Donnerstag, 31. Oktober 2013

Hilf dir selbst ...

Eine andere Art des Exorzismus

Die Undercover-Boss-Satire hier im VER.DI-Blog war eine Glanzleistung – und dem Verfasser sei ganz herzlich dafür gedankt. Mir als Katholiken vom etwas älteren Schlag hat selbstverständlich vor allem die Idee gefallen, am Schluss den Erzengel Michael auftreten zu lassen. Dieser wird dort quasi zum Vollstrecker eines göttlichen Strafgerichts: er löst den Interessenkonflikt zwischen Lohnarbeit und Kapital durch Teufelsaustreibung – und dies ist bestimmt keine schlechte literarische Lösung.


Aber an genau dieser Stelle (so weiß gewiss auch der Autor des Undercover-Boss) scheiden sich die Wege zwischen Literatur und Realität. Wenn es in der wirklichen Welt mit dem Arbeitgeber gar nicht mehr klappt, ist eine andere Art des Exorzismus angesagt: jene profanere, prosaischere, popeligere - und völlig engellose - Variante, bei der schrecklich viele Menschen in schicken Westen und mit bunten Fahnen auf der Straße stehen und einen infernalischen Lärm machen.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Erst saniert - dann ausrangiert?


 Marienplatz - ade?


Anfang Oktober fand in der Filiale Marienplatz in München eine Mitarbeiterveranstaltung statt. Anwesend waren unter anderem Herr Nitz von der Geschäftsleitung.
Thema des Abends: die Spekulationen, die sich im Moment um den Marienplatz ranken.

Der Vermieter dieser Immobilie möchte die Fassade neu renovieren lassen und gleichzeitig das Haus von oben bis unten sanieren. Dies kann allerdings nur mit einer kompletten Schließung der Filiale funktionieren. Im Raum steht eine Schließung von möglicherweise über einem (!) Jahr.

Montag, 28. Oktober 2013

WELTBILD-Beschäftigte demonstrieren gegen Job-Vernichtung

Solidaritäts-Erklärung der HSC-Beschäftigten

Samstag nachmittag demonstrierten rund 200 WELTBILD-MitarbeiterInnen in Augsburg gegen das Outsourcing des Customer-Care-Centers (CCC) von WELTBILD. Die Geschäftsführer Carel Halff und Dr. Martin Beer wollen den gesamten Kundendienst an Fremdfirmen übertragen, um Kosten zu sparen – ohne Rücksicht auf Beschäftigte oder KundInnen. Belegschaft, Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di stemmen sich mit aller Kraft gegen diese Pläne und zeigen hier: "Wir sind bereit, um unsere Arbeitsplätze zu kämpfen!"

Start an der City-Galerie am Willy-Brandt-Platz

Samstag, 26. Oktober 2013

"Kämpft um Eure Arbeitsplätze!"

Statement einer ehemaligen HSC-Kollegin
 
Folgender Aufruf ist heute als Kommentar einer ehemaligen HSC-Kollegin hier im Infoblog zu lesen. Er bringt die Situation auf den Punkt: vielen KollegInnen im HSC, aber auch am Stachus, am Marienplatz, bei New Media und bundesweit in vielen anderen Abteilungen und Filialen scheint der Ernst der Lage immer noch nicht klar zu sein.
 
"Ich bin echt geschockt, dass auf diesem Blog nicht mehr Aufruhr herrscht. Ich habe 2 1/2 Jahre im HSC gearbeitet, bin jetzt bei Weltbild und bin voraussichtlich bald ohne Job. Und ganz ehrlich, Leute, und das meine ich von ganzem Herzen, denn ich hatte im HSC einige ganz tolle Kollegen:
Kommt in die Pötte!!! Die Arbeit im HSC ist sehr ähnlich wie die Arbeit im CCC bzw. in der Fachabteilung, in der ich seit nun 10 Jahren arbeite (Juhuuu, ich krieg Kündigung und die besten Glückwünsche gleichzeitig... doll) Unsere Abteilung wurde innerhalb von 1 Woche ausgelagert! 1 Woche!!!! Erst kam einer, der sich 2 Tage angeschaut hat, was wir machen, dann wurden die Dienstleister 2 Tage geschult und nochmal 2 Tage später hatten die ihre Finger schon drin, und wir sitzen da und dürfen nur noch die Scheiße ausbaden, die die verbockt haben.. Wiegt euch nicht zu sehr auf der sicheren Seite... die lächeln und lügen euch ins Gesicht und dann ist das Thema durch! Also, Hintern hoch und kämpft um eure Arbeitsplätze!"
 
