Freitag, 31. Dezember 2010

Die kleine Sprachkritik (2)

Werte Leserin, werter Leser!

Wann haben Sie das letzte mal Ihrer alten Großmutter oder Ihrem kleinen Neffen einen Brief geschrieben?
Ich meine hier nicht die sekundenschnelle elektronische Post, sondern einen tatsächlichen Brief auf Papier, mit der Hand geschrieben und vom Briefträger persönlich zugestellt.

Anlaß für meine Frage ist eine schon etwas zurückliegende Meldung der Deutschen Post AG, wonach das zahlenmäßige Aufkommen dieser althergebrachten Briefform beständig zurückgehe. Wir wollen uns daher heute nicht so sehr mit der Sprache selbst, sondern mit deren materiellem Medium befassen.

Warum also werden immer weniger Briefe geschrieben und welche Konsequenzen hat dies?

Donnerstag, 30. Dezember 2010

AKTUELL: Zensur bei Hugendubel – ja oder nein?

Der gestrige Blog-Artikel hat bei der Unternehmensleitung ganz offensichtlich (wie vermutlich bereits im Falle von Dan Browns „Sakrileg“) einiges in Bewegung gebracht.

Inzwischen sind alle auf hugendubel.de vermissten Titel überraschenderweise dort aufzufinden 
(nicht jedoch auf weltbild.de)! 

Nur ein Märchen…*

Es war einmal ein Bankvorstand, der war zwar überhaupt nicht arm, aber er sehnte sich nach einer schönen Tochterfirma. Nun traf es sich, dass er mit dem Landesfürsten und ungekrönten König eines Bergvolkes zu sprechen kam, und um diesem ein finanzweltmännisches Ansehen zu geben, sagte er zu ihm:

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Zensur bei Hugendubel – ja oder nein?

Kein Einzelfall  -  oder:  Die Spitze eines (INDEX-)Eisbergs ? 

 





 





Offensichtlich hat Gedankenfreiheit ihre Grenzen:

Bei hugendubel.de führt die Suche nach dem mehrbändigen 
Standardwerk Karlheinz Deschners „Kriminalgeschichte des Christentums“ 
(alle neun bisher erschienenen Bände sind bei Rowohlt lieferbar)
mit Hilfe der Suchbegriffe:  "Deschner  Christentum"
zu folgenden überraschenden „besten Ergebnissen“:

Beste Ergebnisse zu:
deschner  christentum
 









Also:  „Deschner“ fliegt komplett raus, 
übrig bleibt der Suchbegriff „Christentum“ –
und die „2547 Ergebnisse“  lange Liste  alle 2547 Ergebnisse ansehen  wird angeführt 
von einem bemerkenswerten Superschnäppchen zu Euro 2,99
- Ratzinger als verkniffen bis grimmig segnender Papst:  

Dies also bietet das relaunchte Hugendubel-Online-Portal als Antwort auf die Suchanfrage nach dem Hauptwerk des „bedeutendsten Kirchenkritikers des 20. Jahrhunderts“!

(Rowohlt auf seiner Homepage:
Es ist gewiss nicht übertrieben, wenn der Münchner Philosophieprofessor Wolfgang Stegmüller Karlheinz Deschner den „bedeutendsten Kirchenkritiker“ des 20. Jahrhunderts genannt hat.
Karl Corino in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Wolfram-von-Eschenbach-Preises an Deschner)

Hier war ganz offensichtlich der katholische Index in Form des „Weltbild-Kirchen-Filters“ am Werk:


Freitag, 24. Dezember 2010

Frohe Weihnachten!



Das Team des Hugendubel Verdi Infoblogs 
wünscht Euch ein schönes Weihnachtsfest 
und erholsame Feiertage!

Katholische Kirche verkauft DBH-Anteil nicht!

