Unsere Betriebsräte wurden im letzten Jahr wiederum für weitere 4 Jahre  gewählt. In diesen kommenden Jahren wird es nicht einfacher. Ständige  und zum Teil radikale Veränderungen stehen dem Unternehmen Hugendubel  bevor, einige haben schon schmerzhafte Einschnitte bei uns Arbeitnehmern  hinterlassen. Künftig werden Filialen stärker auf ihre Rentabilität  überprüft, Mietverträge laufen aus, die Schließungen der  Filialen Tauentzien und Potsdamer Platz schätzen Kollegen vor Ort als sehr wahrscheinlich ein. Harte  Arbeit steht den örtlichen Betriebsräten bevor. 
Nun wurde in diesem  Blog einiges an Kritik an der Arbeit einiger Betriebsräte geäußert,  manches wurde überspitzt, einiges ist durchaus berechtigt. 
Oberste Aufgabe ist die Förderung und Sicherung der Beschäftigung der Arbeitnehmer. 
Der  Betriebsrat hat die Pflicht gemeinsam mit dem Arbeitgeber nach  Problemlösungen zu suchen sowie den Betriebsfrieden zu wahren. Dies kann  allerdings nur passieren, wenn der Arbeitsgeber seinen Pflichten  nachkommt. So muss der Arbeitgeber den Betriebsrat immer über alle  Belange die den Arbeitnehmer betreffen, umfangreich und rechtzeitig zu  informieren. 
Dies konnte Hugendubel oftmals umgehen, die Kritik  an der Laschheit mancher Betriebsräte ist daher durchaus berechtigt.  Denn, der BR hat immer die Möglichkeit Rechtsmittel zur Wahrung seiner  Rechte einzulegen. Dies geht vom Einschalten der Einigungsstelle bis hin  zum Strafantrag. Welche dieser Mittel benutzt werden, hängt vom Klima  zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber ab. 
Dieses Klima ist in den  letzten zwei Jahren um einiges kühler geworden, doch leider scheint bei  manchen Betriebsräten die Sonne noch zu stark. Manche mögen sich noch an  Zeiten entsinnen, in den BR und AG über den Preis einer Flasche  Limonade am Getränkeautomaten gestritten haben, dazu musste nicht das  Arbeitsgericht angerufen werden. 
Doch nun gehen wir hitzigeren  Zeiten entgegen. Der BR bietet Kompromisse, Hugendubel fällt ihm in den  Rücken. Der Arbeitgeber erwirkt sogar schon einstweilige Verfügungen  gegen den Gesamtbetriebsrat und unseren BRs fällt der Widerstand noch  schwer, manchen fehlt der Rückhalt der Belegschaft. 
Doch ihr  wurdet dazu gewählt unsere Rechte zu vertreten, daher traut Euch. Jetzt  geht es ums Ganze. Alles oder nichts. Zulange war es zu ruhig um Euch.  Ihr habt falsche Eingruppierungen hingenommen und teilweise sogar  zugestimmt, obwohl diese nicht mit den Tarifverträgen konform sind. Ihr  habt Euch der Willkür ausgesetzt und darüber geschwiegen. 
Der aufkommende Unmut der Belegschaft kann nur mit Konsequenz befriedet werden. 
Denn  wichtig ist nicht was früher war, die Wahlen sind frisch und ihr müsst  unserem Arbeitgeber die Stirn bieten, in unserem Auftrag. Und auch für  Euch selbst, denn vergesst nicht, bei Betriebsschließungen gibt es auch  für Betriebsräte keinen Kündigungsschutz. 
Die Belegschaft steht hinter Euch, also setzt Euch für uns ein, so wie es im BetrVG vorgesehen ist! 
 
So pauschal kann man das allerdings nicht sagen. Ich weiß, dass gerade meine Betriebsräte vor Ort (die meisten jedenfalls) sehr engagiert sind. Kritik sollte sich der BR natürlich trotzdem anhören.
AntwortenLöschenIn anderen Brachen ist der BR oftmals rigoroser und härter als bei uns. Eventuell liegt es auch einfach am Buchhandel, dass dort mehr und länger versucht wird eine gütlche Einigung zu finden.
Allerdings sind die 'schönen' Zeiten von damals vorbei und der BR muss sich in Zukunft auf härtere Kämpfe einstellen. Dabei braucht er aber auch die Unterstützung von uns
Die Belegschaft steht nicht immer hinter dem BR. In unserer Filiale jedenfalls nicht wirklich.
AntwortenLöschenDann muss sich auch ein BR überlegen, warum das so ist und nicht patzig reagieren.
Bzw sollte sich auch Kritik anhören und versuchen, zu verstehen.
Die Kritikfähig des BRs lässt leider oftmals zu wünschen übrig, manchmal auch leider die Kompetenz.
AntwortenLöschenMan muß vielleicht auch einfach nochmal betonen, daß die Qualität des Betriebsrats von Ort zu Ort unterschiedlich ist. Ich bin relativ zufrieden hier, von anderen Orten hört man oft anderes. Man kann hier also nicht den Betriebsrat pauschal abwatschen.
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