Freitag, 9. November 2018

Die unvollendete Revolution

100 Jahre Novemberrevolution 1918 

 Revolutionäre Matrosen und Zivilisten demonstrieren auf dem Kaiser-Franz-Josef-Platz (heute Bebelplatz) Unter den Linden.


Sie erkämpften das Ende des Krieges. Sie erkämpften die Menschenrechte: das Wahlrecht für Frauen, die Pressefreiheit, das Recht, die Meinung frei zu äußern, die Anerkennung der Gewerkschaften, die in der Verfassung garantierte Koalitionsfreiheit. Sie erkämpften den Achtstundentag, das Tarifvertragsrecht und die schrittweise Abschaffung der privaten Arbeitsvermittlung einschließlich des Verbots der Leiharbeit. Sie erkämpften die Republik.

Revolution und Gegenrevolution

Der Kampf der Rätebewegung für eine andere, gerechtere Gesellschaft und ihre blutige Niederschlagung wurden bis heute nicht vollständig aufgearbeitet. Nach dem offiziellen Geschichtsbild war es zur Einführung der parlamentarischen Demokratie mehr oder weniger notwendig gewesen, die Revolution mit weitergehenden Forderungen, wie die der Unterdrückung des Militarismus, der Sozialisierung großen Kapitals und durchgreifender Demokratisierung auch in den Betrieben, brutal niederzuschlagen.

Wir sehen das anders. Gerade weil die Novemberrevolution eine unvollendete Revolution blieb, war die Republik von Anfang an in Gefahr, von ihren Gegnern zerstört zu werden. Die Freikorps, die die Revolution mit bestialischer Brutalität niederschlugen und allein in Berlin über tausend nur dürftig bewaffnete Revolutionäre mit schwerer Artillerie, Flammen-, Minenwerfern und bei Fliegerangriffen ermordeten, bildeten bald eine Säule der Nazibewegung.

Die Revolutionäre von 1918 waren kein kleines Häufchen von Krawallmachern, die die Diktatur einer Minderheit über eine Mehrheit anstrebten, es handelte sich vielmehr um eine breite Massenbewegung mit dem Ziel, die Ausbeutung abzuschaffen und alle Menschen am gesellschaftlichen Reichtum zu beteiligen. Nicht zuletzt war es eine gigantische Massenbewegung, die für alle Zeiten Schluss machen wollte mit Militär und Massensterben.



In jedem Dorf wird der Toten des Ersten Weltkrieges gedacht. Wer erinnert aber an diejenigen, die diesen Krieg beendeten? Die Revolutionäre von 1918/19 waren Himmelsstürmer. Tausende sind ermordet worden. An jeden einzelnen von ihnen sollte erinnert werden. Ihre beste Würdigung ist der Einsatz für die Ziele dieser unvollendeten Revolution: Demokratie auch in den Betrieben und das Ende von Ausbeutung, Militarismus und Krieg.

3. Pogromnacht 9. November 1938

Wir glauben nicht, dass die jährliche Erinnerung an die Reichspogromnacht von 1938 am 9. November die Erinnerung an die Revolution von 1918/19 am selben Tag ausschließt. Im Gegenteil: Wer angemessen an die Judenpogrome erinnern will, muss an die Zerstörung der Republik 1933 erinnern, die schon mit der blutigen Niederschlagung der Revolution 1918/19 begann. Die Machtübergabe an Hitler 1933 war die Vollendung der Gegenrevolution, völker- und massenmörderische Menschheitsverbrechen waren die Folge und der Antisemitismus von Beginn an Teil des konterrevolutionären Programms. 1933 waren die Gegenkräfte auch des Antisemitismus niedergeworfen, 1938 die Gewerkschaften und Arbeiterparteien längst verboten, alle demokratischen Rechte längst beseitigt.

4. Der Schwur von Buchenwald

Der Zweite Weltkrieg endete mit der vollständigen Kapitulation Deutschlands. Die Siegermächte – die Sowjetunion, die USA, Großbritannien und Frankreich – hatten Deutschland vom Faschismus befreit. Die Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald schworen: »Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.« Das waren die Forderungen der Revolution von 1918/19. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollten nie mehr von Großkapital und Militarismus bestimmt werden.
Bildergebnis für novemberrevolution 1918


5. Sozialisierung

Über zwei Drittel stimmten 1946 in Hessen für die Überführung von Bergbau, Eisen- und Stahlerzeugung sowie Energiewirtschaft in Gemeineigentum und in Sachsen für die Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher. In Sachsen und in der übrigen von der Sowjetunion besetzten Zone, der späteren DDR, wurden die Betriebe der Nazi- und Kriegsverbrecher enteignet.

