Freitag, 21. Juni 2024

Danke für nichts!

Zur aktuellen Gehaltsentwicklung bei HugendubelDanke für nichts - Tasche - Jutebeutel - PÖBELWERK

Vergangene Woche fand abends nach Feierabend eine schwach besuchte Mitarbeiter*innenversammlung des Unternehmers in München in der Filiale am Stachus statt. Aus den kleineren Filialen war praktisch niemand da, einige Kolleg*innen aus den Zentralen Diensten kamen, die Personalabteilung war befehlsgemäß vollzählig angetreten.

Hauptredner: Herr Dr. Maximilian Hugendubel.

Viele dürften gekommen sein, um Neuigkeiten zu erfahren.Was ist mit der Inflationsausgleichprämie? Gibt es eine Lohnerhöhung?

Angesichts der Reallohnverluste der Beschäftigten bei Hugendubel in den letzten Jahren sind das eminent wichtige Punkte für die Kolleginnen und Kollegen, von den viele mittlerweile finanziell auf dem Zahnfleisch daherkommen.

Sehen wir uns zunächst die Lohnentwicklung bei Hugendubel seit 2021 an:

2021 gab es bei Hugendubel eine Lohnsteigerung von 0,98%. Der Wert ergibt sich aus den 4,9% Tariferhöhung des Entgelts, verteilt über den fünfjährigen Zeitraum vom 1. April 2018 bis zum 31. März 2023.

2022 gab es bei Hugendubel eine Lohnsteigerung von 0,98%, wiederum nach den Kriterien des Vorjahres errechnet.

2023 gab es zunächst eine Lohnsteigerung von 0,24%, da die tarifliche Entgelterhöhung  sich nur auf das 1.Quartal 2023 erstreckte (der Entgelttarifvertrag endete am 31.März 2023). Im November gab es dann eine außertarifliche Lohnerhöhung von 5,5 %

2024 gab es keine Lohnsteigerung, weder tariflich noch außertariflich, also eine Nullrunde.

 

So ergibt sich für die bei Hugendubel Beschäftigten folgende Lohnsteigerung zwischen 2021 und 2024: 7,7%

Demgegenüber steht die Entwicklung der Inflationsrate von 2021 bis 2024. Zu bedenken ist immer, dass die Inflationsrate kein temporäres Phänomen ist, sondern jede Steigerung der Inflationsrate auf die bereits existierenden Inflationswerte draufgepackt wird.

Inflationsrate 2021: 3,1%

Inflationsrate 2022: 6,9%

Inflationsrate 2023: 5,9%

Infaltionsrate 2024: 2,3% (geschätzt)

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5851/umfrage/prognose-zur-entwicklung-der-inflationsrate-in-deutschland/

 

Das ergibt eine Gesamtinflationsrate zwischen 2021 und 2024 von 18,2%

Da die Reallohnentwicklung im Kern immer aus den beiden Komponenten Lohnsteigerung und Inflationsrate gebildet wird, haben die Beschäftigten bei Hugendubel zwischen 2021 und 2024 einen Reallohnverlust von 10,5% erlitten.

Dies alles nach einem jahrzehntelangen Sinkflug der Reallöhne in einem Gehaltssegment, das mittlerweile im deutschen Lohnspektrum ganz unten angekommen ist und das als Zukunft nur Armutsrenten bereithält.

 

Und was sagte Herr Dr. Hugendubel seinen Angestellten an jenem besagten Abend:

Infaltionsausgleichsprämie? Gibt´s nicht! 

Lohnerhöhung? Gibt´s nicht!

Anhebung der Gehälter von TG 2 auf TG 3?

Gibt´s nicht!


Danke für nichts, Herr Hugendubel!



