Schwerpunkt Erster Weltkrieg: Literatur
„Deutschland hat Rußland den Krieg erklärt. – Nachmittag Schwimmschule."
Nicht jeder kommentierte den Beginn des Ersten Weltkrieges so distanziert und lakonisch wie Franz Kafka in seinem Tagebuch-Eintrag vom 2. August 1914. Viele deutsche Schriftsteller oder Künstler wie z.B. Thomas Mann begrüßten und bejubelten den Kriegsausbruch: "Muß man nicht dankbar sein für das vollkommen Unerwartete, so große Dinge erleben zu dürfen?“
Noch in seinen 1918 erschienenen "Betrachtungen eines Unpolitischen" verteidigte Mann den Imperialismus der deutschen Kaiserreiches. Ganz anders sein Bruder Heinrich Mann, der politisch viel klarsichtiger gewesen ist und im selben Jahr sein Schlüsselwerk "Der Untertan" veröffentlichte.
Wir wollen im folgenden Beitrag aus der Fülle der aktuell erschienenen Publikationen vier ausgewählte Titel vorstellen. Einen guten Überblick auf die zeitgenössischen literarischen Reaktionen auf den Krieg vermittelt die bei Suhrkamp erschienene Anthologie "Europas Dichter und der erste Weltkrieg":