Donnerstag, 11. Januar 2024

Wem gehört die Welt?

XXIX. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz


 

Programm der XXIX. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz

Wem gehört die Welt?

In seinem »Solidaritätslied« reflektierte Bertolt Brecht vor rund 90 Jahren akute Bedrohungen für Frieden und Fortschritt und formulierte: »Vorwärts, und nie vergessen, und die Frage konkret gestellt, beim Hungern und beim Essen: Wessen Morgen ist der Morgen? Wessen Welt ist die Welt?« Diese Zeilen haben nichts von ihrer Aktualität eingebüßt, im Gegenteil, die aufgeworfenen Fragen sind drängender denn je. Was geschieht auf und mit unserem Planeten, wenn sich der Kapitalismus weiter ungehindert durchsetzen kann, mit allen zerstörerischen Folgen für Mensch und Umwelt? Was bedeutet es, wenn Ressourcen, die dringend für den Schutz des Klimas benötigt werden, statt dessen in Rüstung und Kriege fließen? Unsere Referentinnen und Referenten werden erkunden, welche politischen Ansätze, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse es gibt, um die dystopischen Entwicklungen zu stoppen. Dafür gilt es, über die Systemfrage zu sprechen, über die Notwendigkeit anderer Produktionsverhältnisse zur Nutzung der Produktivkraftentwicklung im Interesse der Mehrheit statt für den Profit von wenigen.

Moderiert wird die Konferenz von der Sängerin und Schauspielerin Gina Pietsch.

Vorträge ab 11 Uhr

Fikrejesus Amahazion (Eritrea), Wissenschaftler am Horn von Afrika, Schwerpunkte afrikanische Entwicklung, Menschenrechten und politische Ökonomie
Eine andere Welt ist möglich: Konsequente Dekolonialisierung zum Nutzen aller

Sevda Karaca (Türkei), Abgeordnete der Großen Nationalversammlung und stellvertretende Vorsitzende der Partei der Arbeit (Emek Partisi)
Die Systemfrage beantworten: Sozialismus als Alternative

Torkil Lauesen (Dänemark), Buchautor und ehemaliges Mitglied der sog. Blekingegade-Gruppe, die in den 70er und 80er Jahren Bewegungen im globalen Süden unterstützte
Wie kommt Sand ins Getriebe? Widerstand, praktische Solidarität und Antiimperialismus heute

Juan Carlos Marsán (Kuba), stellvertretender Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Cubas

Theodora Pius (Tansania), aktiv im nationalen Netzwerk der Farmergruppen
Umweltzerstörung, Militarisierung und Sozialabbau: Ressourcenausbeutung zum Zweck der neoliberalen Machterhaltung

Ignacio Ramonet (Spanien), Journalist, Medienwissenschaftler und Ehrenpräsident des globalisierungskritischen Netzwerkes ATTAC
Niedergang der Vernunft, Irrationalismus und Faschisierung: Rechte Machtergreifungsstrategien

Grußbotschaft von Mumia Abu-Jamal (USA), Autor, politischer Gefangener
eingeleitet durch Julia Wright (USA), Autorin und Mumia-Aktivistin der ersten Stunde

Manifestation für einen gerechten Frieden in Nahost

mit: Calum Baird (Grobritannien), Singer/Songwriter
Jeremy Corbyn (Großbritannien), ehemaliger Vorsitzender der Labour-Party
Faten El-Dabbas, deutsch-palästinensische Spoken Word Künstlerin, Autorin und Politologin
Wieland Hoban (Grobritannien), Vorsitzender Jüdische Stimme, Komponist und Autor

Kulturprogramm

Eröffnung:
Ingoma, Trommelgruppe Berlin

Aufführung:
»Mumien. Kantate für Rockband« von Floh de Cologne in filmischer Bearbeitung, anschließend Gespräch mit Dieter Klemm (Flöhe) und Claudia Opitz, Sebastian Köpcke (Filmemacher)

»Wir vergessen nicht« mit Daniel Osorio (Komponist aus Chile) und Musikandes
Ein multimediales Konzert, in dem Poesie, Musik und Bilder miteinander verwoben werden, um die Geschichte Chiles mit Allende sowie die Geschichte des Widerstands gegen eine berüchtigte Diktatur zu erzählen.

Der Liedermacher Wenzel will nicht jedem gefallen, schon gar nicht denen, die das Herrschaftssystem stützen und von diesem profitieren. Der Mensch und das Leben stehen im Mittelpunkt seines Werks. Das war schon so, als er in den 70er Jahren die Bühnen der DDR betrat und für sich einnahm. Seine neueste Solo-Live-CD »Noch verschont von großen Kriegen« ist ein Plädoyer gegen die Propagandaschlachten und die Hysterie dieser Zeit.

SDAJ-Jugendpodium

Militarisierung der Jugend und unsere Antwort

Während Jugendoffiziere in Schulen und Jobmessen für das Sterben werben, Ausgaben für die Rüstung steigen, Waffen in Kriegsgebiete geliefert werden und deutsche Konzerne Milliarden mit dem Tod verdienen, sollen wir für diesen Kriegskurs zahlen. Gemeinsam mit Freya Pillardy (SDAJ), Idil Calli (DIDF-Jugend), Ariane Alba Marquez (SDS), Jan Hagelstein (IG Metall) und einer Person vom LandesschülerInnenausschuss Berlin wird über den Kampf gegen Krieg und für Frieden diskutiert. Moderation: Laetitia Laurent (SDAJ)

Podiumsdiskussion ab 18.30 Uhr

Wer stoppt die Rechten?

Auf den Plätzen, die linke Kräfte geräumt haben, macht sich auch hierzulande die Reaktion breit. Mit sozialer Demagogie und Gesäusel vom Frieden gehen AfD und Co. erfolgreich auf Stimmenfang und setzen damit die bürgerlichen Parteien unter Druck. Wie kann der bedrohliche Vormarsch ultrarechter Kräfte, aber auch die Übernahme ihrer Agenda durch das regierende Establishment, gestoppt werden? Mit welchen theoretischen und bündnispolitischen Herausforderungen sind Antifaschistinnen und Antifaschisten gegenwärtig konfrontiert?
mit:
Alev Bahadir
Journalistin, DIDF-Geschäftsführung

Żaklin Nastić
BSW, seit 2017 MdB

Shabnam Shariatpanahi
Diplompädagogin, Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP)

Luca Stüven
Perspektive Kommunismus

Gerd Wiegel
Politikwissenschaftler, Leiter des Referats »Demokratie, Migrations- und Antirassismuspolitik« beim DGB-Bundesvorstand, junge Welt-Autor

Moderation: Stefan Huth, Chefredaktion junge Welt

20.00 Uhr:
Gemeinsames Singen der Internationale

 

Quelle: www.jungewelt.de

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