Samstag, 30. Januar 2016

Goodbye MPL

Letzter Tag am Marienplatz


Vor wenigen Tagen entstanden: ein letztes Foto der Filiale am Marienplatz

Heute ist für viele Beschäftigte am Marienplatz der letzte Arbeitstag - und nicht nur dort.
Via Presse wurde der Eindruck suggeriert, dass es "keine Kündigungen" gegeben habe, dass 52 Beschäftigte an andere Standorte in München "ausgelagert" würden und dass 33 Kolleginnen und Kollegen "freiwillig" gehen bzw. ihre Arbeitsverträge nicht verlängert werden sollten.

Tatsächlich wurde bis auf ganz wenige Ausnahmen der gesamte Personalbestand der Filiale Marienplatz abgebaut - aber verteilt auf den ganzen Standort München, der als  e i n  Betrieb gilt.

Montag, 25. Januar 2016

"Ich brauche ein Buch!"

Die Filiale am Marienplatz als literarischer Ort




Die - wenn auch nur temporäre - Schließung der Hugendubel-Filiale am Marienplatz in München markiert nicht nur für das Unternehmen, sondern für den deutschen Buchhandel insgesamt eine Zäsur. Obwohl die Filiale 2017 verkleinert wieder eröffnet werden wird, so wird es doch nicht mehr das große Bücherkaufhaus am wichtigsten Platz der Stadt sein.

Diese Buchhandlung war aber nicht nur ein Ort, an dem sich interessierte Leserinnen und Leser im riesigen Bücherangebot verlieren konnten und ein Ort, an dem Bücher ver- und gekauft wurden.
Ein literarisch versierter Kollege wies uns darauf hin, daß diese Filiale auch ein  l i t e r a r i s c h e r  Ort ist -  nämlich im Text "Ich brauche ein Buch", mit dem sich der bekannte Schriftsteller und Schauspieler Joachim Meyerhoff  2013 für den Ingeborg-Bachmann-Literaturpreis beworben hat.

Die Infoblog-Redaktion bedankt sich ganz herzlich für den Hinweis und bringt im folgenden diesen hochinteressanten Text.(Die Bilder zeigen Münchener Autoren und Autorinnen bei der "Poet´s Corner"- Solidaritätsaktion vom 27.2.2015 auf Marienplatz, bei der sie sich  für den Erhalt der Filiale und unserer Arbeitsplätze einsetzten).

"Trotz der vielen Menschen, die sich durch die mehrstöckige Buchhandlung am Münchner Marienplatz schoben, trotz ihrer wegen der Hitze im Inneren aufgeknöpften Wintermäntel und voluminös klaffenden Daunenanoraks und trotz der sehr tief, nur auf Kniehöhe, angebrachten Regalablage, sah ich den aufrecht positionierten, glänzend schwarz eingeschlagenen Fotoband schon von Weitem.

Samstag, 23. Januar 2016

Lörrach, Saarbrücken, Karlsruhe, Erfurt, Hamburg, Goslar, Gießen

 Heute letzter Tag in sieben Hugendubel-Filialen bei Karstadt



Für die Beschäftigten in den Hugendubel-Filialen bei Karstadt in Lörrach, Saarbrücken, Karlsruhe, Erfurt, Hamburg, Goslar, Gießen ist es heute ihr letzter Arbeitstag - alle genannten Filialen schließen.


Die Infoblog-Redaktion wünscht den betroffenen Kolleginnen und Kollegen alles Gute für die Zukunft!

Montag, 18. Januar 2016

Biedermänner und Brandstifter

Rechtsparteien und Neofaschismus in der BRD


Transpi3

In der Bundesrepublik haben rechte und neofaschistische Kräfte Zulauf. Wie in der Weltwirtschaftskrise nach 1929 werden sie zum Teil systematisch gefördert, erhalten Platz in Massenmedien und werden als mögliche Herrschaftsreserve aufgebaut. Zudem zeigt sich: In diesem Land existiert ein »tiefer Staat«, der mit für die organisatorische und politische Lenkung solcher Kräfte bis hin zum Terrorismus sorgt. Die Vorgänge um den »Nationalsozialistischen Untergrund« oder um das NPD-Verbotsverfahren lassen offenkundig lediglich die Spitze des Eisbergs erkennen.


Es kann aber nicht nur um Aktionen gegen Rassisten und Neofaschisten, gegen die Verbreitung ihrer Ideologie gehen. Faschismus ist Fleisch vom Fleisch des Kapitalismus. Die Rechtsentwicklung hat ihren Ursprung dort, wo sozialer Rassismus die Leitschnur des Handelns ist – in Konzern- und Bankzentralen, in politischen Hauptquartieren und den Chefetagen der Medien. Sie glaubten sich nach 1990 von allen Hemmungen gegen die da unten befreit und feierten jede Demontage von sozialen und demokratischen Rechten als »Reform«. Nationalistischer Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und chauvinistische Hetze ergänzen diese Politik seit jeher. Die Kombination von beidem wirkt systemstabilisierend. In der gegenwärtigen Krise wird der Übergang zu autoritären Herrschaftsformen systematisch betrieben.