 
Deshalb: heute um 14:30 Uhr Demo in Augsburg!
 
Wir ziehen vom Willy-Brandt-Platz (City-Galerie) zum Augsburger Dom.
 
"Schlafen kann ich, wenn ich tot bin!"
 
(Rainer Werner Fassbinder)

Freitag, 25. Oktober 2013

Trauermarsch von der City-Galerie Augsburg zum Dom: WELTBILD verliert sein Gesicht

WELTBILD verliert sein Gesicht" – Unter diesem Motto demonstrieren die Beschäftigten der Verlagsgruppe WELTBILD am


Samstag, 26.10.2013
um 14:30 Uhr
ab Willy-Brandt-Platz 
(City-Galerie)
 

 

Die Geschäftsführer Carel Halff und Dr. Martin Beer wollen den WELTBILD-Kundendienst (CCC) komplett outsourcen. Damit werden rund 140 tariflich bezahlte Arbeitsplätze in Augsburg vernichtet. Zukünftig sollen sich Dienstleister u. a. in Leipzig um die WELTBILD-KundInnen kümmern.

Betriebsrat und Belegschaft haben in den letzten Wochen mehrfach das Gespräch mit der Geschäftsführung gesucht, um alternative Konzepte zu prüfen. Die Beschäftigten wollen das CCC optimieren, um die KundInnen ideal zu bedienen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Allein: Carel Halff und Dr. Martin Beer hören nicht zu.

Stattdessen hat die Geschäftsführung jetzt das Arbeitsgericht angerufen, um den Betriebsrat in Verhandlungen über Abfindungen zu zwingen. Aus Sicht des BR und der Gewerkschaft sind Kündigungen das allerletzte Mittel. Bevor wir nicht darüber geredet haben, wie Entlassungen vermieden werden können, wollen wir nicht über Abfindungen feilschen. Wir verkaufen unsere KollegInnen nicht!

Außerdem glauben wir, dass WELTBILD ohne einen qualifizierten Kundendienst noch tiefer in die Krise rutscht. Jetzt sind kreative und nachhaltige Maßnahmen gefragt, die eine echte Antwort auf die veränderten Marktbedingungen darstellen. Mit kurzsichtigen Kostensenkungsprogrammen gefährdet die Geschäftsführung weitere Arbeitsplätze in Augsburg.

Dagegen demonstrieren wir am morgigen Samstag mit einem Trauermarsch. Nach einer kurzen Kundgebung vor der Citygalerie am Willy-Brandt-Platz um 14:30 Uhr ziehen wir durch die Fußgängerzone zum Dom.



Um schwarze Kleidung wird gebeten

 

 

 

Quelle: Weltbild Verdi Infoblog

 

Carel Halff zieht Betriebsrat vor den Kadi

Weltbild Geschäftsführung lässt Verhandlungen platzen ohne wirklich zu verhandeln 

Nach dem zweiten Gespräch zwischen der Weltbild Geschäftsführung und dem Betriebsrat kündigt sich eine stürmische Auseinandersetzung an. Ohne inhaltlich mit den Vertretern des Betriebsrats und der Gewerkschaft über Alternativen zum Outsourcing des Kundendienstes (CCC) verhandelt zu haben, lässt die Geschäftsleitung die Verhandlungen platzen. Nun versuchen Carel Halff und Dr. Martin Beer über den juristischen Weg ein schnelles Outsourcing ohne Rücksicht auf die Folgen für die Beschäftigten durchzusetzen.   


Zeitdruck der Kapitalgeber führt zu Aktionismus

„Wir haben verstanden, dass falsche Entscheidungen in der Vergangenheit und veränderte Marktbedingungen die Eigentümer nervös machen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz. „Wir unterstützen Maßnahmen, die eine sinnvolle Reaktion auf die veränderten Bedingungen darstellen. Das überstürzte Outsourcing einer zentralen Abteilung ist aber sicher nicht die richtige Antwort. Hier geht es allein um Kostensenkungen bzw. Profitsicherung. Dafür die Arbeitsplätze im CCC zu opfern, ist zynisch“, so Fitz weiter.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Mit dem "gelben" Schein in die Arbeitslosigkeit?