Die Bundesrepublik behielt die Kapitalherrschaft bei. Seit 1990 feiert sie ihre Ausdehnung auf das Gebiet der DDR jährlich am 3. Oktober. Frankreich feiert in jedem Jahr am 14. Juli, dem Tag des Sturms auf die Bastille, die Geburtsstunde der Republik. Deutschland feiert den »Tag der Einheit«.
Die Forderung der Novemberrevolution nach Sozialisierung des großen Kapitals ist so aktuell wie vor 100 Jahren. Wenn es darum geht, die Atomkraftwerke abzuschalten, wenn es darum geht, die Erderwärmung aufzuhalten und wenn wir abrüsten wollen, haben wir als Gegner die Energie-, Auto- und Rüstungskonzerne. Muss das immer so weitergehen, dass uns die großen Konzerne im Wege stehen? Diese Konzerne hat noch nie der Erhalt von Arbeitsplätzen interessiert. Ihre Beschäftigten nutzen sie als Geiseln. Wäre es nicht an der Zeit, für eine Wirtschaftsordnung zu kämpfen, in der nicht mehr Privatinteressen entscheiden und die Garantie eines zumutbaren Ersatzarbeitsplatzes für denjenigen gegeben wird, der seinen Arbeitsplatz verliert?

6. Mitbestimmung

180.000 Betriebsräte können in den Betrieben nur deswegen gewählt werden, weil die erste gesetzliche Grundlage dafür in der Novemberrevolution erkämpft wurde. 100.000 Menschen demonstrierten 1920 während der Verabschiedung des Betriebsrätegesetzes vor dem Reichstag für sehr viel weiter gehende Rechte der Betriebsräte, vor allem auch für Mitbestimmung in wirtschaftlichen Angelegenheiten. Die Sicherheitspolizei – speziell für die Aufstandsbekämpfung gebildet und von Industrieunternehmen und Banken mitfinanziert – schoss in die Menge. 42 Menschen starben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in zahlreichen Bundesländern Gesetze beschlossen, die für Betriebsräte weitreichende Mitbestimmungsrechte festschrieben, auch in wirtschaftlichen Angelegenheiten. Diese Gesetze erfüllten das, was 1920 vergeblich gefordert worden war. Doch 1952 fegte der Bundestag mit der Verabschiedung des Betriebsverfassungsgesetzes alle weitergehenden Mitbestimmungsrechte der Bundesländer wieder hinweg. Den Streik gegen diesen Gesetzentwurf erklärte das Bundesarbeitsgericht für rechtswidrig, so dass wir bis heute auch für das Recht auf politischen Streik kämpfen müssen.

Die Industriegewerkschaft Metall fordert auch in der Neufassung ihrer Satzung von 2016 »die Erringung und Sicherung des Mitbestimmungsrechts (…) im Betrieb und Unternehmen und im gesamtwirtschaftlichen Bereich durch Errichtung von Wirtschafts- und Sozialräten« und die »Überführung von Schlüsselindustrien und anderen markt- und wirtschaftsbeherrschenden Unternehmungen in Gemeineigentum«. Es sind diese beiden Forderungen zusammen, die über die Zwänge marktwirtschaftlicher Konkurrenz hinausweisen. In den praktischen Auseinandersetzungen spielen sie kaum eine Rolle.

7. Gleichstellung der Frauen

Mit der Revolution erreichten die Frauen das Wahlrecht. Aber in die Arbeiter- und Soldatenräte wurden Frauen nur ausnahmsweise gewählt. Und in den Parlamenten blieb der Frauenanteil in der Weimarer Republik unter zehn Prozent. Mit der Demobilisierungsverordnung von Ende 1918 wurden Frauen aus den Betrieben verdrängt. Daran waren auch die Betriebsräte beteiligt. Die nicht umgesetzten Forderungen wie Recht auf Arbeit und Vergesellschaftung privater Haus- und Sorgearbeit behindern bis heute die in der Verfassung garantierte Gleichstellung.
Bildergebnis für novemberrevolution 1918