Die Infoblog-Redaktion freut sich, zu diesem Themenkomplex einen kompetenten Autor gewonnen zu haben, der diese unheilvolle historisch-politische Entwicklung in einer neuen mehrteiligen Serie analysiert.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Der Betriebsrat informiert:


Liebe Kolleginnen und Kollegen,


in unserer letzten Betriebsversammlung am 11. November haben Belegschaft und Betriebsrat die Frage nach Sinn oder Unsinn befristeter Arbeitsverträge aufgeworfen und eine Rückkehrregelung für die befristet beschäftigten Kollegin­nen und Kollegen gefordert, die Ende Januar die Firma verlassen müssen.


In einem Offenen Brief haben wir anschließend den Ar­beitgeber aufgerufen, sich mit uns hierüber zu beraten. Die Geschäftsleitung zeigte dazu rasch ihre Bereitschaft. So konnte noch Anfang Dezember ein Gespräch stattfinden, das von beiden Seiten sehr offen, sachlich und konstruktiv geführt wurde.


Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens lehnt unser Arbeitgeber es zwar ab, gegenwärtig schrift­liche Aussagen zu treffen oder gemeinsame Erklärungen mit dem Betriebsrat abzugeben. Er hat jedoch betont, Hugendubel sei bemüht, bei der Neubesetzung von Stellen im Bedarfsfall auf vormals befristet beschäftigte Kolleg­innen und Kollegen zurückzugreifen.

Wir betrachten dies als einen Schritt in die richtige Rich­tung,

den wir sehr begrüßen.

Montag, 11. Januar 2016

Vier neue Blogs

ver.di-Aktive bei Real, VdK, Wo-Wi und GfK sind online!


"Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist, schrieb Victor Hugo.
Die gewerkschaftliche Blogger-Bewegung wächst weiter.

Wir stellen hier vier neue Infoblogs von ver.di-Aktiven vor:

Freitag, 8. Januar 2016

Kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun

XXI. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz 2016


 

"Es rettet uns kein höheres Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun!"  Jene bekannte Zeile aus der "Internationale" ist das Motto der diesjährigen XXI. Rosa-Luxemburg-Konferenz, die an diesem Wochenende in Berlin stattfindet - zum Gedenken an die von reaktionären Militärs und unter Billigung des sozialdemokratischen Kriegsministers Noske ermordeten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.


Vervielfältigen sich die Krisen des Kapitalismus hin zu einer Krise der gesamten Gesellschaft? Was 2007 als Hypotheken- und Finanzkrise in den USA begann, wurde zu einer weltweiten Wirtschaftskrise, die bis heute nicht überwunden ist. Im Gegenteil: Das Jahr 2015 war in Europa zunächst beherrscht vom Vorgehen der EU unter Führung Deutschlands gegen den Versuch der griechischen Regierung, die schlimmsten Auswüchse der auferlegten Kürzungspolitik zu mildern. In der zweiten Jahreshälfte erreichten Hunderttausende Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Nahen und Mittleren Osten sowie denen Nordafrikas Europa – eine direkte Folge des von NATO und EU ausgeübten Staatsterrorismus von Libyen bis Afghanistan.

Mittwoch, 6. Januar 2016

Mein guter Vorsatz für 2016:

Vom Konsumenten zum Produzenten!


Den Jahresbeginn möchten wir als Anlass nutzen, um einen Aufruf
an alle unsere Leserinnen und Leser zu starten:



Über 900 Beiträge könnt Ihr mittlerweile hier im Infoblog  finden.  Anonym, frei zugänglich und ohne Zensur (außer der Netiquette, die wir zu beachten bitten). Denn eines ist klar: an Themen mangelt es uns nicht. 

Montag, 4. Januar 2016

Wofür wir stehen



 


Gemeinsames Handeln macht stark. In der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di schließen sich Frauen und Männer zusammen, um ihre beruflichen, sozialen und wirtschaftlichen, ihre kulturellen und gesellschaftspolitischen Interessen zu vertreten. Ob sie sich in Erwerbsarbeit oder Erwerbslosigkeit, in Bildung und Ausbildung oder im Ruhestand befinden: ver.di ist ihre gemeinsame Gewerkschaft in den Dienstleistungen, der dienstleistungsnahen Industrie, den Medien, der Kultur und der Bildung.


Entstanden als Selbsthilfe-, Bildungs- und Kampforganisation im Konflikt von Lohnarbeit und Kapital engagieren sich die Gewerkschaften für menschenwürdige Arbeits-und Lebensbedingungen, materielle Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe. Um diese Ziele zu erreichen, handeln wir solidarisch und entfalten dadurch Gegen- und Gestaltungsmacht zugleich.


Gemeinsam stellen wir der Macht der Arbeitgeber die Macht der in ver.di organisierten Menschen gegenüber. In Tarifverträgen regelt ver.di die Lohn- und Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Branchen, meist auf dem Weg über Verhandlungen und wenn nötig auch über Arbeitskampf und Streik.

Freitag, 1. Januar 2016

Welcome 2016 !



"... alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."

Karl Marx, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie (1844)


Für ein solidarisches und kämpferisches Neues Jahr 2016!