Mittwoch, 28. August 2019

20 % weniger


Frage: In Deutschland sind die Lebensmittelpreise relativ niedrig. Toben sich die Hedgefonds hierzulande nicht aus? 

Heiner Flassbeck: Nahrungsmittel in Deutschland sind billig,
weil Deutschland billig ist. Das liegt nicht an den Nahrungsmitteln
als solchen, sondern an den Dienstleistungen, die dahinter stehen.
Die Verkäufer verdienen in Deutschland schlichtweg 20 Prozent 
weniger als in Frankreich. 

Heiner Flassbeck arbeitete von 2003 bis 2012 als Chefvolkswirt der Konferenz für Welthandel und Entwicklung bei den Vereinten Nationen (UNCTAD). Er ist Mitherausgeber des Online-Magazins

Quelle:junge Welt, 7. August 2019 

 

Montag, 26. August 2019

Gutverdienende profitieren am meisten

Falsche Groko-Propaganda zum "Soli"

Die CDU/CSU-SPD-Koalition will den Solidaritätszuschlag weitgehend abschaffen. Sie verkauft das als Entlastung der niedrigen und mittleren Einkommen. Lobbyverbände der Reichen und Unternehmen kritisieren, dass der „Soli“ nicht komplett abgeschafft wird, also auch für die ganz Reichen und die Unternehmen. Dann würden Singles mit einer Million Euro Einkommen im Jahr 24.000 Euro sparen. Wozu?
 
Der Soli ist in Wirklichkeit die gerechteste aller Steuern. Die einkommensärmere Hälfte der Bevölkerung zahlt ihn gar nicht. Zwei Drittel des Aufkommens werden durch die reichsten zehn Prozent bezahlt. Auch von der jetzt geplanten Änderung würden höhere Einkommen am stärksten profitieren. Singles würden noch mit bis zu 9000 Euro brutto im Monat bessergestellt. Ein Single mit 1550 Euro oder ein Paar mit zwei Kindern und 4500 Euro brutto im Monat würde dagegen überhaupt nicht entlastet. Ein Single mit 6000 Euro würde 77 Euro sparen, bei 3000 Euro wären es nur 23 Euro. Gleichzeitig würden dem Staat zehn Milliarden Euro jährlich fehlen, die für besseren Verkehr, Pflege, Bildung, Wohnungsförderung, Renten gebraucht werden.

Statt den Soli abzuschaffen fordert ver.di eine Steuerreform, die tatsächlich kleine und mittlere Einkommen entlastet. Dazu muss vor allem der Grundfreibetrag erhöht werden. Die Reichen dagegen sollen mehr zahlen, damit Geld genug da ist für notwendige öffentliche Leistungen. Sonst drohen bald neue Kürzungen.

Tiefergehende Informationen zum Solidaritätszuschlag finden sich im IMK Policy Brief Nr. 5

Quelle:Ver.di Wirtschaftspolitik

 

Dienstag, 20. August 2019

Wozu?



Der digitale Kapitalismus als Kern einer neuen Betriebsweise?


"Die umfangreichsten Ressourcen, die meiste Rechenkapazität,
die besten Leute, die klügsten Wissenschaftler,
die avanciertesten neuronalen Netze, die umfangreichsten
Datenbanken, kurz, das Beste, was die Menschheit an Wissen
hervorgebracht hat, dient (...) in erster Linie dazu, 
herauszufinden, was wir als nächstes kaufen werden."

Timo Daum: Die künstliche Intelligenz des Kapitalismus, 
Nautilus-Flugschrift, Hamburg 2019
 







Montag, 12. August 2019

Mehr Geld für die Haushaltskasse

Informationen zum neuen Kindergeldzuschlag

Demonstration mit Kindern
Foto: DGB/Simone M. Neumann

Zum 1. Juli  hat der Gesetzgeber den Kinderzuschlag (KiZ) stark verbessert – und er gilt jetzt auch für Alleinerziehende. Bis zu 185 Euro pro Kind und Monat zusätzlich zum Kindergeld sind möglich. Wir beantworten die häufigsten Fragen und erklären, wie Sie den Zuschlag beantragen können.

Was ist der Kindergeldzuschlag?

Der Kinderzuschlag ist ein finanzieller Zuschuss, der zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt wird. Der Kinderzuschlag steht Ihnen zu, wenn Ihr Einkommen für den eigenen Lebensunterhalt reicht, Sie jedoch finanzielle Unterstützung benötigen, um für den Lebensunterhalt der gesamten Familie zu sorgen. Der Kinderzuschlag wird zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt.
 
Wie hoch ist der Kindergeldzuschlag?