Mittwoch, 2. Oktober 2024
Bundesweite Friedensdemo am 3. Oktober in Berlin
Freitag, 27. September 2024
Gewerkschaften und Friedensbewegung
Gespräch mit der Gewerkschafterin Ulrike Eifler
Wo gibt es momentan Friedensinitiativen in den Gewerkschaften und was machen sie?
Es gibt eine ganze Reihe: In Hanau haben IG Metall und Verdi 2022 und 2023 ihre Warnstreiks gemeinsam mit
der Hanauer Friedensplattform organisiert. Der Verdi-Bezirk Stuttgart hat mit
der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Juni eine Gewerkschaftskonferenz für den Frieden
durchgeführt, die eine nicht unerhebliche Wirkung auf die gewerkschaftliche
Debatte hatte. Die Landesmitgliederversammlungen der GEW in Berlin und Hamburg
haben beschlossen, den Aufruf »Gewerkschaften gegen Aufrüstung und Krieg« zu
unterstützen. Die GEW in Bayern hat gerade ein ganzes Seminar zur Zeitenwende
veranstaltet. Der Arbeitskreis Internationalismus bei der IG Metall in Berlin
organisiert Diskussionen zum Stellenwert der Gewerkschaften in der
Friedensbewegung. Rund um den 1. September gibt es natürlich auch überall
Veranstaltungen. Ich selber werde zum Beispiel bei Verdi in Siegen sprechen.
Das bestätigt meinen Eindruck: Es gibt viele Appelle und
Petitionen, oft werden sie von den gleichen Aktiven unterschrieben. Dann gibt
es Seminare und zu den großen Jahrestagen, wie dem Antikriegstag am 1.
September, eine Reihe von Veranstaltungen und vielleicht auch Demonstrationen.
Druck erzeugt das nicht.
Das reicht
natürlich nicht aus. Das Problem ist, dass wir in der gesamten
Nachkriegsgeschichte eine Trennung hatten zwischen der Friedensfrage und der
sozialen Frage. Auf den Ostermärschen und am 1. September haben die
Gewerkschaften über Frieden gesprochen und in den Tarifrunden über
Tarifpolitik. Aber dass beides zusammengehört, dass jeder Euro, der in
Rüstungshaushalten versenkt wird, für eine gute Bildung, Sozialpolitik,
Familienpolitik und jetzt auch für den sozial-ökologischen Umbau fehlt – das
haben wir nicht thematisiert. Und das hängt natürlich auch damit zusammen, dass
wir seit 80 Jahren in Frieden leben und es nicht unbedingt die Notwendigkeit
dafür gab. Das muss sich jetzt ändern.
Es gab zwei gewerkschaftspolitische Friedenskonferenzen im
letzten und in diesem Jahr, die Sie federführend mitorganisiert haben. Gibt es
seit letztem Jahr einen Fortschritt beim friedenspolitischen Engagement der
Gewerkschaften?
Die
Friedensbewegung ist organisatorisch geschwächt. Mit SPD und Grünen haben sich
zwei wichtige Pfeiler aus der Friedensbewegung der letzten Jahrzehnte
verabschiedet. Auch Die Linke zaudert in der Friedensfrage. Das wirkt sich
natürlich auch auf die Frage aus, wie sich die Gewerkschaften in der
Friedensbewegung positionieren. Vor diesem Hintergrund können unsere
Friedenskonferenzen ein Ort der Verständigung sein. Aber sie können den Aufbau
von Strukturen nicht ersetzen. Nichtsdestotrotz haben die Konferenzen ein
Zeichen gesetzt. In Stuttgart konnten wir die Teilnehmerzahl im Vergleich zum
letzten Jahr verdoppeln: Insgesamt 1.000 Teilnehmer vor Ort und online machen
deutlich, wie stark das Bedürfnis nach Orientierung und Debatte ist.
Wie groß ist denn der Einfluss von diesen kritischen
Gewerkschaftern und Initiativen in den Apparat hinein? Auf dem letzten Verdi-Bundeskongress
wurde die Debatte um Krieg und Frieden ja z. B. buchstäblich abgewürgt.
Die
Bundesregierung versucht die Zeitenwende mit allen Mitteln durchzusetzen. Das
führt zu widersprüchlichen Diskussionen in der gesamten Gesellschaft und
letztlich auch in den Gewerkschaften. Es sind Erfolge auf den
Gewerkschaftstagen von Verdi, dem DGB und der IG Metall erzielt worden, die uns
Beinfreiheit geben, die Friedensfrage zu diskutieren.
Können Sie Beispiele nennen, wo sich die Antimilitaristen mit ihren Positionen durchsetzen konnten? Zum Beispiel beim Gewerkschaftstag der IG Metall 2023?
