Eine Auswertung zur Kampagne TV-N 2020 von Fridays for Future und ver.di für eine ökologische Klassenpolitik
Vom Autor*innen-Kollektiv "climate.labour.turn"
Die Kampagne TV-N 2020 von FFF und Verdi als Exempel für
ökologische Klassenpolitik«, herausgegeben von der
Rosa-Luxemburg-Stiftung. Darin schildern Klimaaktive ihre Erfahrungen
aus den bundesweiten Tarifkämpfen der Beschäftigten im Nahverkehr. Wir
dokumentieren hier Auszüge aus der Broschüre.
"Als Sozialistinnen und Sozialisten sind wir der Überzeugung, dass die
Appelle an die Eliten ökologischen Klassenkämpfen weichen und wir als
Fridays for Future (FFF) anstelle von ökologischen Endverbrauchersteuern
eigentlich ökologische Produzenten-, Vermögens- und Reichensteuern
fordern sollten, um den Umbau unserer Gesellschaft sozial gerecht zu
gestalten. Schließlich gehen wir davon aus, dass wir der Naturzerstörung
nur ein Ende setzen können, wenn wir auch den Kapitalismus überwinden.
Betrachten
wir die Abgeordnetengespräche und das Festhalten an einer
reformerischen Lösung für die Klimakrise: Wieso sind so viele junge
Menschen von der Idee angetan, Politikerinnen und Politiker anzurufen
und sie dazu zu drängen, für die klimafreundlichste Reform zu stimmen?
Weltanschaulich wird vermittelt, dass sich das ganze System
verändern soll und kann, und zwar indem Politiker grünere, sozialere,
letztlich vernünftigere Entscheidungen treffen. Dies entspricht der
hegemonialen, parlamentarischen Idee von Weltveränderung. Die Praxisform wiederum
ist eine des drängenden Gesprächs oder des friedlichen Protests. Die
hegemoniale Stellung der Diskursverschiebung auch innerhalb der linken
Bewegungen spiegelt sich hier wider. Schließlich stammen die verbündeten Menschen oftmals der sogenannten Mittelschicht an: Berufspolitiker, NGO-Mitarbeiter, die Eltern, Lehrer ebenso wie die FFFler.¹
Die
Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaft und sozialer Bewegung in mehr als
30 Städten ist deshalb zustande gekommen, weil auch wir ein Projekt
vorgeschlagen haben, das nicht an der hegemonialen Weltanschauung und
Vorstellung von Weltveränderung festhält, sondern eine
transformatorische, ökosozialistische Strategie vorschlägt.