Kardinal Marx kündigt Gründung einer Stiftung an

Auf einer Pressekonferenz im Erzbischöflichen Palais in München stellte Kardinal Reinhard Marx unmißverständlich klar, daß die seit Jahren kursierenden Verkaufspläne des DBH-Anteils der Kirche ad acta gelegt worden sind. Als Eigentümer der Weltbild-Verlagsgruppe gehört 14 katholischen Diözesen  sowie der Soldatenseelsorge 50 % des DBH-Konzerns.

Marx dementierte damit nicht nur die Verkaufsgerüchte, sondern ging noch einen Schritt weiter und kündigte die Gründung einer Stiftung namens "Pro Libro" an, deren Kapitalstock aus dem DBH-Anteil der katholischen Kirche gebildet werden solle.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Keine Kettensägen unterm Christbaum


http://www.hugendubel.de/suche/index.html?frbk=500000&com=kettens%C3%A4ge&f=search.getsearch&tracksearch=true&x=0&y=0 
http://www.hugendubel.de/3/16370894-1/geschenke-lifestyle/18v-akku-kettensaege.html 

Hugendubel-Relaunched (der neue Shop mit der Riesenauswahl an Produkten, die es bisher bei Hugendubel im Internet noch nicht gab: über 20 Millionen Artikel umfasst der neue Shop!) verschenkt an das eigene Personal dieses Mal zu Weihnachten 

. . . . . .  k e i n e   N i c h t b ü c h e r . . . . . .  

(als da wären: Christbaumkugeln, Kettensägen, Konfekt, Polohemden, ... sowie Zig-Millionen weiterer Dinge), 

sondern (man hält es kaum für möglich!) tatsächlich die folgenden Gegenstände der ehemals so gewichtigen Produktlinie „No-Nonbook“

. . . . . .  a u s  d e r  „W e l t  d e r  B ü c h e r“  . . . . . .

- zur freien Auswahl aus folgender Liste
– ganz individuell, gemäß eigener Bedürfnisse, Schwerpunkte und Vorlieben: 

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Betriebsräte etablieren sich in allen DBH-Niederlassungen

Sensationell  waren die Ergebnisse der Betriebsratswahlen 2010. Massenweise stellten sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Kandidaten zur Verfügung, die Wahlbeteiligung lag in allen DBH-Betrieben bei über 95 %.  Eine regelrechte Eintrittswelle in die Gewerkschaften ist laut ver.di den Wahlen vorausgegangen.
„Bei ver.di ist man hoch erfreut über diese Entwicklung“ erklärte Landessekretär Wastl Gäsler, und weiter berichtet er:

Dienstag, 21. Dezember 2010

Die Drehung an der Personalkosten-Schraube - nach "links"

"Kommen Sie doch bitte mal zu mir ins Büro"

Viele unserer KollegInnen werden diesen Satz in nächster Zeit zu hören bekommen.
Üblicherweise geht man nach solch einer Aufforderung davon aus, mit einer unangenehmen Situation konfrontiert zu werden. Ferner überlegt man schon, welches Betriebsratsmitglied einem am geeignetsten erscheint, diesem Gespräch beizuwohnen.

Allerdings sieht die Sache dieses Mal etwas anders aus.
Wir werden Euch heute informieren, was Euch im Büro des Chefs erwarten wird.

Montag, 20. Dezember 2010

Sozialtarifvertrag unterzeichnet!

GL und ver.di einigen sich

Völlig überraschend einigten sich die Hugendubel-Geschäftsleitung und die ver.di-Hauskommission auf den Abschluß eines Sozialtarifvertrages. Er wird bundesweit für alle Hugendubel-MitarbeiterInnen ab dem 1.Januar 2011 gültig sein.

Die gute Nachricht - Unsere Wünsche zu Weihnachten


Die letzte Woche des Weihnachtsgeschäfts ist angebrochen. Bevor wir am Freitag um 14 Uhr die Türen schließen und verdientermaßen ein paar Tage Ruhe einkehren, heißt es jetzt noch mal: Gas geben und 150% leisten. Ware auspacken, Kunden bedienen, Geschenkideen parat haben, ein freundliches Lächeln im Gesicht und laufen, laufen, laufen.

