Montag, 13. Januar 2014

Ver.di, Betriebsrat und Politik wollen Weltbild retten

Seehofer nimmt Kirche in die Pflicht

Am heutigen Samstag trat erstmals ein Runder Tisch unter dem Vorsitz des Augsburger Oberbürgermeisters Dr. Kurt Gribl zusammen. Ziel: gemeinsam alle Kräfte zu mobilisieren, um den Fortbestand der Verlagsgruppe WELTBILD zu sichern, die am Freitag völlig überraschend Insolvenz angemeldet hatte.

Mit dabei waren neben der Wirtschaftsreferentin Eva Weber der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz, ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann und der ver.di-Sekretär für den Handel in Augsburg, Thomas Gürlebeck. Außerdem waren die Vertreter der Handwerkskammer, der IHK und der Agentur für Arbeit mit am Tisch.

Beteiligte glauben an die Zukunft von WELTBILD

Nach eingehenden Gesprächen auf Basis der aktuell vorliegenden Informationen sehen alle Beteiligten eine positive Fortführungsprognose für die Christliche Verlagsgruppe. Darum kann das Ziel des Insolvenzverfahrens nur die dauerhafte Fortführung des Unternehmens mit über 2.000 Arbeitsplätzen allein in Augsburg sein. „Wir fühlen uns in unserer Position gestärkt, dass WELTBILD ein Zukunft hat, wenn jetzt alle an einem Strang ziehen“, sagt Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz.

Ver.di Sekretär Thomas Gürlebeck sieht hier vor allem die katholischen Eigentümer in der Pflicht. „Es ist unfassbar, dass nach dem positiven Votum des Aufsichtsrats und der Banken jetzt die geistlichen Führer der Kirche ihre Beschäftigten zum Teufel jagen. Die Eigentümer sind in der Pflicht, die Existenzen der KollegInnen und ihrer Familien nachhaltig zu sichern. Der einzige und beste Weg dafür ist die Fortführung des Betriebs.“

Wie geht es weiter?

„Die Beschäftigten erwarten jetzt regelmäßige Informationen und eine offene Kommunikation“, sagt Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann. „Das Schweigen der Geschäftsführung gestern ist keine Antwort auf die vielen existenziellen Fragen der Belegschaft.“ Betriebsrat und Gewerkschaft werden die KollegInnen regelmäßig auf Versammlungen und im Gewerkschaftsblog unter www.WELTBILD-verdi.de informieren.

Arbeitsagentur und Kammern haben dabei ihre Unterstützung zugesagt. Positive Signale gibt es auch von der Landesregierung in München. Laut Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl will auch Ministerpräsident Horst Seehofer alles für die MitarbeiterInnen tun, was sich im Laufe des Insolvenzprozesses als notwendig erweisen sollte. "Auch die Kirche steht hier in Verantwortung, wenn es um die Zukunft dieser Beschäftigten geht," sagte Seehofer am Rande eines CSU-Empfangs in Augsburg.

Alle Beteiligten haben den Start des RundenTisches als positiv und wichtig für die Beschäftigten bewertet. Die Gespräche werden in den nächsten Wochen in enger Taktung fortgesetzt.

      Anmerkung der Infoblog-Redaktion:   Dieser Artikel erschien zuerst im Blog der KollegInnen von WELTBILD: www.weltbild-verdi.de   Laut Videotext des Bayerischen Rundfunks will die Weltbild-Geschäftsführung am heutigen Montag den Beschäftigten die Situation erläutern.    
Wir werden weiter berichten.

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