Samstag, 19. Januar 2013

Die Schließungen gehen weiter

Drei weitere Filialen sind fällig





Die ehemaligen Weiland-Filialen in Guben, Husum und Neubrandenburg Lindetal-Center werden laut Geschäftsleitung im Laufe des Jahres geschlossen.

Der Mietvertrag der 150 m²-Filiale in Guben läuft Ende Juni 2013 aus. Von der Schließung sind hiervon drei KollegInnen betroffen.
Wie viele KollegInnen in der 250 m²-großen Neubrandenburg-Filiale gehen müssen, dazu schweigt sich Hugendubel leider aus. Im April soll der letzte Tag der Filiale sein.
Husum hat eine Größe von 350 m². Der genaue Termin der Schließung ist noch nicht bekannt. Auch hier macht Hugendubel keinerlei Aussagen über die Anzahl der MitarbeiterInnen, die sich demnächst nach einem neuen Job umsehen müssen.

Maximilian Hugendubel: "Schon seit längerer Zeit war es nicht möglich, diese drei Standorte wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben".

Die betroffenen MitarbeiterInnen wurden bereits informiert und laut unseren Informationen um Stillschweigen gebeten. Allerdings konnte man diese Meldung bereits am selben Tag der Branchenpresse entnehmen.



Quellen:


6 Kommentare:

  1. Und ich dachte erst, ihr meint die drei Jokers Filialen, die schließen werden.
    Die Überschrift passt nämlich genau.

    Die Jokers Filialen in Augsburg, Bremen und Regensburg werden auch schließen.

    Es wird, wie bei Hugendubel, zwar immer wieder gesagt, man schaue sich nach neuen Ladenfächen um, aber ich persönlich bin sehr skeptisch.

    Das hat man uns auch gesagt bei den beiden Weltbild Filialen in Bremen. Fakt ist jedoch, daß nicht mehr gesucht wird. Die Leute dort werden alle arbeitslos.

    Auch diverse andere Weltbildplus Läden werden geschlossen. Ist wie ein Sterben auf Zeit. Die Schließungen scheinen den meisten Mitarbeitern jedoch am A ... vorbei zu gehen. Hauptsache, man selber ist nicht betroffen. Total passiv, unsolidarisch und unpolitisch.

    Zudem gibt es nach wie vor in den wenigsten Filialen einen Betriebsrat
    Es scheint fast so, als würden bei Weltbild viele Schafe und Lämmer arbeiten. Offenen Auges gehen sie ihrem Untergang entgegen und richten sich auf der Schlachtbank devot ein.

    Aber nachher jammern und wehklagen, wenn es keine Abfindung bei der Kündigung gibt oder sich die Konditionen bei Neueinstellung in einer anderen Weltbild Filiale deutlich verschlechtern.
    Dann ist das Geschrei nach einem Betriebsrat groß, aber zu spät.

    Abfindungen werden üblicherweise in einem Sozialplan geregelt. Auch die Regelungen bei Weiterbeschäftigung in einer anderen Filiale oder Umzugsbeihilfen, Fahrkostenerstattungen etc. werden dort geregelt.
    Einen Sozialplan zur Milderung der wirtschaftlichen Härten wiederum kann nur der Betriebsrat mit dem Arbeitgeber abschließen, nicht der einzelne Mitarbeiter.

    Manche Mitarbeiter in den Schließungsfilialen ohne Betriebsrat verzichten dann "freiwillig" auf die bisherigen Konditionen des Arbeitsvertrages, um dann nach der Kündigung in einer anderen Filiale von Weltbild arbeiten zu dürfen.
    Der tägliche Weg zur Arbeit verdoppelt sich (die meisten von uns verdienen so wenig, daß die erhöhten Spritkosten oder die Fahrkarte zu erheblichen finanziellen Belastungen führt), aber egal. Ich bin ein willenloses Lamm ...

    Die Sonderzahlung in Höhe von 150% ist wech, aber egal, ich bin ein Lamm ...

