Montag, 12. August 2013

Eine Filiale wird abgewickelt

E-Mail an uns

Vor einigen Tagen erreichte folgende E-Mail eines/einer Weltbildplus-Kollegen/in die Infoblog-Redaktion:

"Guten Morgen,

über eine Veröffentlichung im Blog würde ich mich sehr freuen:

Am Donnerstag stand plötzlich die RL Nord und der BL vor meiner Filiale und begutachteten das Schaufenster. Das war schon aussergewöhnlich, denn der BL war erst 2 Tage zuvor da und der Besuch war nicht angekündigt. Also warum dieser Besuch? Geht es um mein Bestreben, einen Betriebsrat zu gründen? Sind die Gerüchte wahr und wir werden kurzfristig dichtgemacht? Nach der Begrüssung bat die RL mich und die anwesende Kollegin um ein Gespräch.

Der BL wurde zum Kassendienst eingeteilt. Anschliessend teilte sie uns mit, dass die GF entschieden hat, die Filiale mit Ablauf des Mietvertrags 2015 zu schliessen. Zitat: "Wir trennen uns schweren Herzens von diesem Standort". OK, damit hat sie uns wirklich nichts Neues erzählt. Schon seit über einem Jahr geistern in unregelmässigen Abständen Mietinteressenten durch das Ladenlokal. Mal kommen sie ganz offen und geben sich als potentielle Nachmieter zu erkennen, mal werden Sie vom BL als Versicherungsvertreter angekündigt, die im Auftrag des Vermieters ein neues Angebot erarbeiten wollen...

Aber jedem in unserer Filiale ist klar, dass Weltbild sich in ................... eins der ungeeignetsten Ladenlokale ausgesucht hat. Von 3 Geschossen wird nur eins genutzt - der Rest steht leer. Die Filiale liegt am Ende der Einkaufsstraße mit wenig Frequenz und kostet rund 10000 Euro Miete im Monat. Es gab noch kein Geschäftsjahr mit positivem Deckungsbeitrag. So weit, so gut! Ich fragte die RL, ob wir diese Information auch schriftlich bekommen würden - sie bejahte! Ich hakte weiter nach: "Haben wir demnach eine Beschäftigungsgarantie bis 2015?" Sie: "Gehen Sie mal davon aus, dass der Vermieter auf die Erfüllung seines Vertrags besteht. Sollte es jedoch jemanden geben, der das Ladenlokal vorher schon übernehmen will, dann würden wir dem nicht im Weg stehen."

Das heisst also im Klartext: Ab sofort können wir jederzeit mit der Schliessung rechnen. Auf jeden Fall ist 2015 Schluss.

Mit freundlichen Grüssen,

..............   .................."



Anmerkung der Infoblog-Redaktion:

Der Name der Filiale bzw. des Kollegen/der Kollegin sind der Redaktion bekannt,
werden jedoch zur Wahrung der Anonymität nicht genannt.

Wie sieht es in Eurer Filiale aus?
Schickt Eure Erfahrungsberichte an uns: hugendubel.verdi@yahoo.de
Wir informieren Euch - Ihr informiert uns.
 



8 Kommentare:

  1. Wahrung der Anonymität? Die werden wohl wissen mit wem sie am entsprechenden Tag geredet haben.

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  2. An welchem "entsprechenden" Tag denn? Es werden ausserdem soviele Weltbildplus- und Jokers-Filialen geschlossen, da kann man sich bestimmt nicht alle und alles merken. Und selbst wenn? Wo sind die Beweise? Mehr wie kündigen geht nicht.

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  3. Na halt an der Tag an dem diese phänomenale Neuigkeit kam. Das wissen die garantiert, mit wem das Gespräch so abgelaufen ist, bzw wo BL und RL zusammen ankamen usw.

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    1. Vor allem, wenn es in einer Filiale wirklich noch einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin gibt, die an solche Ammenmärchen wie eine Beschäftigungsgarantie bis 2015 glauben. An solche Traumtänzer erinnert sich jeder BL gerne, denn wer an eine Beschäftigungsgarantie glaubt, der hängt sich bis dahin doch bestimmt noch richtig rein!

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  4. Und wenn schon... so lange kein Name dabei steht, ist nichts definitiv und man kann alles abstreiten.
    Ich denke aber, das alles ist dem oder der Einsenderin bewusst, ansonsten hätte er oder sie das wohl kaum geschrieben.

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    1. Wieso abstreiten? So nach dem Motto habe ich nie gesagt und sowas würde ich nie sagen. Das wäre ja etwas seltsam.
      Ich finds gut wenn er oder sie dazu steht.

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  5. Das Thema dieses Artikels ist nicht das Nennen oder Nicht-Nennen des Namens (taktisch und arbeitsrechtlich ist es sicher klüger, ihn nicht zu nennen), sondern der Kasernenhofton vom RL Nord und die verfehlte Expansionspolitik, die Läden an ungünstigen Standorten anmietete, die sich nicht wirtschaftlich führen lassen.

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  6. Das Anmieten von Läden an ungünstigen Standorten ist ein Phänomen, das den gesamten DBH-Konzern kennzeichnete, als noch auf Teufel komm raus m stationären Bereich in Konkurrenz zu Thalia expandiert worden ist.
    Bis heute habe ich noch auf keiner Betriebsversammlung ein Wort der Selbstkritik dazu gehört. Jetzt fliesst alles ins Internet und der stationäre Bereich wird vernachlässigt, ein Konzept für die Zukunft ist nicht erkennbar ausser möglichst viel Personal weg zu rationalisieren und mit NonBook-Schrott vollzustopfen.

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