8. Das Vergangene kehrt zurück

Die erwerbstätigen Menschen arbeiten in Deutschland ganz überwiegend als abhängig Beschäftigte. Sie haben nur ihre Arbeitskraft, von deren Verkauf sie leben.
Viele leben in großer Unsicherheit. Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen, die bisher nur als menschliche Tätigkeiten denkbar waren, bedroht die Existenzgrundlage. Viele haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Wer Arbeit hat, arbeitet immer häufiger nicht mehr in einem sogenannten Normalarbeitsverhältnis: Immer weniger Unternehmen sind tarifgebunden, immer mehr Beschäftigte haben befristete Arbeitsverträge, eine Million Menschen arbeiten in Leiharbeit. Viele fürchten Armut im Alter, weil das Einkommen nicht für den Aufbau einer existenzsichernden Rente reicht. Viele fürchten, ihre letzten Lebensjahre in einem Pflegeheim verbringen zu müssen.

Abhängig Beschäftigte arbeiten fremdbestimmt. Sie entscheiden nicht darüber, was gearbeitet wird. Sie entscheiden nicht, wieviel und wo investiert wird. Sie entscheiden nicht über die Verteilung der Gewinne, die sie erarbeitet haben. Die Demokratie hört vor den Betriebstoren auf. Ob ihre Tätigkeiten der Digitalisierung zum Opfer fallen werden, entscheiden nicht die abhängig Beschäftigten. Ob Arbeitsbereiche ausgegliedert werden, entscheiden nicht die abhängig Beschäftigten. Über ihre Köpfe hinweg werden für die ausgegliederten Tätigkeiten auf einen Schlag Lohn, Arbeitszeit und alle anderen Arbeitsbedingungen zerstört, die zuvor über Jahrzehnte erkämpft wurden. Die abhängig Beschäftigten haben nichts zu sagen, wenn ein Betriebsteil oder der ganze Betrieb, in dem sie arbeiten, stillgelegt oder eingeschränkt wird. Die abhängig Beschäftigten haben nichts zu sagen, wenn über Massenentlassungen entschieden wird. Das Unternehmen entscheidet allein. Je mehr es um unsere Existenzgrundlagen geht, desto weniger haben wir zu sagen.

Das Grundgesetz legt zwar fest, dass die Bundesrepublik Deutschland ein »demokratischer und sozialer« Rechtsstaat ist. Ist aber ein Land demokratisch, wenn die Demokratie vor den Betriebstoren aufhört? Ist ein Land sozial, wenn soziale Unsicherheit und Existenzangst zunehmen oder wenn abhängig Beschäftigte verächtlich gemacht werden, weil sie erkämpfte Besitzstände verteidigen? Der Kapitalismus ist die Ursache für die wachsende soziale Unsicherheit und Existenzangst. Sie sind der Nährboden, auf dem rechte und rechtsextreme Bewegungen gedeihen. Der Einzug der AfD als stärkste Opposition in den Bundestag zeigt: Das Vergangene kehrt zurück.

Die in der Novemberrevolution erkämpften Rechte müssen verteidigt werden. Weil die gegensätzlichen Interessen von Kapital und abhängig Beschäftigten heute ebenso wie vor 100 Jahren den Alltag prägen, geht es um eine konsequente Wahrnehmung der eigenen Interessen durch die abhängig Beschäftigten – als Gewerkschaftsmitglieder, als Betriebsratsmitglieder und parteipolitisch.

9. Abrüsten

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten Remilitarisierung, Aufrüstung und die Stationierung von Atomwaffen nicht verhindert werden. Seit der Durchsetzung der deutschen Einheit werden deutsche Soldaten in Auslandseinsätze geschickt. Seitdem »wird Deutschland auch am Hindukusch verteidigt«. Jetzt sollen die Rüstungsausgaben auf zwei Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) angehoben werden. Wir unterstützen den Aufruf:  „Abrüsten statt Aufrüsten“. Der Kampf gegen Militarismus und Krieg ist heute so aktuell wie vor 100 Jahren.


Quelle: http://1918unvollendet.blogsport.eu/

16 Kommentare:

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    1. “Those who cannot remember the past are condemned to repeat it”

      George Santayana

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  2. Mich interessiert es. Und ich finde es ein bißchen komisch, dass man heute an jeder Klotür mit irgendeinem westlich-abendländischen Wertequatsch zugetextet wird - aber wenn jemand an die Leute erinnert, die in unserem Land tatsächlich für Demokratie und Menschenrechte gekämpft und dafür mit ihrem Leben bezahlt haben, dann interessiert das keinen. Das Problem ist, dass die sogennnte bürgerliche Mitte zugeben müßte, dass die deutsche Demokratie von Sozialisten und Kommunisten erkämpft wurde, nicht von ihr. Deshalb interessiert das keinen.

