Samstag, 20. Juni 2020

Mindestlohn: 12 Euro ist notwendiges Minimum!

Gewerkschaftsinstitute fordern Anhebung

Die Grafik zeigt unter der Überschrift "Der gesetzliche Mindestlohn" die Entwicklung des Mindestlohns: 2015 und 2016 betrug er 8,50 Euro, 2017 und 2018 8,84 Euro, 2019 9,19 Euro und ab 2020 wird er 9,35 Euro betragen.
Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2020.


Berlin, Juni 2020 – Einführung und Erhöhungen des gesetzlichen Mindestlohns haben seit 2015 die Einkommenssituation von Millionen Menschen in Deutschland verbessert, von denen nicht wenige in „systemrelevanten“, aber niedrig bezahlten Berufen arbeiten. Der Mindestlohn hat dadurch die private Konsumnachfrage spürbar unterstützt, die in den vergangenen Jahren wesentlich zum Wirtschaftswachstum in Deutschland beigetragen hat. 

Solche positiven Impulse sind zur Bewältigung der aktuellen Corona-Krise besonders wichtig. Deshalb ist eine schrittweise Anhebung des Mindestlohns auf ein Niveau von 12 Euro ökonomisch und sozial weiterhin absolut vernünftig. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in einer neuen Stellungnahme für die Mindestlohn-Kommission.

Dienstag, 16. Juni 2020

"Arbeit: demokratisieren, dekommodifizieren, nachhaltig gestalten!"

 Manifest für ein Wirtschaften nach der Pandemie,
 unterzeichnet von über 3.000 Wissenschaftlern 


Wirtschaften nach der Pandemie: "Die Menschen, die das Leben durch die Pandemie hindurch am Laufen halten", schreiben die Verfasserinnen und Verfasser, "sind der lebende Beweis dafür, dass Arbeit nicht auf ein bloßes Gut reduziert werden kann."


"Die Menschen, die das Leben durch die Pandemie hindurch am Laufen halten", schreiben die Verfasserinnen und Verfasser, "sind der lebende Beweis dafür, dass Arbeit nicht auf ein bloßes Gut reduziert werden kann." © links: EyeEm, rechts: Akos Stiller/​Bloomberg/​Getty Images
 
 
 
Arbeitende Menschen sind sehr viel mehr als bloße Ressourcen. Dies ist eine der zentralen Lehren aus der gegenwärtigen Krise. Die Pflege von Kranken, die Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Gütern, die Beseitigung unseres Abfalls, das Auffüllen der Regale und das Bedienen der Kassen in unseren Lebensmittelgeschäften: Die Menschen, die das Leben durch die Covid-19-Pandemie hindurch am Laufen halten, sind der lebende Beweis dafür, dass Arbeit nicht auf ein bloßes Gut reduziert werden kann.

Die Sorge um die menschliche Gesundheit und die Versorgung der Schwächsten kann nicht allein von Marktkräften geregelt werden. Sonst laufen wir Gefahr, die Ungleichheiten so weit zu verschärfen, dass wir das Leben der am stärksten benachteiligten Gruppen aufs Spiel setzen. 

Wie lässt sich ein solches Szenario vermeiden? Durch die Beteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an Entscheidungen, die ihr Leben und ihre Zukunft am Arbeitsplatz betreffen – durch die Demokratisierung der Unternehmen. Und indem man Arbeit dekommodifiziert – indem eine nützliche Beschäftigung für alle gemeinsam garantiert wird. Angesichts der enormen Gefahren einer Pandemie und eines ökologischen Zusammenbruchs würden es uns diese strategischen Veränderungen ermöglichen, die Würde aller Bürgerinnen und Bürger zu bewahren und gleichzeitig die kollektive Kraft und Anstrengung zu bündeln, die wir brauchen, um unser gemeinsames Leben auf diesem Planeten zu erhalten. 

Freitag, 12. Juni 2020

Kapitalverbrecher

Schwerer Steuerdiebstahl durch Cum-Ex-Geschäfte

 Cum exe

Es ist das größte Wirtschaftsverbrechen dieser Republik. Eine Finanzmafia aus Bankern, Fondsverwaltern, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Rechtsanwälten prellte den Staat mit Steuertricks um mehr als 30 Milliarden Euro. Dieses Geld fehlt für Bildung, Gesundheit und Soziales.

Der Verbrecherring machte jahrelang so genannte Cum-Ex-Geschäfte. Sie handelten Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividende. Die Banken verkauften vor dem Dividendenstichtag Aktien, die sie nicht besaßen. Nach Dividendenzahlung kaufte die Bank jene Aktien, die sie dem Käufer zugesagt hatte.

Dienstag, 9. Juni 2020

Zukunft in Arbeit - Arbeit ohne Zukunft?

Podcast-Reihe auf Radio Lora zur Zukunft der Arbeit

 

Digitalisierung verändert unser Leben. Privat und im Arbeitszusammenhang.

Arbeit ist mehr als der eigene Arbeitsplatz. Arbeit ist auch der eigene Einsatz für andere Menschen, sei es über Pflege, Kindererziehung, Ehrenamt, Wertschätzung oder Politik. „Care" ist für produktive Arbeit und das kapitalistische Wirtschaftssystem die Grundlage.

Vor allem ist Arbeit unweigerlich auch etwas aus dem der Mensch einen Sinn zieht und sich selbst mitunter darüber identifiziert.

Aber ganz egal ob Job, Beruf oder Berufung, die Arbeits- und somit auch die Lebenswelt verändert sich, wie sie es auch in den letzten Jahrhunderten immer getan hat. Jedoch hat sich das Tempo der Veränderung derart beschleunigt, dass innerhalb einer Generation mehrere radikale Techniksprünge stattfinden. Neue Berufsbilder entstehen, andere verschwinden ganz – mache erhalten nur einen neuen Namen.

Die Arbeit wird sich in der Zukunft verändern. Was bedeutet die Digitalisierung für die Beschäftigten? Welche Herausforderungen kommen auf sie zu? Muss alles technisch mögliche wirklich umgesetzt werden?

Diese Gesichtspunkte und viele mehr wollen wir in unserer Sendereihe behandeln. Expert*innen und Betroffene werden zu Wort kommen.


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