Als kleines vorweihnachtliches Geschenk gibts in dieser Woche auf diesem Blog nur postive Nachrichten, wie sie nicht schöner sein könnten.

Samstag, 18. Dezember 2010

Sozialtarifvertrag oder Sozialplan: Wo liegt da der Unterschied?


Zunächst einmal müssen sich ein Sozialtarifvertrag oder ein betrieblicher Sozial­plan inhaltlich nicht voneinander unterscheiden. Prinzipiell kann in beiden das gleiche geregelt werden. Übrigens hat das Bundesarbeitsgericht höchstrichterlich entschieden, dass alle Dinge, die man typischerweise in einem Sozialplan verein­bart (Abfindungen, Versetzungen, Qualifizierungen etc.) eben auch tariffähig sind.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Streik-News: Warnstreik bei LIBRI (2)

Zur Streik-Aktion unserer Kolleg/innen bei LIBRI in Bad Hersfeld von vergangener Woche gibt es inzwischen auch ein (von KLARTEXT produziertes) Video auf  youtube: 

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Alle Jahre wieder!? - "Weihnachten 2010" bei Hugendubel

foto: wallguenter

Kunden sind gestresst, Kollegen ebenfalls.

Alles was in der Filiale nicht fest verankert ist, wird irgendwie zu den Kassen gestemmt. 

Manches davor auch wieder abgelegt, weil Kunde sich nicht fünfzehn Minuten lang anstellen möchte.

Die Kollegen ...

Dienstag, 14. Dezember 2010

Staat in Not!





„Deutschland hat seit vielen Jahrzehnten über seine Verhältnisse gelebt“ – behauptet Kanzlerin Angela Merkel wo sie nur kann. Sie meint damit, der Staat gebe zu viel Geld aus.

Montag, 13. Dezember 2010

Politischer Protest - Politischer Streik

 Gastkommentar von Frank Bsirske (ver.di)

In ganz Europa haben Beschäftigte das Recht auf politische Streiks. Es gibt nur drei Ausnahmen: Großbritannien, Dänemark und Deutschland. Das deutsche Verbot stammt von 1955 und basiert auf der damaligen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts. Inzwischen ist die Situation völlig anders: Viele politische Entscheidungen haben erheblichen Einfluss auf die »Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen«, deren »Wahrung und Förderung« durch die Gewerkschaften Artikel 9 Grundgesetz ausdrücklich schützt. Sich gegen politisch verursachte Verschlechterungen ihrer Arbeits-, Beschäftigungs- und Lebensbedingungen zu wehren, ist das gute Recht aller Arbeitnehmer.

Samstag, 11. Dezember 2010

Zahlen, Zahlen, Zahlen: eine Blog-Bilanz (2)

Foto: wallguenter
Den 20.000sten Besucher des Hugendubel Verdi Infoblogs möchten wir als Anlass nehmen, Euch nochmals näher über die genauen Besucherzahlen des Infoblogs zu informieren. Wir freuen uns über das zunehmende Interesse und das überwältigende Echo bei der Belegschaft aber auch der Öffentlichkeit außerhalb des Betriebs.

Freitag, 10. Dezember 2010

Schöne neue Non-Book-Welt: (k)ein Einkauf auf der neuen Internetseite


Ich kann einfach nicht widerstehen. Wenn mir Nina Hugendubel persönlich die neue Seite erklärt und die vielen Vorteile aufzählt, dann wird’s wohl so sein: das neue Hugendubel.de, Stolz der gesamten Hugendubel-Führungsmannschaft überzeugt auf den ersten Blick tatsächlich mit schönerem Design, größerer Auswahl und tollen Geschenkideen. Auf geht’s zum fröhlichen Weihnachtsshopping – online! Eine Ratenzahlung bereits ab 9 Euro monatlich ermöglicht mir endlich den finanziellen Spielraum, den ich benötige, um mich meiner Shoppinglust hemmungslos hinzugeben. Bücher kaufen kann jeder! Auf der neuen Seiten werden mir so viele Möglichkeiten abseits der regulären Buchhandelsware geboten, da heißt es: nicht dumm sein und zugreifen! Dieses Jahr gibt’s also kein Buch zu Weihnachten sondern echte Geschenke!

