Mehrere tausend Kolleg/innen ... bei Hugendubel, Weiland, Weltbildplus/Jokers, Wohlthat, DBH-Warenhaus ... sind weiterhin ohne Zukunftssicherung.
Die Katholische Nachrichten Agentur KNA meldet:
Der Aufsichtsrat des zum Verkauf stehenden Augsburger Medienhändlers Weltbild hat einem Zukunftstarifvertrag zugestimmt. Dieser sichert den rund 2.100 Mitarbeitern am Standort Augsburg bis 2014 die Arbeitsplätze … Die 4.400 Mitarbeiter, die in einer Holding mit Hugendubel beschäftigt sind, betreffe dies jedoch nicht.
Also: 4.400 Beschäftigte (und dies sind mehr als zwei Drittel der insgesamt 6.500 Angestellten des Weltbild-Konzerns) bleiben
– im Gegensatz zu ihren Kolleg/innen aus der Augsburger Konzernzentrale –
weiterhin ohne Job-Garantien und ohne tarifvertragliche Absicherung ihrer höchst ungewissen Zukunft:
Die nach der Zerschlagung durch das DHB-Management übrig gebliebenen Berliner Wohlthat-Filialen stehen vor der Schließung - und die Kolleg/innen müssen befürchten, demnächst auf der Straße zu landen.
In den Weltbildplus/Jokers-Filialen kämpfen die Angestellten um minimale Mitbestimmung - durch die Wahl von Betriebsräten an einzelnen Standorten der immer noch flächendeckend weitgehend betriebsratslosen DBH-Discountläden.
Das Hugendubel-Filialgeschäft befindet sich (ähnlich wie das des Konkurrenten Thalia) mitten im Prozess eines massiven Rückbaus; derzeit wird gar im 4-Wochen-Takt jeweils eine Hugendubel-Filiale entweder komplett geschlossen - oder aber auf weniger als die Hälfte der bisherigen Fläche verkleinert.
(… Berlin, Kassel, München, Regensburg, Mainz, Dresden, Amberg, Neustadt, Krefeld …)
Von Seiten der Firmenleitung ist hierbei (verschleiernd/euphemistisch) die Rede von "Multichanneling"; tatsächlich gemeint ist die weitgehende Verlagerung eines Großteils des bisherigen Filialgeschäfts in den Online-/Versand-Bereich. Dieser jedoch ist ausschließlich bei der "Konzernmutter" Weltbild/Augsburg angesiedelt - und nur für eben diese 2.100 Augsburger Beschäftigten konnte jetzt auch eine tarifvertragliche Zukunftssicherung erreicht werden.
Das Filialgeschäft der 50-prozentigen Weltbild-Tochter DBH (einer gemeinsam mit der Familie Hugendubel betriebenen Finanzholding) beinhaltet u.a. die "Marken" Hugendubel und Weiland (Sortimentsbuchhandel) - sowie Weltbild, Jokers und Wohlthat (Discountläden). Und insbesondere für mehrere tausend DBH-Beschäftigten wäre - angesichts des laufenden Rückbauprozesses - eine Zukunftssicherung ganz besonders von Nöten.
Dies jedoch wird von der Geschäftsführung rundweg abgelehnt. Und möglicherweise droht nun tatsächlich eine - im Zusammenhang des Konzernverkaufs ins Spiel gebrachte - "Filetierung" des Weltbild-Gesamtkonzerns (mit Abspaltung des weniger rentablen Filialgeschäfts vom favorisierten Internethandel). Im Gegensatz zu den ursprünglichen Forderungen von Betriebsrats- und Gewerkschaftsseite ist eine Zerschlagung des Konzerns - auf der Basis des jetzt ausgehandelten Zukunftstarifvertrags - jedenfalls keineswegs auszuschließen!
http://zukunftstarifvertrag.wordpress.com/
Was bedeutet dies alles für uns Hugendubel-Beschäftigte?
Nichts Gutes, doch ...