Was wird aus den Beschäftigten?
Ein wichtiges Signal für das Unternehmen Hugendubel, den stationären Handel in der Münchener Innenstadt und die Buchbranche insgesamt: die große Buchhandlung am Marienplatz kann bleiben, allerdings reduziert von 3600 m² auf 1200 m² und nach einem Total-Umbau erst wieder ab Sommer 2017. Am Vormittag informierte man die MPL-KollegInnen. Nina Hugendubel verkündete es zusammen mit ihrem Bruder in der Zentrale persönlich. In der Belegschaft breitete sich Erleichterung aus. Also alle gerettet?
Wohl kaum. Maximilian Hugendubel bat gegenüber der Presse bereits um "Verständnis", daß die in GL-Augen überzählige Belegschaft nicht fast 2 Jahre zwischengeparkt werden kann. An der Absicht, am Standort München 65 Vollzeitstellen abzubauen, wird sich nichts ändern. Das aufgelegte Freiwilligen-Programm ist für die meisten älteren MitarbeiterInnen durch die Kappung bei Rentennähe nicht attraktiv. Es wird daher also mit voller Wucht die befristet Beschäftigten treffen und es wird viel mehr betriebsbedingte Kündigungen geben als jetzt gegenüber der Presse suggeriert wurde.
Spannend ist auch die Frage nach dem Stachus-Umbau. "Die beste Buchhandlung Europas", so die GL noch vor wenigen Monaten, sollte entstehen. In den nächsten Wochen schließt sich das Zeitfenster für Umbaumaßnahmen. In der Info-Veranstaltung am kommenden Mittwoch werden derartige Fragen durch die Hugendubels und die GL vermutlich ausgeklammert werden. Man möchte ja die gute Stimmung nicht stören. Wenn dann das Freiwilligen-Programm abgelaufen ist und die ersten betriebsbedingten Kündigungen rausgehen, könnte es für einige KollegInnen ein böses Erwachen geben.