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Streik-News: Warnstreik bei LIBRI (1)

Der BUCHREPORT berichtet über

Streiks in Bad Hersfeld:  Libri-Mitarbeiter protestieren gegen Verbot einer Betriebsversammlung

Rund 200 Libri-Mitarbeiter sind .... in Bad Hersfeld in einen Warnstreik getreten.
Auslöser: Der Buchgroßhändler hatte eine geplante Betriebsversammlung verboten.


Foto: verdi
Die regionale Presse behandelt Hintergründe und Vorgeschichte der Aktionen unserer Kolleg/innen bei LIBRI: 
.
Warnstreik im Weihnachtsgeschäft 

Nina Hugendubel, Angela Merkel und Sahra Wagenknecht (2)


Was da tatsächlich im Berliner Hotel Adlon, beim SZ Führungstreffen Wirtschaft 2010 (25.-27. Nov 2010) im Einzelnen alles gesagt wurde von Nina Hugendubel und ihren Mitdiskutant/innen – dies wissen wir noch immer nicht hundertprozentig (hierzu ist die Quellenlage zu dürftig):

Was meinte unsere Firmenchefin wohl zum „Geheimnis der Erfolgreichen“, zur Frage „Was starke Unternehmen besser machen“, zu „langfristigem Denken“ und „dauerhaft starken Marken“, zu „abrupt umgeworfenen Strategien“ - und vor allem: zur Rekrutierung der „richtigen Mitarbeiter“ und der Frage, wie man die Belegschaft „bei Veränderungen mitnimmt“?

Zur Erinnerung: 

Dienstag, 7. Dezember 2010

Leiharbeit - die moderne Form der Ausbeutung

Nach den letzten Zahlen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) waren im August 2010 etwa 900 000 Menschen über einen Zeitarbeitsvertrag beschäftigt.
42 600 Unternehmen setzen nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz Leiharbeitskräfte in den Betrieben ein. Und es werden immer mehr.
Die LeiharbeiterInnen in Deutschland arbeiten in der Regel zehn bis zwölf Stunden am Tag. Der Monatslohn für eine Vollzeitstelle beträgt in etwa 900 Euro netto.

Das ist nicht gerecht!

Montag, 6. Dezember 2010

Hugendubel: gut vertreten!

Eigentlich ist die Sache klar: wenn ein Betrieb fünf ArbeitnehmerInnen beschäftigt, wird ein Betriebsrat gewählt. Soweit die Theorie des Betriebsverfassungsgesetzes, nachzulesen im ersten Paragraphen. In der Praxis ist es leider so, dass gerade die KollegInnen im Handel vielfach keine Interessenvertretung wählen (können), weil Arbeitgeber alles daran setzen, Betriebsräte zu verhindern. Denn dann müssten sie ja ein Stück von ihrer Macht abgeben und könnten ihren Beschäftigten nicht weiterhin zum Teil skandalöse Arbeitsbedingungen aufnötigen.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Kurswechsel?

Ein Kommentar der Infoblog-Redaktion

Beginnen wir mit dem Ende.

Ein „Showdown“, wie die Abendzeitung meinte, fand auf der Münchner Betriebsversammlung am 24.11.2010 nicht statt. Allein schon deswegen, weil die beiden Protagonisten, Hugendubel-Personalchef Thomas Nitz und Ver.di-Sekretär Georg Wäsler, gegen Mittag zu anderen Terminen eilen mussten. Ein etwas unglücklicher Zeitplan hatte den wichtigsten Tagesordnungspunkt, die Diskussion um den Sozialtarifvertrag, ganz an den Schluß geschoben.

So blieb nicht mehr ausreichend Zeit, um offene Fragen zu klären. Man fühlte sich ein wenig wie im Literarischen Quartett, wenn Reich-Ranicki den Schlusssatz spricht: „Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen. ...“.

Was war in den drei Stunden dieses Vormittages also passiert?