40 der noch in 97 deutschen Städten bestehenden Kaufhäuser schließen zu wollen. Das führt zu einer akuten Gefährdung der noch mehr als 17.000 Arbeitsplätze im Unternehmen. 

„Unsere Kolleginnen und Kollegen in den 131 Warenhäusern fragen sich, wo in dieser existentiell höchst bedrohlichen Situation für 17.400 Menschen und ihre Familien der Eigentümer ist“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben jahrelang Millionen Euro in Galeria Karstadt Kaufhof investiert. Die Wut und die Enttäuschung bei unseren Kolleginnen und Kollegen vor Ort ist groß .“ 

Mittwoch, 2. November 2022

Nach 14 Verhandlungsrunden zwischen ver.di und H&M:

 Beschäftigte setzen ersten Tarifvertrag zur Digitalisierung im Handel durch




Nach sechs Monaten und 14 Verhandlungsrunden haben die Vereinte Dienstleistungs-gewerkschaft (ver.di) und die Modekette Hennes & Mauritz (H&M) einen Digitalisierungs-tarifvertrag für die bundesweit 14.300 Beschäftigten vereinbart. „Das ist ein großer Erfolg! Denn dies ist der allererste Digitalisierungstarifvertrag im Handel“, so ver.di-Verhandlungs-führer Cosimo-Damiano Quinto.

Zentrales Element darin ist die Beteiligung der Beschäftigten an der Gestaltung der Digitalisierung. „Die digitale Technik muss im Interesse der Beschäftigten gestaltbar sein. Durch den Tarifvertrag werden dafür die Beteiligungsrechte des Gesamtbetriebsrates erweitert und ein Digitalisierungsbeirat gegründet, der aus Vertreter*innen von ver.di und H&M besteht und eigene Vorschläge sowie Vorschläge der Belegschaft zur Gestaltung des Zukunftskonzepts einbringen kann“, sagte Quinto nach der Einigung. Darüber hinaus werden die Beschäftigten ab Anfang 2023 in ausgewählten Digitalisierungs-Testfilialen besonders beteiligt, um die menschengerechte Gestaltung der neuen Arbeitsweisen zu beurteilen und Anforderungen an die Weiterentwicklung zu stellen.