34 Kommentare:

  1. Als HugendubelmitarbeiterInnen wissen wir eure Bemühungen im Hinblick auf die Bezahlung außerordentlich zu schätzen, vielen Dank hierfür!
    Wir im HSC Beschäftigten sorgen uns jedoch aktuell mehr um den Erhalt unserer Arbeitsplätze, die wir in Gefahr sehen, weil der Betriebsrat lieber die Einigungsstelle anruft, anstatt weiter mit der GL über die Einführung einer neuen Software zu verhandeln. Der BR mag dafür seine Gründe haben, allerdings haben euch die Beschäftigten im HSC ausdrücklich darum gebeten, genau diese Situation zu vermeiden und ihr tut es trotzdem! Den Appell der KollegInnen im HSC bekommt ihr, lieber Betriebsrat, jetzt übrigens schriftlich.

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    1. Die Anrufung einer Einigungsstelle ist ein im Betriebsverfassungsgesetz vorgesehener ganz normaler Vorgang, um für die unterschiedlichen interessen einen fairen Ausgleich zu finden.

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    2. Toll? Wie wäre es denn, wenn ihr dem Arbeitgeber schriftlich mitteilt, dass es eine Gemeinheit ist, was er mit euch und mit dem Betriebsrat macht. Aber da ist es natürlich einfacher, sein Spiel mitzumachen und es dem Betriebsrat schwerer zumachen, als es sowieso schon ist. Meint ihr wirklich, dass ihr damit was erreicht?

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    3. Eine Einigungsstelle ist dafür da zu einigen, wenn Verhandlungen festgefahren sind. Hier wurde ja noch nicht einmal verhandelt.
      Zudem ist bereits ein Sachverstand in Anspruch genommen worden, von nicht unerheblichem Umfang. Die Lage ist fern davon, dass kein Sachverstand bewilligt wird - wurde schon - und zwar saftig.
      Aus offenbar strategischen Gründen eine Verhandlung, wider den Willen der betroffenen Angestellten, abzubrechen, finde ich schon - weiß gar nicht wie ich das ausdrücken.soll.

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    4. Was man so hört, war Hugendubel in der Vergangenheit durchaus manchmal froh, dass der BR einen Sachverständigen eingeschaltet hat, der von der Technik wirklich eine Ahnung hatte (im Gegensatz zu den oberschlauen Hugendubel "Experten").
      Also wenn ich mit ner neuen Software beglückt werden soll, die mich auf Schritt und Tritt kontrolliert, will ich, dass mein BR weiss, was dagegen getan werden kann.

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    5. Das ist echt der Hohn. Erst sagt der Arbeitgeber die Verhandlungen ab. Dann lehnt er alle Vorschläge ab, die ihm der Betriebsrat macht, um sie wieder aufzunehmen. Und dann heißt es, es sei ja noch gar nicht verhandelt worden und deshalb brauche man keine Einigungsstelle. Wie kann man so argumentieren? Das muss einem doch auffallen, dass da etwas nicht stimmt.

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    6. Was heißt hier „saftig“? Unternehmensberatungen haben mehr gekostet - und haben null gebracht. Und die Auslagerung des HSC würde ein Vielfaches von dem kosten, was ein Sachverständiger kostet.

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  2. Guter, kompakter Artikel, der es auf den Punkt bringt.

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  3. Wenn Herr Hugendubel am Stachus in seiner gewohnt selbstherrlichen Art auftritt, dem die Existenzbedingungen der bei Hugendubel Beschäftigten, d.h. Armutslöhne und Armutsrenten, vollkommen egal sind, dann sollte eigentlich ein Sturm der Empörung losbrechen und sich beim nächsten Streik mindestens 200 Kolleg*innen beteiligen.

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  4. Es ist sehr bedauerlich, wie der Arbeitgeber versucht, zwischen die HSC-Kolleg*innen und den Betriebsrat einen Keil zu treiben. Nichts anderes hatte er von Anfang an vor, als in den Gesprächen mit unserem BR plötzlich von Arbeitsplatzabbau die Rede war, wo es doch um eine Software gehen sollte. Wie ich gehört habe, wurde dann direkt von ihm im HSC Stimmung gemacht.
    Ich bin jedenfalls sehr froh, dass wir unseren Betriebsrat haben und er sich nicht einschüchtern lässt!

    Und was das Thema Gehälter betrifft: Solange zu viele von uns bequem auf ihrem Hintern sitzen bleiben, wie es bei den bisherigen Streiks der Fall war, lacht sich Hugendubel doch ins Fäustchen!
    Schluss damit!