Eine Informationen des ver.di-Fachbereich Handel zum Umgang mit kranken KollegInnen im Betrieb

Von vielen Unternehmern wird zur Zeit auch auf kranke und behinderte Menschen im Betrieb verstärkt Druck ausgeübt.

WER KRANK IST, HAT SELBST SCHULD (??!)

Krankheit gilt in unserer Gesellschaft häufig als selbst verschuldet. In Betrieben werden
Kranke als Kostenfaktor und damit als betriebsschädigend betrachtet. Im Umgang mit Krankheit wird den Beschäftigten von den Vorgesetzten und z. T. von den KollegInnen vermittelt, sie verhielten sich unkollegial . Damit gelingt es zunehmend, die Belegschaft zu spalten und chronisch kranke und behinderte KollegInnen sind schnell als vermeintliche Sündenböcke z.B. für die knappe Personalbesetzung ausgemacht.


Dienstag, 22. Oktober 2013

Weltbild-Kundenservice wird geschlossen - wann ist das HSC fällig?

WELTBILD Geschäftsführer Carel Halff will 140 Leute kündigen – aber der Betriebsrat stellt sich quer

Die WELTBILD-Geschäftsführung hat heute mitgeteilt, dass Herr Halff und Herr Dr. Beer beschlossen haben, unser CCC zu schließen und den WELTBILD-Kundendienst in die Hände von Dienstleistern zu übergeben. Rund 140 MitarbeiterInnen sollen deshalb gekündigt werden.


Der Betriebsrat hat heute morgen ein entsprechendes Papier der Geschäftsführung erhalten und ist zu Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufgefordert worden. Das Gesetz sieht vor, dass im Rahmen des Interessensausgleichs nicht allein über „sozialverträgliche“ Kündigungs-Modalitäten verhandelt wird, sondern dass BR und GF gemeinsam nach alternativen Lösungen suchen und beraten, wie Kündigungen im Zuge einer Betriebsänderung (z. B. Outsourcing) vermieden werden können.

Montag, 21. Oktober 2013

Moving in the right direction

Erstmals Bezirks-Betriebsrat bei Weltbildplus/Jokers gewählt

Erstmals hat sich jetzt der komplette Bezirk Rhein-Ruhr von WELTBILDplus einen eigenen Betriebsrat gewählt. An dieser Wahl ist besonders erfreulich und bemerkenswert, dass dort endlich auch die Vierer-Filialen unmittelbar von einem Betriebsrat vertreten werden.

Die Rechtlosigkeit der Kolleginnen und Kollegen in den Vierer-Filialen war und ist der GBR-Vorsitzenden Nicole Molthan immer ein Stachel im Fleisch gewesen – und Antrieb für die stetige Aufforderung zu Betriebsratswahlen.

Wie die Wahl im Bezirk Rhein-Ruhr funktioniert hat? Ganz einfach: Die Kolleginnen und Kollegen haben zusammengehalten und sich gemeinsam gegen den Druck des Arbeitgebers gewehrt.

Freitag, 18. Oktober 2013

Massive Streiks vor nächster Tarifverhandlung

Neuer Streikhöhepunkt im bayerischen Einzelhandel


München u.a. 18.10.2013. Im harten Tarifkonflikt um existenzsichernde Tarifverträge im bayerischen Einzelhandel kommt es am Freitag zu einem neuen Streikhöhepunkt: Beschäftigte aus weit über siebzig Betrieben sind zum Streik aufgerufen. ver.di rechnet mit knapp 1.000 Streikenden. Betroffen sind ausgewählte Betriebe von AEZ, Edeka, Esprit, H&M, Ikea, Kaufhof, Kaufland, Karstadt, Marktkauf, netto, real,- und Zara in München, Regensburg, Augsburg, Hof, Landshut, Memmingen und weiteren Orten in der Oberpfalz, in Unter- und Oberfranken, Nieder- und Oberbayern..

