Montag, 28. Februar 2022

Abwärtsspirale beim Entgelt

Statistikamt legt Zahlen vor 

Gewerkschaften wollen Reallohnplus

 

 

Was viele durch die Notizen in ihrem Haushaltsbuch längst bemerkt haben, ist nun amtlich: Es fehlt Salär in der Lohntüte. Das Statistische Bundesamt legte am Mittwoch die Zahlen vor. Die Reallöhne gingen demnach 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent zurück. Zum zweiten Mal in Folge. Im Jahr zuvor lag der Reallohnrückgang sogar bei 1,1 Prozent. Ein doppeltes Minus hat es den Statistikern zufolge seit 2007 nicht mehr gegeben.

Zwar stiegen die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen im vergangenen Jahr um rund 3,1 Prozent. Davon spüren Beschäftigte indes nichts – der Grund: Die Verbraucherpreise schnellten im Jahresdurchschnitt um 3,1 Prozent in die Höhe. Und die Aussichten sind schlecht. Das kapitalnahe Ifo-Institut prognostizierte jüngst für das laufende Jahr eine Inflationsrate von vier Prozent. Ein Warnsignal: Das wäre der stärkste Anstieg seit 1993, als die Teuerung 4,5 Prozent betragen hatte. Nur, wie lässt sich diese Abwärtsspirale bei den Einkommen stoppen?