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  5. Lasst es nicht zu, dass unser lieber Arbeitgeber uns spaltet! Genau das bezweckt er, egal ob mit der Drohung von Arbeitsplatzabbau im HSC oder wenn er, was doch völliger Unsinn ist, dem Betriebsrat die Schuld dafür gibt, dass Hugendubel nicht mehr zahlt. So geschehen auf dem Mitarbeiterabend.

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    1. Das ist jetzt das neueste, dass der Betriensrat an allem Schuld sein soll, was unser Arbeitgeber tut oder lässt.Ich findewir haben einen guten Betriebsrat und sind sollten gemeinsam hinter ihm stehen. Das ist in unser aller Interesse.

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  6. Als langjährig Beschäftigte dieser Firma bin ich mittlerweile fassungslos, ich denke, dass viele Kolleginnen und Kollegen nicht nur aus Bequemlichkeit nicht mehr zur Mitarbeiter*innenversammlung erscheinen, sondern es auch einfach nicht mehr ertragen, sich durch diesen "Chef" weiter täuschen bzw. enttäuschen zu lassen, den meisten ist ja klar, dass die Anliegen der Beschäftigten an diesem Menschen abprallen - und Maximilian Hugendubel ist es sowieso lieber, wenn niemand kommt und die Geschäftsleitungsentscheidungen über Townhall-Selbstgespräche oder Aushänge verkündet werden. Ich bin auch ratlos, wie sich besser und effektiver mobilisieren lässt.

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  7. Es tut weh, das alles hier zu lesen. Die Einzelheiten über die Situation beim HSC kenne ich nicht. Aber ich vermute, es ist ein ähnliches Phänomen, wie es in unserer Filiale passiert ist, als sich einige KollegInnen erdreistet haben mit Verdi für einen gerechteren Lohn zu streiken: die Belegschaft wurde gespalten.
    Was ich nun über die Betriebsversammlung in München lese, kann ich kaum glauben. Wie lange verspricht Herr Hugendubel eine Inflationsausgleichsprämie? Wie lange schon wird die Lohntabelle nur verbessert, wenn staatlicherseits der Mindestlohn erhöht wird? Anscheinend können doch noch immer genug von uns von der "Liebe zum Buch" leben und brauchen das schnöde Geld nicht...

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    1. Das war keine Betriebsversammlung, die der Betriebsrat veranstaltet und auf er das Hausrecht hat, sondern eine Mitarbeiterversammlung, die die Geschäftsführung veranstaltet und auf der sie das Hausrecht hat. Dementsprechend waren vorwiegend Führungskräfte und die Personalabteilung anwesend, kaum normale Beschäftigte. Und letztere kamen vor allem deshalb, weil sie hören wollten, wann endlich die Inflationsausgleichsprämie kommt. Gutsherr Maximilian Hugendubel war schon seit Ewigkeiten auf keiner Betriebsversammlung mehr.

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  8. Zum Thema HSC: die Hugendubel-Geschäftsleitung versucht im HSC auf eine diktatorisch-erpresserische Art eine Software einzuführen, die die Totalkontrolle der Beschäftigten ermöglicht. KI soll ohne jede Regelung eingeführt werden. Darüber sollten sich die Beschäftigten aufregen.

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    1. Wie soll die denn aussehen, die Totalkontrolle?

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    2. Wie ich es verstanden habe, kann man mit der Software die Leistung der einzelnen Kolleg*innen praktisch rund um die Uhr messen und überwachen.
      Eine Betriebsvereinbarung ist genau dazu da, um diese zu verhindern.