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    1. Die sogenannte bürgerliche Mitte interessiert sich für vegane, migrantenfreie Kitas und den nächsten SUV, nicbt dafür ob ihr Tofuverkäufer fremdbestimmt arbeitet oder nicht.
      Aktuelle Wahlergebnisse zeigen, dass sich jenseits der Mitte auch nur wenige dafür interessieren. Die Politiker haben sich in genau dem Sinne am Wochenende auch nur feist auf die Schultern gekloppt, weil so schön Frieden ist, mit Erdogan und Trump, Abrüstung war da offenbar kein Thema.

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  3. Na ja, Herr Marley...was anders Denkende bis heute durch Sozialisten und Kommunisten erleiden müssen (Venezuela, Ecuador, Nordkorea) interessiert Sie auch ? Oder die 100 Millionen Tote die mit dieser Ideologie ín Kontakt gekommen sind ??

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    1. Jacob Marley hat ja eigentlich nicht behauptet, dass Sozialisten und Kommunisten nie irgendwo Verbrechen begangen hätten. Er hat hat gesagt, dass sie "in unserem Land tatsächlich für Demokratie und Menschenrechte gekämpft und dafür mit ihrem Leben bezahlt haben" - und mit dem Hinweis auf Venezuela und Ecuador und Nordkorea dürfte das schwer zu widerlegen sein. Was die angeblichen Schandtaten der Linken betrifft, möchte ich auf Emil Julius Gumbel hinweisen, der 1922 ein Buch mit dem Titel "Vier Jahre politischer Mord" veröffentlicht hat. Er weist dort nach, dass es während der Zeit, von der wir hier sprechen, in Deutschland 354 von Rechten begangene Morde gegeben hat, die mit insgesamt 90 Jahren Haft bestraft wurden. Bei den Linken waren es 22 Morde, aber insgesamt 248 Jahre Haft und überdies 10 Hinrichtungen. Ich denke, das sagt alles.

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    2. Ich möchte noch hinzufügen, dass das, was unser Anonym vom 15. Nov. um 23.24 gesagt hat, selbst im heutigen Freistaat Bayern, der ja weißgott nicht von Sozialisten oder Kommunisten regiert wird, sogar meine Kinder in der Schule gelernt haben. Manche Dinge sind halt einfach so wahr, dass sie auch unter der Ägide eines Ministerpräsidenten Seehofer oder Söder wahr bleiben müssen.

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  4. Die Akteure der gescheiterten Räterevoltion, Arbeiter- und Soldatenräte, die revolutionären Obleute aus den Berliner Betrieben, die Intellektuellen und die vielen Menschen wollten, daß Schluß ist mit einem verbrecherischen Krieg, der 17 Milliionen Tote gekostet hat. Sie wollten, daß die Anstifter und Profiteure des Krieges bezahlen und für sich selbst ein menschenwürdiges Leben.

    Die Rolle der Sozialdemokratie, angefangen von der Bewilligung der Kriegskredite 1914 bis hin zum Pakt mit den alten Eliten aus Induistrie und Militär und der politischen Verantwortung für die ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht um eine soziale Redvolution zu verhindern, ist bis heute noch völlig unaufgearbeitet.

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    1. Richtig! Wer sich das eher erbärmliche, aber immerhin vorhandene Eisner-Denkmal am Oberanger in München ansieht, das übrigens unpassenderweise vor der SPD-Parteizentrale steht, der kann dort einen Satz aus der Ausrufung des Freistaates Bayern lesen, den ich im entscheidenden Moment gern mal von Herrn Schröder oder Frau Merkel gehört hätte, aber leider nicht gehört habe: Jedes Menschenleben soll heilig sein. Das wäre der Teil unserer Geschichte auf den wir in Deutschland stolz sein und uns besinnen könnten. Aber das interessiert halt keinen, weil sich dann jeder fragen müsste, ob er auf der richtigen Seite steht. Stattdessen haben unsere Regierungen die Bundeswehr lieber in mindestens ein Dutzend (teilweise illegaler) Kriege geschickt, von denen die Bevölkerung nicht mal weiß, dass es sie gibt; und damit auch garantiert keiner auf die Idee kommt, darüber nachzudenken, streuen die Medien hin und wieder das Gerücht, die Luftwaffe hätte nicht mal mehr ein Flugzeug, das fliegt. Es ist eine Schande!