„Fünf der zehn reichsten Personen in Deutschland sind Konzernherren aus dem Handel. Auf der anderen Seite können viele Beschäftigte nicht von ihrer Arbeit leben und müssen ergänzende staatliche Leistungen beziehen. Schon das ist ein Skandal. Dass aber die Konzerne erst dramatische Kürzungen bei den Beschäftigten durchsetzen wollen, bevor sie über berechtigte Entgelterhöhungen verhandeln, schlägt dem Fass den Boden aus“, argumentiert Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Fragen und Antworten zum Thema "Befristete Arbeitsverträge"

An dieser Stelle haben wir einige der häufigsten Fragen und Antworten zum Thema "Befristete Arbeitsverträge" gesammelt. Wir möchten damit allen unseren KollegInnen, die bei Hugendubel befristet beschäftigt sind, einen kurzen Überblick über die wichtigsten Themen bieten. Bei weiteren Fragen wendet Euch bitte an Euren Betriebsrat vor Ort.
 

Was muss ich beachten, wenn ich einen befristeten Arbeitsvertrag abschließe? 

Die Befristung des Arbeitsvertrages bedarf der Schriftform. Darunter fallen auch befristete Vertragsverlängerungen. Fehlt es an einer schriftlichen Vereinbarung, so gilt der Arbeitsvertrag als unbefristet.

Schriftlich muss die Dauer des Arbeitsverhältnisses vor Vertragsbeginn festgehalten werden. Die nach Vertragsbeginn vorgenommene schriftliche Niederlegung einer vor Vertragsbeginn mündlich getroffenen Befristungsvereinbarung kann den Formmangel nach der Auffassung des Bundesarbeitsgerichtes nicht heilen. 

Montag, 14. Oktober 2013

Hugendubel: Betriebsräte wollen Tarifbindung für alle

Tarifverträge des Buch- oder des Einzelhandels galten früher bei Hugendubel in zahlreichen Filialen wie eine Selbstverständlichkeit. Heute geht's mit der Geltung von Tarifverträgen eher wie "Kraut und Rüben" zu: in Bayern (ausgenommen die Tochtergesellschaft Ganghofer), Frankfurt und Berlin wird beispielsweise der bayerische, in Thüringen der dortige Tarifvertrag angewandt. Doch die meisten Filialen sind davon völlig "abgeschnitten", "hängen in der Luft". Das könnte und sollte sich ändern, wenn es nach 19 von 33 Betriebsräten in den Filialen des Unternehmens ginge.
 

Die Geschäftsleitung hat allerdings andere Pläne. Sie möchte mit den Betriebsräten so genannte Betriebsvereinbarungen "Vergütungsordnung" abschließen. In Hannover schreckte sie dabei nicht davor zurück, heftig die "Standortkeule" zu schwingen, also mit der Schließung zu drohen, um sogar gesetzwidrige Regelungen in eine solche Vereinbarung aufzunehmen. Beispielsweise wurde der dortige Betriebsrat gezwungen, einer Anhebung der Wochenarbeitszeit von 37,5 auf 40 Stunden und einer Verringerung des Weihnachtsgeldes zuzustimmen, obwohl er dies nach Betriebsverfassungsgesetz überhaupt nicht hätte vereinbaren dürfen.

Diesem (gesetzwidrigen) Vorgehen treten die Betriebsräte dere 19 Filialen entgegen und schlagen einen besseren Weg vor: den der Tarifbindung über Verhandlungen mit ver.di. Dadurch bliebe die tarifliche soziale Sicherheit nicht auf bestimmte Buchhandlungen beschränkt, sondern würde bundesweit für alle gelten - und selbstverständlich allen nützen! Die Betriebsräte wissen, dass dies kein einfacher, in aller Regel auch kein schneller Weg zum Ziel sein wird. Sie beginnen ihn mit der Information der Beschäftigten in den Filialen und der gemeinsamen Meinungsbildung über die Sinnhaftigkeit sowie Notwendigkeit von Tarifverträgen. Sobald die Bereitschaft wächst und erkennbar groß genug ist, sich für die Tarifbindung in den Filialen aktiv einzusetzen, dann folgt der nächste Schritt.


Meldung im Börsenblatt: http://www.boersenblatt.net/639955/


Donnerstag, 10. Oktober 2013

"Unser Wissen lässt sich nicht outsourcen!"

WELTBILD-Beschäftigte vom Customer Care Center appellieren an Halff

Ungewohnter Aufruhr in den Fluren der Geschäftsleitung von WELTBILD. Am Dienstag Mittag versammelten sich rund 60 MitarbeiterInnen, um dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Carel Halff, einen Brief zu übergeben, in dem sie selbst Stellung nehmen zur Situation im Bereich Kundendienst.

