Der Protest wendet sich gegen die Planung der Geschäftsleitung der Firmengruppe KNO Verlagsauslieferung und KNV Barsortiment und FV Holding, die bisherigen Logistik-Standorte Stuttgart und Köln aufzugeben, zugunsten eines Neubaus auf der grünen Wiese in der Mitte Deutschlands.
Alternativkonzepte zurückgewiesen
Die Betriebsräte haben zwischenzeitlich umfangreiche Alternativkonzepte vorgelegt, so Schorlepp. Diese seien von der Geschäftsleitung in einer Art und Weise zurückgewiesen worden, dass man schon von einer persönlichen Beleidung der beauftragten Beratungsbüros mit ihren Automatisierungsingenieuren, Betriebswirten usw. sprechen könne.
Am Vormittag wurden vom Betriebsrat der KNO VA ein weiteres Alternativkonzept vorgelegt, das allerdings aus Sicht der Geschäftsleitung erneut einen Schönheitsfehler hatte: Die Konzepte der Betriebsräte konnten nicht darstellen, dass bei einem Verbleib in Stuttgart und Köln die Belegschaften nur noch so viel verdienen sollen, wie sich das die Geschäftsleitung offensichtlich in Thüringen vorstellten.
„Wir haben also die Situation, dass einerseits insgesamt an beiden Standorten mehr als 1.500 Arbeitsplätze vernichtet werden andererseits mit Steuergeldern subventionierte prekäre Arbeitsplätze in Thüringen entstehen sollen. Das ist ein gesellschaftlicher Skandal“
Weitere Aktionen werden folgen
Die Gewerkschaftsvertreterin rief am Ende einer Betriebsversammlung bei KNO VA spontan zu dieser Kundgebung auf. Auf dieser Betriebsversammlung sei die Stimmung für die Alternativkonzepte gewachsen, weil der Betriebsrat sehr detailliert und anschaulich seine bisherige Arbeit und sein Konzept dargestellt habe, so Schorlepp. Die Betriebsräte der Firmen hätten deutlich machen können, dass die von der Geschäftsleitung geplanten Modernisierungen fast alle auch an den bisherigen Standorten möglich seien. In Köln hätten die Firmen ausreichend eigene Flächen, für Stuttgart sei der Erwerb des Gaskesselgeländes der EnBW dringend erforderlich. Da die EnBW in öffentlicher Hand sei, sollte das bei politischem Willen auch möglich sein. So sei die Stimmung der Belegschaft, meinte Schorlepp. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass weitere Aktionen folgen werden“, kündigte Schorlepp an.
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