"Tarifpause" ist die Manager-Phrase des Jahres 2013. Dies gab heute eine Jury aus Mitgliedern der Redaktion des gewerkschaftlichen Infoblogs www.hugendubel-verdi.de bekannt. Damit wurde dem Management des Karstadt-Konzerns und seinem Personalchef Kai-Uwe Weitz dieser Anti-Preis für seine sprachliche Nebelkerze zur Verschleierung von nichts anderem als Lohnraub an den Beschäftigten des Essener Warenhauskonzerns zuerkannt.
Es sei "das falsche Signal" an Mitarbeiter und Kunden, erklärte Stefanie Nutzenberger, im ver.di-Bundesvorstand zuständig für den Handel. Schon zwei Mal hatten die Karstadt-Mitarbeiter im Laufe der inzwischen zehn Jahre dauernden Unternehmenskrise per Sanierungstarifvertrag ihrem Arbeitgeber hohe dreistellige Millionensummen erspart. Mittlerweile hat sich der Konzern eines besseren besonnen und will mit unserer Gewerkschaft ver.di für die Belegschaft einen Zukunftssicherungstarifvertrag abschliessen.
"Mach mal ne Pause!", empfahl einst der Hersteller einer koffeinhaltigen Limonade. Die Infoblog-Redaktion rät: "Nimm ´nen kräftigen Schluck aus der Lohnpulle!" Zur Aufbesserung der Haushaltskasse und zur Stabilisierung der Binnenkonjunktur. Aber nur wenn "Tarifvertrag" drauf steht!