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  9. Wie in einem obigen Kommentar schon erwähnt: Das Betriebsverfassungsgesetz § 76 sieht die Bildung einer Einigungsstelle vor: "Zur Beilegung von Meinungsverschiedenheiten zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat, Gesamtbetriebsrat oder Konzernbetriebsrat ist bei Bedarf eine Einigungsstelle zu bilden." Punkt. Ich schätze mal, dass 95% aller Software-Einführungen durch eine Betriebsvereinbarung geregelt werden, weil die Interessensunterschiede in der Sache zwischen Kapital und lohnabhängig Beschäftigten einfach zu gross sind und weil die Materie viel zu komplex ist. Dass Frau Honauer "keine Einigungsstelle will" ist bedeutungslos. Frau Honauer oder Herr Hugendubel, von dem sie ihre Befehle erhält, stehen nicht über dem Gesetz. Herr Hugendubel wiill keinen Sachverständigen zahlen oder die Kosten für eine Einigungsstelle übernehmen. Nun gut. Herr Hugendubel will uns auch keine auskömmlichen Gehälter bezahlen. Was Herr Hugendubel will oder nicht will, sollte für uns kein Masstab sein.

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  10. Eine Unterschriftenliste gegen den Betriebsrat..?
    Gehts noch!!
    Welcher.. sorry.. XX.. :( hat sich denn das einfallen lassen..?

    Wo bleibt die Unterschriftenliste gegen Hugendubel und Frau Honauer und gegen das erpresserische Verhalten von Hugendubel?
    Das sollte doch der erste Gedanke sein und nicht eine Liste gegen den BR!!

    Nicht der BR droht das HSC outzusourcen sondern Hugendubel!! Nicht der BR möchte die Mitarbeiter mit Hilfe einer neuen Software jede Sekunde kontrollieren, überwachen und deren Leistung messen, sondern Hugendubel!
    Nicht der BR hat die Verhandlungen zuerst abgesagt, sondern die Personalleiterin Frau Honauer. Nicht der BR hat den Sachverständigen ausgeladen und gesagt dieser wird nicht mehr bezahlt, sondern Hugendubel.
    Dabei hat der BR hier jedes Recht einen Sachverständigen hinzuzuziehen und kann diesen auch einklagen!
    Gerade bei technischen Angelegenheiten geht es ohne Sachverständigen nicht!

    Und was heißt das von Honauer: mit ihr gibt es keine Einigungsstelle? Der BR kann von sich aus die Einigungsstelle anrufen und braucht nicht die Gnade des Arbeitgebers!

    Also:
    wo bleibt die Unterschriftenliste gegen Hugendubel?
    Hugendubel, der droht das HSC outsourcen. Wo bleibt die Liste gegen Hugendubel, der den BR erpresst?
    Wo ist die Liste gegen das Vorhaben von Hugendubel Mitarbeiter jede Sekunde zu auszuspionieren?

    Jeder der auf der Liste gegen den BR unterschreibt, hilft Hugendubel den BR zu spalten und unterstützt das erpresserische Vorhaben von Hugendubel!!

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    1. Ich bin sehr irritiert. Wer hatte denn plötzlich die Idee einer Unterschriftenliste gegen den Münchener BR? Aber vermutlich liegt hier eine Verwechslung vor. Es gibt einen Brief bzw. eine Mail an das Gremium, der einige Gedanken zum Thema nochmals verdeutlichen soll, damit sich auch die BR-Mitglieder damit auseinandersetzen können, zu denen die HSC-Belegschaft bisher keinen Austausch hatte. Das fällt klar unter Kommunikation. Und Redebedarf besteht nun mal.

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  11. Es gibt nun einmal zu unterschiedlichen Belangen in der Belegschaft gegensätzliche Meinungen. Dann gleich von einer Spaltung zu sprechen ist polemisch. Gemeinsam eine Lösung zu finden und Kompromisse zu schließen ist hier der Weg. Nicht immer nach einer Einigungsstelle zu rufen. Selbst Verantwortung übernehmen.

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    1. Wieso immer nach der Einigungsstelle rufen?
      Das ist ein im Gesetz vorgeschriebener Streitschlichtungsmechanismus!
      Übrigens hatte unser lieber Arbeitgeber keinerlei Scheu davor, sofort nach der E-Stelle zu rufen, als er in vielen Betrieben Vergütungsordnungen einführen und die Beschäftigten schlechter stellen wollte!
      Warum verteufelt Hugendubel es dann, wenn der Betriebsrat diesen Schritt geht?