Montag, 23. September 2024
Zurückholen, was uns zusteht!
ver.di-Lohnsteuerservice
Rückt die jährliche Einkommenssteuererklärung näher, ist schlechte Laune meist programmiert. Rechnungen, Belege, Formulare und Steuerbestimmungen, die man eigentlich gar nicht verstehen möchte, kosten nicht nur wertvolle Freizeit, sondern vor allem Nerven. Die Alternative: der Steuerberater. Der muss allerdings teuer bezahlt werden.
Wer als Arbeitnehmer*in nicht verpflichtet ist, eine Steuerklärung abzugeben, unterlässt es deshalb meist ganz – und verschenkt dabei oft Geld. Denn: Nur bei abgegebener Steuererklärung ist es möglich, einen Teil der gezahlten Steuern zurückzubekommen. Und die Chancen dafür stehen meist gar nicht schlecht. Wenn z.B. hohe Werbungskosten oder Sonderausgaben wie Altersvorsorgeaufwendungen entstanden sind, ist die Abgabe der Steuerklärung lohnend.
Besser zu ver.di
Gut, wenn man ver.di-Mitglied ist: Hier gib es den ver.di-Lohnsteuerservice. Dieser Beratungsservice hilft bundesweit ver.di-Mitgliedern exklusiv bei ihren Fragen rund um die Steuererklärung.
Viele ver.di-Mitglieder nutzen die Dienste der ehrenamtlich tätigen Lohnsteuerbeauftragten und konnten dank der kleinen und großen Steuertipps unserer ehrenamtlichen Berater*innen jede Menge sparen. Das Beste: Damit Sie auch wirklich was davon haben, sind die Kosten für die Beratung bereits mit Ihrem Mitgliedsbeitrag abgegolten.
Die Erfolge unseres Lohnsteuerteams in Bayern im Jahr 2024 können sich sehen lassen!
Es wurden 13.128 Beratungen durchgeführt, davon 10.887 mit Erstellung der Steuer-erklärung und Berechnung der Steuern. So wurden rund 8,2 Mio € Erstattungsbeträge erzielt.
In Bayern waren 190 Lohnsteuerbeauftragte tätig. Sie haben für 269 Steuerbescheide Einsprüche bearbeitet. Der durchschnittliche Erstattungsbetrag je Steuerfall beträgt 749 € in 2024. Für weitere Infos oder Terminvermittlungen stehen Euch die ver.di Bezirke gerne zur Verfügung
weitere Infos unter: www.verdi.de
Mittwoch, 11. September 2024
Herr Hugendubel, was halten Sie vom Bundestariftreuegesetz?
Auf dem Weg: Tariftreue bei öffentlichen Aufträgen des Bundes
Bundesarbeitsminister Heil hat am 9.9.2024 im Rahmen eines Interviews darüber informiert, dass sein Haus den Gesetzentwurf für die Einführung eines Bundestariftreuegesetzes bei öffentlichen Aufträgen in die Ressortabstimmung gegeben hat. Öffentliche Aufträge auf Bundesebene sollen künftig nur noch an Betriebe vergeben werden, die sich an die Tarifverträge ihrer Branche halten. Zuletzt hatte die Bundesregierung im Rahmen ihres Wachstumspakets vom 5.7.2024 eine entsprechende Initiative angekündigt.
Bereits der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht vor, dass die Tarifautonomie, die Tarifpartner und die Tarifbindung gestärkt werden soll, damit faire Löhne in Deutschland bezahlt werden. Zur Stärkung der Tarifbindung soll die öffentliche Auftragsvergabe des Bundes an die Einhaltung eines repräsentativen Tarifvertrages der jeweiligen Branche gebunden werden, wobei die Vergabe auf einer einfachen, unbürokratischen Erklärung beruhen soll.
Freitag, 6. September 2024
Die Lobbyisten jubeln
Zum Thema Vermögenssteuer (2): Statt eine Vermögenssteuer einzuführen, lässt sich der Staat beklauen
Mittwoch, 4. September 2024
Breite Schultern tragen mehr
Zum Thema Vermögenssteuer (1)
Auf einen Minimalkompromiss bei der Vermögenssteuer haben sich die Finanzminister*innen der zwanzig wichtigsten Volkswirtschaften der Welt bei ihrem sogenannten G-20-Gipfel verständigt. „Wir werden uns bemühen, zusammenzuarbeiten…“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Er hat sich stets bemüht“ ist in der Arbeitszeugnissprache eine eher kritische Phrase, mit der der Arbeitseifer bewertet wird. Daher ist auch zu befürchten, dass es wirklich ein minimales Gipfel-Ergebnis ist. Eine weltweite Milliardärssteuer ist damit jedenfalls weiterhin nicht in Sicht. Neben den USA hatte sich auch Deutschland vorher bereits klar dagegen positioniert, zumindest Bundesfinanzminister Christian Lindner, FDP.
In Deutschland wird die Vermögenssteuer seit 1996 nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht mehr erhoben. Ein neues Gutachten vom Netzwerk Steuergerechtigkeit und Oxfam hat ergeben, dass den öffentlichen Kassen damit bislang etwa 380 Milliarden Euro an Einnahmen entgangen sind.