    Statt 14 Euro verdiene ich nur noch 9 Euro in der Stunde oder darf als Minijobber für 6 Euro anfangen, obwohl ich bereits seit mehreren Jahren im Unternehmen bin und vorher eine 20 Stunden Kraft mit 10 Euro Stundenlohn war, aber egal, ich bin ein Lamm ...

    Statt 30 Stunden darf ich nur noch 15 Stunden arbeiten und weiß nicht, wie ich meine Familie ernähren soll, aber egal, ich bin ein Lamm ...

    Und da wundert sich noch einer, warum Weltbild ein Paradebeispiel für den Ausbau im Niedriglohnsektor, der Förderung prekärer Beschäftigungsverhältnisse und der Zunahme von Altersarmut ist?

    Es gehören immer zwei zur Ausbeutung und Demütigung.

    Der, der ausbeutet und demütigt und derjenige, der es zuläßt.

    Passivität und das ängstliche, resignierte, unwissende Einrichten im eigenen Elend dürfte in den seltensten Fällen zu etwas Positivem und Produktivem geführt haben.

    Da die Hoffnung ja bekanntlich als Letztes stirbt, hoffe ich, daß alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen eine neue Arbeitsstelle finden, von der sie wirtschaftlich leben können und die ihnen sinnhaft erscheint.

    Sei es im Buchhandel (eher ungewiss) oder in einer anderen Branche.

    Und ich hoffe und würde mir wünschen, daß mehr Beschäftigte ihre eigene berufliche Zukunft aktiv selber in die Hand nehmen, z.B. durch mehr Betriebsräte in den Weltbild Filialen.

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  2. Verkauft sind wir schon.
    Nun werden auch die Termine genannt, wann wir geliefert sein werden.

    Ist es eigentlich möglich, einen Max H. "wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben"?

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  3. Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen: wenn wir uns wie Opferlämmer zur Schlachtbank führen lassen, tragen wir auch ein Stück zu unserer miesen Lage bei. Mit Betriebsrat gibt es einen Sozialplan. Dabei geht es nur am Rande um das Geld, wichtiger ist es, gezeigt zu haben, dass man solidarisch mit den Kollegen und Kolleginnen gekämpft hat. Also Leute, vielleicht bekommt ihr ja den Hintern hoch, egal ob bei Ex-Weiland, Hugendubel, Weltbild, Jokers, Thalia, Mayersche... Darauf zu warten, dass die anderen Unternehmen die Pforten schließen oder durch Rückbau wieder Platz schaffen, ist auch nicht die Lösung...

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  4. Mit Betriebsrat gibt es einen Sozialplan - und mit unserer Gewerkschaft gibt es einen Sozialtarifvertrag. Aber dafür müßte man kämpfen - und nicht warten, bis jemand anderes den Job für einen erledigt. Wer die Vorgänge auf der letzten Betriebsversammlung in München miterlebt hat, wird daran seine Zweifel haben. Es ist daher sehr gut, daß hier im Blog auf Belegschaften hingewiesen wird, die nicht krampfhaft nach irgendwelchen faulen Ausreden suchen, sondern die kämpfen. Es geht also auch anders. Und das nächste Beispiel ist gar nicht weit von uns entfernt: 3 Tage Warnstreik bei Weltbild im Weihnachtsgeschäft und schon gibt´s einen neuen Tarifvertrag und 4% Lohnerhöhung.

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    1. Lohnerhöhung, Tarifvertrag, Arbeitsplatz oder wenigstens eine Abfindung – wie kommst Du nur darauf, daß das überhaupt jemand möchte?

      Dafür hatte man doch sonst längst gekämpft!

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  5. So ich spiel mal Kassandra :(

    In den nächsten Tagen/Wochen werden wohl noch einige Filialen zur Schließung angemeldet werden...

    Die "Schließ-Liste" aus dem Frühjahr 2012 dürfte auch noch um einige neue Standorte ergänzt werden.

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