Freitag, 31. August 2018

ArbeiterKind.de

10 Jahre Bildungsinitiative ArbeiterKind.deBildergebnis für arbeiterkind

Die vor zehn Jahren gegründete Initiative Arbeiterkind.de  e.V. ermutigt Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne Hochschulerfahrung dazu, als Erste in ihrer Familie zu studieren. Bundesweit engagieren sich 6.000 Ehrenamtliche in 75 lokalen ArbeiterKind.de-Gruppen, um Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeit eines Studiums zu informieren und sie auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss und Berufseinstieg zu unterstützen. 

Denn in Deutschland lässt sich die Wahrscheinlichkeit, ob ein Kind studieren wird, immer noch am Bildungsstand der Eltern ablesen. Laut der aktuellen 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) nehmen von 100 Akademikerkindern 77 ein Studium auf. Dagegen studieren von 100 Nicht-Akademikerkindern lediglich 23 obwohl doppelt so viele die Hochschulreife erreichen. Die finanzielle Belastung ist dabei nur einer von vielen Gründen, die diese Abiturienten von einem Studium abhalten.

Donnerstag, 30. August 2018

"Jedes Kind muß lesen lernen!"

Hamburger Erklärung


Die Schriftstellerin Kirsten Boie startete kürzlich auf change.org die Initiative "Jedes Kind muß lesen lernen!", die inzwischen von über 42.000 UnterstützerInnen unterschrieben worden ist:

Seit dem vergangenen Dezember wissen wir: Knapp ein Fünftel der Zehnjährigen in Deutschland kann nicht so lesen, dass der Text dabei auch verstanden wird (18,9%, Internationale IGLU-Studie 2016). Im internationalen Vergleich ist Deutschland damit seit 2001 von Platz 5 auf Platz 21 aller beteiligten Länder abgerutscht und liegt unter dem EU- wie dem OECD-Durchschnitt.

Zudem ist Deutschland das Land, bei dem das Ergebnis am stärksten von der sozialen Herkunft abhängt. Wer nach der Grundschulzeit nicht sinnentnehmend lesen kann, wird es in den weiterführenden Schulen nicht lernen. Denn hier wird Lesen nicht mehr gelehrt, sondern vorausgesetzt.

Lesen ist noch immer DIE Schlüsselqualifikation für die Teilhabe an der Gesellschaft.

Montag, 27. August 2018

Alarmierende Kinderarmut

Kinderschutzbund: 4,4 Millionen Kinder armutsgefährdet

 

Es ist ein Armutszeugnis für ein reiches Land: Etwa 4,4 Millionen Kinder in Deutschland sind von Armut betroffen - rund 1,4 Millionen mehr, als in der Öffentlichkeit bisher bekannt. Das haben Berechnungen des Kinderschutzbundes (DKSB) aufgrund vorliegender Zahlen ergeben. Der DKSB fordert die Bundesregierung auf, mit konkreten Maßnahmen und Reformen gegen Kinderarmut vorzugehen.

Für drei Millionen Kinder zahlt der Staat Sozialleistungen, damit ihr Existenzminimum gesichert ist. Zählt man aber auch diejenigen Familien hinzu, die Anspruch auf Hartz IV, Kinderzuschlag oder Wohngeld haben, dies aber nicht nutzen, ist die Zahl der in Armut lebenden Kinder noch deutlich höher. Denn viele Familien beantragen Leistungen erst gar nicht, die ihnen aufgrund ihres geringen oder fehlenden Einkommens eigentlich zustehen.

Donnerstag, 23. August 2018

Stoppt den Pflegenotstand!

Volksbegehren in Bayern

 Bildergebnis für stoppt den pflegenotstand

In Bayerns Krankenhäusern fehlen ca. 12.000 Pflegestellen: überlastete Pflege-
kräfte, überfüllte Notaufnahmen, zu wenig Zeit für die Versorgung von Patientin-
nen und Patienten.