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  5. Ich glaube, nicht einmal dann, wenn das seltsame "mit dieser Ideologie in Kontakt gekommen" so zu verstehen ist, dass man die Opfer des weissen Terrors und des Zweiten Weltkrieges miteinrechnet, was eigentlich nur Rechtsradikale tun, wird man auf 100 Millionen kommen. Vielleicht sollte Anonym nochmal die Zuverlässigkeit seiner Quellen überprüfen. Oder hat er da auch Leute gemeint, die "mit dieser Ideologie in Kontakt gekommen" und anschließend an einem Herzinfarkt, einer Lungenentzündung, an Krebs, Blutvergiftung, Paralyse, Altersschwäche etc. gestorben oder beim Scheibenputzen aus dem Fenster gefallen etc. etc. sind. - In diesem Fall wäre die Zahl vielleicht halbwegs realistisch.

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  6. https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarzbuch_des_Kommunismus#Liste_von_Opferzahlen_und_Massenverbrechen

    Jacob Marley = Gulagleugner ?

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    1. Ich bin weder ein Gulasch- noch ein Gulagleugner. Mir scheint allerdings, dass deine Quelle nicht besonders seriös ist. Hättest du den Wikipedia-Eintrag genauer gelesen, wärest du auf eine ähnliche Kritik gestoßen, wie ich sie bereits angedeutet habe: "Massenhafte Hungertode von etwa 11 Millionen seien nicht mit etwa 1,5 Millionen in Arbeitslagern umgekommenen und etwa 800.000 Exekutierten gleichzusetzen. Nur wenn man alle verschiedenen Todesursachen addiere, gelange man zu höchstens 15 Millionen [statt der angegebenen 20 Millionen] sowjetischen Opfern von 1917 bis 1953." Die Mitautoren des Schwarzbuchs - heißt es - hätten sich u.a. deshalb von der Veröffentlichung distanziert, und dem Autor habe man vorgeworfen, er sei von der Zahl 100.000.000.000 "besessen" gewesen.
      Aber wie dem auch sei - in dem Blog-Beitrag, um den es hier geht, ist von einer unblutigen Revolution die Rede, die in 1918 Deutschland stattgefunden hat. - Verstehst du? Nicht in Russland, nicht China, nicht in Kambodscha! - In Deutschland! Alemagne! Made in Germany! Do you understand! In Germania! Capito? Oder ist das zu kompliziert für dich?

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  7. Ich glaube nicht, dass der Herr Marley ein Gulagleugner ist. Vermutlich läuft dass bei ihm eher unter "Zeitgeist" und Maos Großer Sprung oder der Holodomor unter "Try und Error" :-)

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    1. Das ist eine von den üblichen Gemeinheiten, wie man sie von rechten Demagogen kennt. Ich würde nicht so leicht auf die Idee kommen, zu unterstellen, die Massenmorde der Nazis liefen bei Deutschlands Konservativen unter "Trial and Error". Aber wer keine Argumente hat, der sondert halt sowas ab.

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  8. "Wäre es nicht an der Zeit, für eine Wirtschaftsordnung zu kämpfen, in der nicht mehr Privatinteressen entscheiden und die Garantie eines zumutbaren Ersatzarbeitsplatzes für denjenigen gegeben wird, der seinen Arbeitsplatz verliert?"

    Ich frage mich immer, warum Menschen die solche Forderungen stellen nicht einfach sich andere gleichdenkende Personen suchen und Kollektive nach ihren Vorstellungen gründen. Stattdessen wird nur rumgeheult und immer auf das böse "Kapital" gedeutet (egal wie groß dass Kapital letztlich ist). Baut doch selber mal was auf,seid kreativ, statt rumzuheulen und immer nur auf andere zu zeigen.

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  9. Aufbauen statt rumheulen? Dass ich nicht lache! Wer schreit denn immer, dass der Staat sich nicht einmischen darf, solange das Geschäft läuft, um dann rumzuheulen, dass derselbe Staat sie mit Milliarden Steuergeldern retten muss, wenn sie ihre systemrelevanten Unternehmen gegen die Wand gefahren haben? Ich bestimmt nicht. Das sind die Helden deines kapitalistischen Aufbaus und Leute wie du. Meinetwegen könnten die ruhig vor die Hunde gehen, wie das Gesetz ihres freien Marktes es befiehlt. Aber da hat die Kreativität dann ein Ende. So schaut's aus.

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