Die Geschäftsführung hat kürzlich angekündigt, dass im Customer Care Center (CCC) umfangreiche Personal-Maßnahmen bevorstehen. Was genau geplant ist, war bisher nicht zu erfahren. In diesem Zusammenhang wurde den MitarbeiterInnen vorgehalten, dass sie dreimal soviel kosten würden wie der teuerste externe Dienstleister. Deshalb fürchten viele das komplette Outsourcing des Bereichs Kundenservice und damit den Verlust ihrer Arbeitsplätze.

Und was wird aus dem Hugendubel Service Center?


Die Beschäftigten des CCC präsentieren ihren Brief mit 70 Unterschriften vor der Übergabe an
Geschäftsführer Carel Halff der Lokalpresse. Die Augsburger Allgemeine und die Stadtzeitung
hatten RedakteurInnen und Fotografen zu der Aktion entsandt.

Montag, 7. Oktober 2013

Little machines

Buchmesse-Special Kleinverlage: Laika, Kulturmaschinen, Liebeskind, Belleville

"Ökonomische Krisen führen nicht automatisch zu politischen Krisen. (...)  Es ist dennoch immer wieder schwer zu begreifen, wie das kapitalistische System sich aus diesen Krisen heraus erneuert. Es verwundert auch, wie das politische System diesen Herausforderungen trotzt und stabil bleiben kann."


Diese Sätze stehen in dem von Christian Gaedt im März 2013 herausgegebenen Band "Krise der Ökonomie - Krise der Hegemonie". Der Titel ist im Laika-Verlag erschienen und enthält - ausgehend von Ansätzen des italienischen Theoretikers Antonio Gramschi - Aufsätze und Essays zur aktuellen Lage.

Wir nehmen die in dieser Woche stattfindende Buchmesse in Frankfurt zum Anlaß, hier im Infoblog vier kleine Verlage vorzustellen: Laika-Verlag, Kulturmaschinen-Verlag, Liebeskind und Belleville.

Freitag, 4. Oktober 2013

Buch um Buch zugeklappt


September 2013

Westermann, Cornelsen und Klett streichen Arbeitsplätze


Das Bundeskartellamt hat dem Schulbuchverlag Westermann mit Sitz in Braunschweig im Mai genehmigt, den kleineren Verlag "Bildungshaus Eins" in Köln zu übernehmen. Die Folgen: Zum Jahresende sollen 20 Beschäftigte in Braunschweig entlassen und die Sparte Berufsbildung mit zwei Abteilungen geschlossen werden. Die Aufgaben werden nach Köln verlagert. "Wir befürchten, dass dies erst der Anfang ist", sagt ver.di-Landesfachbereichsleiter Lutz Kokemüller.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Tarifgeschichte schreiben

Amazon geht nach Polen  -  Tarifkampf geht weiter  -  Interview mit Amazon-Kollege


Gestern wurde bekannt, daß Amazon fünf neue Logistikzentren in Polen und Tschechien aufbauen will, berichtet die polnische Wirtschaftszeitung Puls Biznesu unter Berufung auf Insider-Informationen. An drei Standorten in Polen sollen demnach insgesamt 6000 Arbeitsplätze entstehen. Zwei weitere Zentren sind laut Bericht in der Tschechischen Republik geplant. Eine offizielle Ankündigung der Expansionspläne seitens Amazon gab es noch nicht, der US-Konzern bestreitet derzeit die Pläne für Standortschließungen in Deutschland.

Das verschärft den ohnehin harten Tarifkampf bei Amazon. Denn die Streiks und Proteste bei dem Online-Versandhändler gehen weiter. Mehr als 90000 weltweit, rund 9000 Beschäftigte in Deutschland - der US-amerikanische Online-Versandhändler Amazon ist in knapp 20 Jahren zu einem Global Player gewachsen. Zu einem Riesen, der im Jahr 2012 einen Umsatz von gut 60 Milliarden Dollar gemacht hat. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um 27 Prozent. Und der Konzern wächst weiter. In Brieselang bei Berlin soll im Dezember 2013 das achte Versandzentrum in Deutschland eröffnet werden.