Montag, 8. Juli 2024

Hugendubel-Beschäftigte sterben früher

DIW-Studie: Früherer Tod bei Niedriglöhnern

 

Höheres Einkommen geht mit höherer Lebenserwartung und besserer Gesundheit einher – Anders als bei Männern zeigt sich der Zusammenhang bei Frauen nur beim Haushaltseinkommen, nicht jedoch beim individuellen Einkommen – Äquivalenzprinzip in gesetzlicher Rentenversicherung wird unterlaufen – Geringere Rentenansprüche aufzuwerten ist auch deswegen sinnvoll

Wer in Deutschland besser verdient, lebt länger und hat eine bessere psychische und physische Gesundheit. Bei Frauen zeigt sich der Zusammenhang jedoch nur beim Haushaltseinkommen. Wie hoch ihr individuelles Einkommen ist, scheint keine Rolle zu spielen, bei Männern hingegen schon. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Dafür haben DIW-Ökonom*innen berechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für unterschiedliche Einkommensgruppen ist, im Alter von 55 bis 76 Jahren zu sterben. Die Berechnungen basieren auf Daten der Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am DIW Berlin für die Jahre 1984 bis 2021.

Freitag, 5. Juli 2024

Flughafen will engagierte Kandidatin für den Aufsichtsrat loswerden

Engagierte Betriebsrätin am Flughafen München fristlos gekündigt 



Das Tochterunternehmen des Flughafen Münchens, die Eurotrade, hat der engagierten Betriebsrätin und Kandidatin für die am 1. Juli stattfindenden Aufsichtsratswahl, Neli Birks, fristlos gekündigt. Die Kündigung erfolgte ohne Angabe von Gründen. Dem Vernehmen nach wirft man ihr aber wohl vor, eine dienstliche Mail auf ihre private Mail weitergeleitet zu haben. ver.di bewertet die fristlose Kündigung als absoluten Skandal, da es aus Sicht der Gewerkschaft nur darum geht, eine engagierte Kollegin loszuwerden. 

Dem für Eurotrade zuständigen Gewerkschaftssekretär Dominik Datz sind Versuche, unliebsame Arbeitnehmervertreter*innen loszuwerden, durchaus bekannt. Aber: „Der Vorgang bei Eurotrade sticht durch seine Einzigartigkeit heraus! Eine aussichtsreiche Aufsichtsratskandidatin, die sich stets in den Dienst der Beschäftigten stellt, zuletzt engagierte sie als Mitglied der Verhandlungskommission in den Tarifverhandlungen beim Bayerischen Einzelhandel und nun wollte sie das heiß umkämpfte Thema der Arbeitszeit-Gestaltung und der widrigen Arbeitsbedingungen angehen, bevor sie auf eine plumpe und konstruierte Art und Weise durch die Kündigung gestoppt wurde. Das ist einfach skandalös,“ so Dominik Datz von ver.di München. 

Dass die fristlose Kündigung ausgerechnet im Vorfeld der Aufsichtsratswahlen am Flughafen München ausgesprochen wird, ist aus Sicht von ver.di kein Zufall und ein massiver Eingriff in die Wahlen. Eine aktive Kollegin, die auf der ver.di Liste für den Aufsichtsrat kandidiert, soll, so ver.di. mit einer rechtlich nicht haltbaren fristlosen Kündigung an einem fairen Wahlkampf gehindert werden. 

„Scheinbar wurde illegal auf die Mail-Adresse einer aktiven Betriebsrätin zugegriffen. Das ist der eigentliche Datenschutzskandal am Flughafen München. Erschwerend kommt hinzu, dass der Arbeitgeber, trotz Aufforderung, seiner Verpflichtung nicht nachkommt, diesen Datenschutzverstoß aufzuklären. Besonders absurd macht die fristlose Kündigung, dass der Arbeitgeber selbst regelmäßig Emails mit datenschutzrelevanten Informationen an die privaten Email Adressen von Betriebsrät*innen schickt“, empörte sich Hubert Thiermeyer, ver.di Fachbereichsleiter für den Handel in Bayern.