Der Grund: Überall wurden seit der Umstellung der Krankenhausfinanzierung auf Fallpauschalen Stellen abgebaut, um mit geringeren Kosten möglichst viel Gewinn zu machen. Um das Wohl und die Sicherheit von Patient*innen zu gewährleisten und den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter*innen im Krankenhaus zu verbessern, haben wir
bei ver.di Bayern zusammen mit anderen Verbänden, Parteien, Organisationen
und Einzelpersonen das Volksbegehren Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns
Krankenhäusern gestartet. Der ver.di-Landesbezirksvorstand Bayern unterstützt dieses
Volksbegehren.

Konkret fordern wir im Gesetzentwurf mehr Personal durch feste Personal-Pati-
ent*innen-Schlüssel. Die Krankenhäuser werden verpflichtet, den Personalbedarf
zu ermitteln und gegenüber der Staatsregierung zu berichten, ob die Vorgaben
eingehalten werden. Werden die Vorgaben nicht eingehalten, muss das Kranken-
haus erläutern, wie es die Einhaltung der Vorgaben zukünftig erreichen will.

Für dieses Volksbegehren brauchen die Initiatoren nun Eure Unterstützung!
Hier geht´s zur Online-Petition:

Dienstag, 21. August 2018

Auf zur Buchmesse nach Frankfurt!

Der Messebesuch ist unser gutes tarifliches Recht

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10. - 14. Oktober 2018



" Der Besuch der Frankfurter Buchmesse ist für die buchhändlerischen Fachkräfte und Auszubildenden an einem Arbeitstag unter Fortzahlung der Bezüge ohne Anrechnung auf den Urlaub zu gestatten. Der Begriff der buchhändlerischen Fachkraft ist nicht an die Ausbildung geknüpft. Fällt der Messebesuch auf einen freien Tag, ist hierfür ein zusätzlicher Urlaubstag zu gewähren."



Manteltarifvertrag für den bayerischen Buchhandel, § 13, Absatz 5

Samstag, 18. August 2018

Das Wort zum Sonntag

Heute: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof




München, 10.08.2018. In einem Normenkontrollverfahren gegen die Stadt Ansbach hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Verordnung über mehrere Sonntagsöffnungen für die Jahre 2018 und 2019 auf Klage der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung für unwirksam erklärt. Eine Revision wurde nicht zugelassen.

Hintergrund des Verfahrens war eine Verordnung der Stadt Ansbach zur verkaufsoffenen Sonntagen im gesamten Stadtgebiet anlässlich jeweils eines Street-Food-Festivals, eines Stadtfestes und eines Martinimarktes.

„Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Vielmehr führt diese die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes und des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu anlassbezogenen Sonntagsöffnungen konsequent fort. Danach muss die eigentliche Veranstaltung (Markt, Messe etc.) selbst in allen Bereichen, in den geöffnet werden kann, für den Sonntag prägend sein.

Mittwoch, 15. August 2018

Du mußt die Führung übernehmen

Zum 120. Geburtstag von Bertolt Brecht

 
Giuseppe Pelliza da Volpedo, Der vierte Stand (1901)



Lerne das Einfachste! Für die
Deren Zeit gekommen ist
Ist es nie zu spät!

Lerne das Abc, es genügt nicht, aber
Lerne es! Laß es dich nicht verdrießen!
Fang an! Du mußt alles wissen!
Du mußt die Führung übernehmen.

Lerne, Mann im Asyl!
Lerne, Mann im Gefängnis!
Lerne, Frau in der Küche!
Lerne, Sechzigjährige!
Du mußt die Führung übernehmen.

Suche die Schule auf, Obdachloser!
Verschaffe dir Wissen, Frierender!
Hungriger, greif nach dem Buch: es ist eine Waffe.
Du mußt die Führung übernehmen.

Scheue dich nicht zu fragen, Genosse!
Laß dir nichts einreden
Sieh selber nach!

Was du nicht selber weißt
Weißt du nicht.
Prüfe die Rechnung
Du mußt sie bezahlen.

Lege den Finger auf jeden Posten
Frage: Wie kommt er hierher?
Du mußt die Führung übernehmen


Bertolt Brecht, Lob des Lernens (1940)
 (geb. 16. Februar 1898 in Augsburg, 
gest. 14.August 1956 in Ost-Berlin)