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    2. Von was sollte man denn sonst sprechen als von einer Spaltung, wenn Beschäftigte plötzlich den Standpunkt des Arbeitgebers einnehmen und mit ihm zusammen versuchen, den Betriebsrat unter Druck zu setzen? Und was bitte soll das heißen: Verantwortung übernehmen? Was soll daran verantwortungsvoll sein, dem Arbeitgeber nachzugeben, weil man Angst hat?

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  12. Liebe Kolleg*innen,
    seit über einem Jahr beschäftigt sich der Betriebsrat mit der geplanten Einführung einer neuen Software für die E-Mail-Bearbeitung und Telefonie im Hugendubel Servicecenter.

    Da uns bewusst war, dass das gewünschte System eine umfassende Kontrolle der HSC-Beschäftigten ermöglichen und die Arbeitsbedingungen dort verschlechtern würde, haben wir eine Betriebsvereinbarung entworfen, die unsere Kolleg*innen bestmöglich vor Überwachung und erhöhtem Leistungsdruck schützen würde. Beim Gegenentwurf des Arbeitgebers wäre genau das nicht der Fall.

    Nach den Regeln, die uns die Betriebsverfassung vorgibt, hätten wir mit Hugendubel über eine endgültige Lösung verhandelt. Angesichts der sehr weit auseinanderliegenden Positionen beider Seiten war von einer längeren Dauer der Verhandlungen auszugehen. Das hat unserem Arbeitgeber nicht gefallen.

    Anstatt also, wie einvernehmlich beschlossen, Anfang Mai in Verhandlungen einzutreten, wurde der Termin arbeitgeberseitig abgesagt. Nicht genug: Hugendubel drohte uns auch aus heiterem Himmel mit einer Verlagerung von Arbeitsplätzen aus dem HSC, wenn wir nicht spuren.

    Das heißt: Abschluss einer Betriebsvereinbarung ausschließlich im Sinne des Arbeitgebers, Hugendubel möchte weitgehend ungehindert mit der neuen Software machen können, was es will! Dies ist ein Verstoß gegen den Grundsatz der vertrauensvollen Zusammenarbeit, zu der beide Seiten gesetzlich verpflichtet sind.

    Ein Gespräch mit der Personalleitung in der letzten Woche hat uns nun endgültig davon überzeugt, dass Hugendubel nicht ernsthaft an offenen und ehrlichen Verhandlungen inter-essiert ist. Unter weitest gehendem Verzicht auf die vernünftigen Regelungsvorschläge aus unserem Betriebsvereinbarungsentwurf und eingeschnürt in ein äußerst enges Zeitkorsett sollen wir uns mehr oder weniger kampflos einem Diktat des Arbeitgebers beugen.

    Wir würden uns regelrecht erpressen lassen, wenn wir uns darauf einließen. Und es würden mit Sicherheit weitere Erpressungsversuche folgen. Das kann doch von Euch niemand ernsthaft wollen!
    Aus diesem Grund haben wir die Gespräche für gescheitert erklärt und eine Vermittlung in Form einer sog. Einigungsstelle beschlossen. Wir halten uns an die Regeln.

    In dieser schwierigen Situation, in der wir alle zusammenhalten müssen, bitten wir um Eure Unterstützung!


    Herzliche Grüße
    Euer Münchner Betriebsrat

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  13. Was ist nur aus dieser Firma geworden?
    Die Arbeitgeber treten mit völlig realitätsfremden Vorschlägen/Forderungen zu Tarifvertrag und neuer Software für das HSC auf. Anstatt in Verhandlungen mit dem Betriebsrat zu treten, wird diesem die Schuld an der derzeitigen Situation zugeschoben und eine Vielzahl von Kollegen spielt dieses Spiel auch noch mit.
    W I E D E R L I C H !!!

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    1. Seine eigenen Kollegen (die scheinbar Existenzängste haben) „widerlich“ zu nennen, führt übrigens auch zu einer Spaltung. Ich hoffe sehr, dass mit den betroffenen Mitarbeitern sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Betriebsrat aus anders umgegangen wird und diese so etwas nicht persönlich hören müssen, nur weil es verschiedene Meinungen gibt.

