Montag, 20. Juli 2015

Buchhandel: 0,0 % versus Einzelhandel: 2,5 %

Tarifabschluss im bayerischen Einzelhandel

Nach Streikaktionen in knapp 100 Betrieben des bayerischen Einzelhandels konnte am 17. Juli 2015 die Tarifrunde erfolgreich abgeschlossen werden. Der Handelsverband Bayern und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) einigten sich, für die etwa 300.000 vom Tarifvertrag betroffenen
Beschäftigten, auf folgendes Ergebnis:

· Erhöhung der Entgelte um 2,5 Prozent ab 1. August
· Weitere Erhöhung der Entgelte um 2,0 % zum 1. Mai 2016
· Die Ausbildungsvergütungen werden jeweils zum 1.09. angehoben
· Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate bis 30. April 2017

„Damit gibt es deutliche Erhöhungen der Realeinkommen und es kommt spürbar mehr Geld bei den Kolleginnen und Kollegen an. Aber ohne das Engagement der vielen Streikenden wäre dies nicht möglich gewesen“, wertete Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer in Bayern, das Ergebnis.

                                                                  Drohende Altersarmut

„Zwar sind wir im Kampf gegen die drohende Altersarmut im Einzelhandel einen Schritt weiter gekommen, aber noch weit entfernt von einer wirklichen Lösung. Deshalb kämpfen wir weiter. Die Tarifverhandlungen über eine neue, zukunftssichere Entgeltreform sind dazu ein wichtiger Schritt. Und ebenso die Tarifverhandlungen zu mehr guter und gesunder Arbeit im Tarif-Demografieprojekt“, so Thiermeyer weiter.

Verärgert zeigten sich die Gewerkschafter, über die Ablehnung der Arbeitgeber die Tarifverträge im Einzelhandel wieder für alle Betriebe und Konzerne für allgemeinverbindlich erklären zu lassen.

„Dies hätte zur Folge, dass der Verdrängungswettbewerb nicht weiter über gezieltes Lohndumping angeheizt werden könnte. Denn die Leidtragenden dieses vernichtenden Konkurrenzkampfes sind die Beschäftigten, denen Armut trotz Arbeit oder Rente droht. Auch hier werden wir weiter kämpfen“, kündigt Thiermeyer an.


Quelle: www.verdi.de

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