Freitag, 11. Oktober 2024

"Wir sind keine Arbeitnehmer*innen zweiter Klasse!"

Arbeitgeber nutzen letzte Chance auf Tarifvertrag nicht





14 Kommentare:

  1. Liebe Verdi-Tarifkommission, vielen lieben Dank für Euer entschiedenes Engagement. Ich bin seit circa 30 Jahren Gewerkschaftsmitglied und habe dieses Jahr an allen Streikaktionen teilgenommen. Was die nun wohl endgültig ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen betrifft, so denke ich mir mittlerweile: "Besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach". Oder anders gesagt: Besser weniger als das zu Recht geforderte Geld als gar keine tarifliche Gehaltserhöhung.Ich bin in meinem Hugendubelumfeld nicht der einzige, der so denkt und könnte mir vorstellen, dass das Verständnis für eine zu betonierte Haltung auch anderorts gesunken ist. Viele wollen einfach mehr Geld auf ihrem Lohnbescheid sehen, viele würden es dringend brauchen.....und zwar:Jetzt!
    Liebe Grüße, Thomas Przibilla

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    1. Ja, so sieht es leider aus. In unserer Filiale sehen das viele genauso.

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    2. Sehr gut auf den Punkt gebracht.

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    3. Vielleicht bekommen wir alle Ende November 1 Prozent mehr Lohn, wenn denn wenigstens das in der Townhall gestimmt hatte, da sag ich mir leider auch immerhin - juhu. Ich persönlich, hoffe inzwischen das Thalia in meine Nähe kommt.

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  2. Dass nach einem Jahr Tarifkampf Ermüdungserscheinungen auftreten ist ganz normal. An der Tatsache des jahrelangen inflationsbedingten Reallohnverlustes und daran, dass Hugendubel bis heute keinen einzigen Cent Inflationsausgleichsprämie gezahlt hat, ist nicht die Tarifkommission schuld.
    Die Firma hat zudem während Corona und Kurzarbeit die Beschäftigten im Stich gelassen und (z.B. im Gegensatz zu Thalia) alles eiskalt auf die Beschäftigten abgewälzt. Wenn also jemand Empörung verdient, dann Herr und Frau Hugendubel. Dazu kommt, dass die Arbeitgeberseite, vermutlich durch Herrn Hugendubel veranlasst, keinerlei Anstalten gemacht hat, Schritte aus dem Elend der Tarifgruppe II zu machen. Das eine ausgebildete Buchhändlerin bei Hugendubel seit Jahrzehnten mit TG II abgespeist wird, das ist der eigentliche Skandal (das sehen übrigens auch die anderen Arbeitgebervertreter so) . Anstatt also die Tarifkommission zu bedrängen, jeden Mist zu unterschreiben um nach jedem Strohhalm greifen zu können um damit ein kurzes Strohfeuer zu entfachen, sollte man mal überlegen, was das Grundproblem in dieser Firma ist: die Unfähigkeit, sich für seine EIGENEN Interessen zu organisieren und solidarisch zu kämpfen.

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  3. Liebes Verdimitglied, ich teile absolut Deine Empörung über die genannten Vorkommnisse und Zustände bei Hugendubel, komme aber hinsichtlich der restlichen Möglichkeiten bzw. Unmöglichkeiten bei diesen Tarifverhandlungen zu einer anderen Einschätzung. Liebe Grüße, Thomas Przibilla

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  4. Vier Fragen einer arbeitenden BuchhändlerinDienstag, 15. Oktober 2024 um 08:49:00 MESZ

    1. Warum kann in Hamburg ein Tarifvertrag abgeschlossen werden, in dem eine ausgebildete Buchhändlerin 500 EUR mehr verdient als eine ausgebildete Buchhändlerin bei Hugendubel in München?

    2. Warum bekommt eine Buchhändlerin in Hamburg 1000 EUR Inflationsausgleichsprämie?

    3. Warum wird eine ausgebildete Buchhändlerin bei der bayerischen Buchhandelskette Pustet mit TG III bezahlt?

    4. Wann beendet Hugendubel seine Politik des Lohndumpings gegenüber den Beschäftigten in den Filialen und im HSC?

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  5. Wir haben uns in dieser Tarifrunde ins Zeug gelegt, wie nie zuvor. Es wurde mehr und länger gestreikt, es haben sich mehr Standorte (Hannover, Ingolstadt, Mainz. München, Würzburg) beteiligt. Einen herzlichen Dank an alle Aktiven für ihren Mut und ihr Engagement!
    Dass es nicht zu einem auch nur einigermaßen tragbaren Abschluss gereicht hat, ist auch für mich enttäuschend. Auch ich brauche mehr Geld.
    Wenn man sich anschaut, was im übrigen Einzelhandel gelaufen ist, müssen wir uns aber eingestehen, dass es letztlich zu wenige Kolleg*innen waren, die sich für einen Tarifvertrag eingesetzt haben und die sich für ihre Interessen in unserer Gewerkschaft organisieren.
    Ich kann die Tarifkommission verstehen, dass sie zu diesem Billigangebot der Arbeitgeber nein gesagt hat, ja nein sagen musste. Ein Tarifvertrag ist doch so etwas wie ein Gütesigel. Wer tariflich bezahlt wird, soll mit seinem Einkommen ordentlich leben können und sich nicht davor fürchten müssen, später nur eine Armutsrente zu bekommen. Und genau das Gegenteil würde mit der Zustimmung zu einem Tarifabschluss nach dem Gusto dieser Geizhälse eintreten.
    Wir sollten uns nicht darüber aufregen, dass unsere Kolleg*innen, die in der Tarifkommission einen guten Job gemacht haben, eine schwierige, aber richtige Entscheidung getroffen haben, sondern dass Arbeitgeber im Buchhandel (damit ist ausdrücklich Hugendubel eingeschlossen!!!) ihr Geschäftsmodell darauf ausgerichtet haben uns Beschäftigte mit Billiglöhnen auf Dumpingniveau abspeisen.
    Noch sehe ich den Tarifvertrag nicht verloren. Jeder und jede von uns möge in den Spiegel schauen und sich die Fragen stellen: Bin ich bereit, für ihn zu kämpfen?
    Wenn mehr diese Frage mit Ja beantworten, sich organisieren und engagieren, haben wir eine Chance!

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  6. Jetzt fehlt nur noch die Erklärung, warum es beim letzten Tarifabschluss noch kein Problem war, dass Hugendubel Buchhändler nach TG II bezahlt und der Abstand zum Einzelhandel größer wird, und jetzt plötzlich eins ist. Macht euch ehrlich!

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  7. Beim letzten Tarifabschluss 2022 gab es vom Arbeitgeberverband die klare Zusage, die Lücke zum Buchhandel Hamburg und zum Einzelhandel Schritt für Schritt
    zu verringern. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Die Differenz sollte sogar noch vergrößert werden. Soviel zum Thema Ehrlichkeit. Im übrigen ist das Lohndumping mit TG II ausschließlich ein Hugendubel-Problem.

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  8. Vielleicht sollte man statt Blog und verwirrenden Zusammenfassungen mal TikTok und Co verwenden. Die Booktook Bubbel würde sich bestimmt freuen zu erfahren, wie wenig ihre Lieblinge in Real Life wirklich verdienen... vielleicht wäre da mal der Druckhebel?

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  9. Das interessiert diese Klientel aber nicht im geringsten, es sei denn der Tarifvertag kommt im Farbschnitt.

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