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    2. Widerlich sind weder die Kolleg:innen noch ihre Ängste, sondern wie der Arbeitgeber sie unter Druck setzt - und das Getue, als sei daran nicht der Arbeitgeber, sondern der Betriebsrat schuld.

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  14. Wir im HSC sollen also lieber unseren Job verlieren, als das Ansehen des Betriebsrats auf eine sehr abstrakte Weise möglicherweise(!) zu gefährden? Dabei sind die Kolleg*innen in den Filialen von unseren internen Regelungen doch überhaupt nicht betroffen. Was wurde aus dem schönen Motto "Leben und leben lassen"? Und wie könnt ihr so sicher sein, dass es bei euch demnächst nicht auch "ums Prinzip geht" und eure Einwände dann einfach ignoriert werden?

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    1. Also, es geht doch den Betriebsräten nicht um ihr Ansehen! Wer unserer Interessenvertretung (!!!!!!) so etwas unterstellt, kennt die Menschen nicht, die sich seit Jahren für uns einsetzen!
      Ich möchte einen Betriebsrat, der sich einsetzt und auch unserem Arbeitgeber die Stirn bietet, wenn es nötig ist!
      Warum kritisiert Ihr die ganze Zeit immer nur den Betriebsrat? Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einem Protestschreiben an die Personalleitung und die Geschäftsführung? Die haben Euch doch mit dem Jobverlust gedroht!

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    2. Es ist ein Unterschied, ob man nicht gehört wird, oder ob eine Entscheidung anders ausfällt, als man es gern hätte. Der Betriebsrat hat in einer absoluten Ausnahmesituation, für die ganz allein der Arbeitgeber verantwortlich ist, eine schwierige Entscheidung treffen müssen. Dafür haben wir ihn gewählt. Und er hat entschieden, dass es falsch wäre, wenn wir uns erpressen ließen. Das heißt noch lange nicht, dass die Beschäftigten, denen gedroht wurde, ihm gleichgültig sind.

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    3. Wem es bei einer solchen Sache nicht ums Prinzip geht, dem geht es auch nicht um Menschen. Wer nicht will, dass bald nur noch das Recht des Stärkeren gilt, darf solchen Drohungen nicht nachgeben - und zwar nicht, weil seine Mitmenschen ihm egal wären, sondern gerade deswegen weil sie es nicht sind. Denn man entgeht solchen Drohungen nicht, indem man ihnen nachgibt: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“

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  15. Seit fast 25 Jahren bin ich Buchhändlerin bei Hugendubel. Ich hatte noch das große Glück, Herrn Heinrich Hugendubel persönlich kennenzulernen. Er war ein Unternehmer, der seinen Mitarbeiter*innen auf Augenhöhe begegnet ist und für den Anerkennung und Wertschätzung keine leeren Worte waren. Leider ist diese Unternehmenskultur bei seiner nachfolgenden Generation verloren gegangen.
    Wer dem BR in München eine Trotzreaktion unterstellt, hat die Wichtigkeit eines Betriebsverfassungsgesetzes nicht erkannt. Dieses schafft den rechtlichen Rahmen zum Schutz aller Arbeitnehmer*innen gegenüber des Arbeitgeber und ist Handlungsgrundlage jedes BR-Mitglieds. Lösungsorientiert arbeiten bedeutet auch, die Stimmen aller Mitarbeiter*innen anzuhören und zu bewerten. Mitarbeiter*innen, die ihre Kolleg*innen niederbrüllen und nicht bereit sind, auf sachlicher Grundlage zu verhandeln, haben kein Verständnis für unsere Rechte und demokratische Prozesse. Gerade die aktuelle Unternehmenspolitik zeigt, wie wichtig diese sind und sollten daher den Zusammenhalt stärken.
    SO GEHT MAN NICHT MITEINANDER UM!

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  16. Nur in einem „Familienunternehmen“ ist es von ausschließlich einer Person abhängig, was den Angestellten gewährt wird.
    Danke, für nichts.

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